Microsoft macht um die spezielle Funktion in Windows 10 über Microsoft Family gar kein Geheimnis und bewirbt es sogar mit dem Slogan »Mehr Sicherheit für Ihre Kinder am PC«. Richten Eltern für ihr Kind ein Konto ein, so erhalten sie im Anschluss E-Mails mit sogenannten »Aktivitätsberichten«, mit denen die Eltern die Gerätenutzung des Kindes überwachen können. »In diesen Berichten ist zusammengefasst, wie viel Zeit Ihre Kinder am PC verbracht, welche Websites sie besucht, welche Spiele und Apps sie genutzt und welche Suchbegriffe sie beispielsweise bei Bing, Google oder Yahoo! eingegeben haben«, so die Microsoft-Webseite.
Laut mehreren Berichten im Internet ist vielen Eltern aber gar nicht bewusst, dass sie mit der Einrichtung von Microsoft Family und einem Kinder-Konto gleichzeitig eine sehr oft nicht erwünschte Total-Überwachung der PC-Nutzung ihres Kindes aktivieren. In der Grundeinstellung ist das Versenden dieser Aktivitätsberichte über E-Mail an das Microsoft-Konto eines Elternteils automatisch aktiv. Manche Eltern sind daher regelrecht entsetzt, wenn sie unerwartet den ersten dieser Berichte erhalten und darin vielleicht Details erfahren, die sie gar nicht wissen wollten.
Die Berichte können aber auch noch viel unangenehmere Folgen haben, wie Organisationen der LGBT-Gemeinschaft befürchten. Denn auch vielen Kindern ist nicht bewusst, dass sie durch Windows 10 überwacht werden können. »Es wird so viele schwule und transsexuelle Kids geben, die nun geschlagen, aus dem Haus geworfen oder von ihren Unterstützer-Netzwerken abgeschnitten werden. Danke Microsoft«, so ein Beitrag auf Twitter. Außerdem wird befürchtet, dass Windows 10 schon jungen Kindern beibringt, dass sie ständig überwacht werden und es besser sei, sich selbst zu zensieren, um nicht aufzufallen.
Quelle: Microsoft, The Independent
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