Testtagebuch, Teil 4: Apps und App Store
Bei der Benutzung von Windows 8 drängt sich den meisten der Eindruck auf, die neue Metro-Oberfläche (von Microsoft mittlerweile »Modern UI« genannt) sei nur auf den traditionellen Desktop-Teil aufgepfropft, um Windows 8 auch auf Smartphones und Tablets mit Touchscreen bedienen zu können. Doch die Neuerungen gehen viel tiefer, denn der Metro-Teil von Windows 8 ist im Prinzip ein eigenes Betriebssystem für Mobilgeräte. Das verdeutlicht Windows RT – die Windows-8-Version für ARM-Prozessoren – das nur aus dem Metro-Teil besteht und keine Desktop-Unterstützung bietet.
Auf technischer Ebene bringt Metro dafür eine eigene Laufzeitumgebung (englisch: »Runtime Environment/Engine«) mit, die Microsoft als »Windows Runtime« oder »WinRT« bezeichnet – nicht zu verwechseln mit dem oben erwähnten Windows 8 RT für ARM-CPUs.
Eine Laufzeitumgebung stellt Funktionen bereit, die es Programmen ermöglichen auf dem Betriebssystem beziehungsweise der Hardware zu laufen. Und während der Desktop-Teil wie bisher auf die Win32-Runtime setzt, weshalb alle (uns bekannten) Programme für Windows 7 oder Vista auch mit Windows 8 funktionieren, erinnert die WinRT von Metro wesentlich eher an mobile Betriebssysteme wie Android oder iOS.
Apps nur im Store
Für Metro (beziehungsweise WinRT) angepasste Programme nennt Microsoft entsprechend dem Smartphone-Jargon nun Apps. Und die Bezeichnung passt: So gibt’s Windows-8-Apps nur im Microsoft-Store, der ein Microsoft-Konto erfordert. Einzig für die Firmenversion »Windows 8 Enterprise« besteht die Möglichkeit, Apps auch am Store vorbei zu installieren. Das soll dazu dienen, dass große Unternehmen eigene Apps nur für den internen Gebrauch entwickeln können.
Durch den Store-Zwang verdient Microsoft zum einen natürlich an jeder Bezahl-App mit, zum anderen hat das Unternehmen auch die volle Kontrolle über die verbreiteten Apps. Das hat Vorteile für den Nutzer, denn die technische Qualitätskontrolle durch Microsoft dürfte zumindest den allergrößten Teil an Schad-Software von vornherein davon abhalten, sich als App zu verbreiten.
Allerdings wird wohl auch inhaltlich überprüft, was in den Store darf. Selbst wenn nur pornografische oder extremistische Inhalte entfernt werden, schränkt das die gewohnte PC-Freiheit doch merklich ein – eine weitere Smartphone-Parallele. Ein erstes Beispiel ist etwa Microsofts ursprünglicher Plan, im Store keine Ab-18-Spiele anzubieten, wohl um Jugendschutz-Probleme von vornherein möglichst auszuschließen.
Vermutlich ein Blick auf die Spiele-Hits des letzten Jahres ließ den Plan allerdings nach Bekanntwerden schnell wieder in der Schublade verschwinden und in Zukunft sollen auch entsprechende Titel im Microsoft-Store erhältlich sein. Bezahlen können Sie im Store übrigens entweder per Bankeinzug, Kreditkarte, Paypal oder mit den von der Xbox bekannten Microsoft-Punkten. Wer sein Microsoft-Konto von der Xbox für Windows 8 verwendet, findet im Store den entsprechenden Punktestand.
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