Seite 2: Upgrade auf Windows 11 - ja oder nein? 6 Gründe dafür und dagegen

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Diese 3 Gründe sprechen gegen ein Upgrade auf Windows 11

Taskleiste und Startmenü

Nein, Windows 11 ist nicht in jeder Hinsicht ein Fortschritt. Vor allem bei der Funktionalität der Taskleiste und des Startmenüs schüttele ich bis heute fast täglich mit dem Kopf. Die Schaltzentrale an vorderster User-Front ist so starr und unflexibel wie selten zuvor. Ihr könnt die Taskleiste nicht mehr vertikal anzeigen lassen, in der zentralen Darstellung der Symbole herrscht links und rechts gähnende Leere, die sich nicht mit benutzerdefinierten Funktionen sinnvoll füllen lässt, und diese zwei Punkte sind nur die Spitze meines Frust-Eisbergs.

Das Startmenü verschenkt ebenfalls viel Platz für nichts. Die Icons liegen weit auseinander, das Layout lässt sich nicht wirklich anpassen und die Liste der empfohlenen Apps und Dateien ist fast schon penetrant. Nein, in diesem Bereich muss Microsoft in meinen Augen noch dringend nachbessern und den Usern mehr Gestaltungsfreiheit einräumen.

Bis es soweit ist, habe ich bereits einige Startmenü-Alternativen herausgesucht und für euch ausprobiert:

Ich habe 5 Startmenü-Alternativen für Windows 11 ausprobiert und einen klaren Favoriten

Das Startmenü von Windows 11 und ich, wir werden keine Freunde mehr. Das Startmenü von Windows 11 und ich, wir werden keine Freunde mehr.

Online-Zwang

Bereits seit Windows 8 wurden mehr und mehr Windows-Funktionen ins Internet ausgelagert, um Usern das Microsoft-Konto schmackhaft zu machen. Windows 11 dreht den Feature-Hahn für lokale User weiter zu. Die Installation von Apps aus dem Microsoft Store? Das Synchronisieren eurer Kennwörter und anderer Daten über mehrere Geräte? All das könnt ihr euch als Offline-User abschminken.

Wem dieser fast schon an Zwang grenzende Umstand nicht gefällt, sollte besser bei Windows 10 bleiben - oder zumindest unseren kleinen Trick anwenden:

3 Wege, wie ihr Windows 11 trotz Zwang ohne Microsoft-Konto nutzen könnt

Viele Features von Windows 11 setzen ein Online-Konto voraus. Viele Features von Windows 11 setzen ein Online-Konto voraus.

Hohe Hardware-Anforderungen

Windows 11 setzt vor allem bei den Prozessoren relativ aktuelle Hardware voraus, obwohl die offiziellen Systemanforderungen eine CPU mit gerade einmal 1 GHz Taktfrequenz als Minimum nennen. Dennoch schränkt Microsoft den Kreis der unterstützten Kandidaten so stark ein, dass nur noch Intel-Prozessoren ab Mitte 2017 die Bedingungen erfüllen.

Bei AMD sieht die Sache sogar noch eine Ecke düsterer aus. Hier müsst ihr in eurem PC bereits eine Ryzen-CPU der Generation Zen+ (2018) verbaut haben, andernfalls bekommt ihr trotz gültiger Windows-10-Lizenz nicht einmal das Gratis-Upgrade angeboten. Schade, denn Windows 11 steuert sich auf älteren Rechnern zwar spürbar zäher, ist deshalb aber keineswegs unbenutzbar.

Außerdem muss euer Mainboard über einen verbauten TPM 2.0-Chip verfügen (Trusted Module Platform), dessen Funktionalität natürlich eingeschaltet zu sein hat. Böse Zungen behaupteten schon damals zum Launch, dass Microsoft mit diesem Schritt die stagnierenden Verkäufe der PC-Hersteller ankurbeln wollte. Bewiesen ist das natürlich nicht!

Windows 11 verlangt kaum leistungsstärkere Hardware als Windows 10, dennoch bleiben viele CPUs außen vor. Windows 11 verlangt kaum leistungsstärkere Hardware als Windows 10, dennoch bleiben viele CPUs außen vor.

Und das Unentschieden?

Kommen wir zum letzten Punkt, und das ist ausgerechnet das Gaming. Blöd, weil wir hier bei der GameStar sind und ihr euch bei der Upgrade-Frage zu Windows 11 wohl vor allem dafür interessieren dürftet, wo eure Spiele besser laufen.

Auch hier beurteilen wir die Sachlage nach heutigem Stand. Damals zu Release war Windows 11 mangels angepasster Treiber oft sogar noch einen Tick langsamer als die 10er-Ausgabe. Heute ist Windows 11 in den meisten Spielen mindestens gleichauf, wenn nicht gar etwas flotter unterwegs. Wir reden hier aber im Regelfall über ein paar wenige FPS, nicht über einen wirklich großen Unterschied.

Auch der Blick auf die weiteren Gaming-Features der Betriebssysteme lässt kein eindeutiges Ergebnis zu. Microsoft bewirbt Windows 11 zwar als das ultimative OS für Spieler, nennt als Hauptgrund aber Dinge wie die Xbox Game Bar - und die gibt es auch unter Windows 10.

Die Xbox Game Bar gibt es auch für Windows 10, auch wenn das Feature anders vermarktet wird. Die Xbox Game Bar gibt es auch für Windows 10, auch wenn das Feature anders vermarktet wird.

Bleibt noch die sogenannte Direct Storage-API. Die soll Ladevorgänge in Spielen auch unter Windows-PCs mit NVMe-SSDs spürbar beschleunigen, ähnlich wie schon bei der Xbox Series X/S. Theoretische Benchmarks belegen auch in der Tat eine große Verbesserung, in der Praxis stellt sich die CPU aber oftmals als Flaschenhals heraus, weshalb von der großen Wirkung nur noch eine kleine Menge bei euch ankommt.

Das Resultat: Wenn ihr aktuelle Hardware in eurem PC verbaut habt und bei Windows 10 bleibt, braucht ihr noch keine großen Performance-Einbußen in Spielen zu befürchten. Features wie die Game Bar sind in Windows 11 aber besser integriert, außerdem hat das neueste Microsoft-OS mit Auto HDR immerhin ein exklusives Feature, von dem aber nur wenige Monitor-Besitzer profitieren dürften. Deshalb gibt es hier auch keinen klaren Gewinner oder Verlierer.

Fazit

Das Fazit zu einem solchen Artikel kann für mich nur lauten: Trefft eure eigene Entscheidung. Das klingt vielleicht lahm, ist aber in diesem Fall wirklich zu empfehlen. Denn Gründe, die für und gegen Windows 11 sprechen, sind und bleiben nun einmal so subjektiv wie eh und je. Was für mich ein No-Go ist, mag für manche von euch kaum ein Schulterzucken wert sein.

Die schlechte Nachricht ist, dass euch das kostenlose Upgrade auf Windows 11 eventuell bald durch die Finger gleitet. Eine offizielle Frist gibt es seitens Microsoft zwar nicht. Gleichzeitig behält sich der Konzern aber ausdrücklich das Recht vor, das Gratis-Angebot zu beenden. Frühestens ist das laut aktuellem Stand bereits ab dem 5. Oktober 2022 der Fall. Es ist aber unwahrscheinlich, dass schon zu diesem Stichtag irgendetwas in dieser Hinsicht passiert.

Wollt ihr euch nun dennoch mit einer Lizenz eindecken? Dann schaut mal hier:

Microsoft Windows 11 Home
TIPP FÜR GAMER
Microsoft Windows 11 Home
Die Home-Version reicht fürs Gaming.
Windows 11 Home ist das aktuelle Standardbetriebssystem für Gaming-PCs. Es unterstützt alle wichtigen Zocker-Features und wird noch lange mit Updates versorgt.
  • Kein PC-Spiel erfordert mehr als Windows 11 Home
  • Gegenüber Windows 10 verbesserter Support moderner CPU-Architekturen
  • Weniger Sicherheits- und Fernwartungsfunktionen als Windows 11 Pro
Microsoft Windows 11 Pro
FÜR MEHR SICHERHEIT
Microsoft Windows 11 Pro
Windows 11 Pro bietet zusätzlichen Schutz.
Der generelle Funktionsumfang von Windows 11 Home ist natürlich auch bei der Pro-Version vorhanden. Zusätzlich gibt es aber mehr Sicherheitsfeatures wie die Festplattenverschlüsselung Bitlocker.
  • Festplattenverschlüsselung sowie weitere Sicherheits- und Fernwartungs-Funktionen
  • Die meisten Zusatzfunktionen braucht ein reiner Gaming-PC nicht
  • Gegenüber Windows 11 Home doppelt so teuer

Wenn ihr einen kompatiblen PC sowie eine gültige Windows-10-Lizenz besitzt, solltet ihr euch also langsam aber sicher mit der Upgrade-Frage auseinandersetzen. Seid ihr bereits umgestiegen? Dann könnte der folgende Guide für euch interessant sein:

Windows 11: Diese 5 versteckten Features solltet ihr unbedingt kennen

Wie schaut es bei euch aus? Habt ihr schon den Sprung auf Windows 11 gewagt und wenn ja, wie sind eure Erfahrungen mit dem Betriebssystem? Bereut ihr den Umstieg oder seid ihr voll und ganz zufrieden? Schreibt uns eure Meinung zu diesem Thema gerne in die Kommentare!

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