Seite 3: Windows 8 im Testtagebuch - Teil 5: Chancen, Risiken und unser Fazit

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Apps sind anders

Die rechte, kontextsensitive Menüleiste steht in allen Apps und auch auf dem Desktop zur Verfügung und bietet einen systemweiten Weg der Kommunikation zwischen Apps sowie einheitliche Benutzereinstellungen. Die rechte, kontextsensitive Menüleiste steht in allen Apps und auch auf dem Desktop zur Verfügung und bietet einen systemweiten Weg der Kommunikation zwischen Apps sowie einheitliche Benutzereinstellungen.

Anders als bei traditionellen Desktop-Programmen schließt Metro die Apps in einen virtuellen Sandkasten (»Sandbox«) ein, wo den Apps nur wenige erlaubte Möglichkeiten offen stehen und keinen Zugriff beispielsweise auf das Dateisystem oder die Hardware haben. Zu den Ausnahmen gehört zum Beispiel die »Teilen«-Funktion der rechten Seitenleiste, die den (einzigen) vom Betriebssystem vorgezeichneten Weg bietet, Inhalte zwischen den Apps weiterzureichen.

Die auf Touchscreens optimierten, raumgreifenden Dialoge sind mit der Maus noch ordentlich zu bedienen. Die auf Touchscreens optimierten, raumgreifenden Dialoge sind mit der Maus noch ordentlich zu bedienen.

Auch die systemweite Suchfunktion gehört zu den Möglichkeiten, die Metro den Apps bietet. Die Suche beschränkt sich zunächst auf die App, von der aus sie aufgerufen wurde, lässt sich mit Hilfe eines Klicks aber auf weitere Bereiche oder das gesamte System ausdehnen. Die strikte Trennung zwischen den Apps wird auch daran deutlich, dass sich keine Metro-Apps auf dem Desktop anzeigen lassen – schließlich ist der Desktop auch eine App.

Unter Datenschutz schließlich legen wir global fest, ob Apps auf unseren Standort zugreifen oder unseren Namen und unser Profilbild verwenden dürfen. Bei Desktop-Programmen lässt sich das nur innerhalb der jeweiligen Software erledigen, häufig versteckt in irgendwelchen Untermenüs, und auch nur dann, wenn das der jeweilige Entwickler überhaupt möchte.

Die von Windows 8 vorgegebenen Systemfunktionen dürfen wir aber auch personalisieren. In den neuen »PC-Einstellungen« unter »Suche« beziehungsweise »Teilen« finden wir einen (touch-freundlichen) Schalter für jede App, der festlegt, ob diese in die entsprechende Funktion mit einbezogen wird, also etwa Inhalte teilen darf oder als Ziel für geteilte Inhalte auftaucht. Die von Windows 8 vorgegebenen Systemfunktionen dürfen wir aber auch personalisieren. In den neuen »PC-Einstellungen« unter »Suche« beziehungsweise »Teilen« finden wir einen (touch-freundlichen) Schalter für jede App, der festlegt, ob diese in die entsprechende Funktion mit einbezogen wird, also etwa Inhalte teilen darf oder als Ziel für geteilte Inhalte auftaucht.

App-Einstellungen

Die globalen Datenschutzeinstellungen fallen noch ziemlich rudimentär aus. Die globalen Datenschutzeinstellungen fallen noch ziemlich rudimentär aus.

Der mobilen Ausrichtung geschuldet ist das offensive Energiemanagement von Windows 8. So ist es beispielsweise nicht nötig, Apps zu schließen. Das Anpacken der App am oberen Rand und das anschließende Herunterziehen (wie beim Abreißen eines Kalenderblattes) zum Beenden einer App ist mit der Maus sowieso relativ umständlich. Stattdessen legt Windows 8 gerade nicht im Vordergrund befindliche Apps schlafen und schließt diese nach längerer Nichtbenutzung automatisch, um Speicher frei zu geben.

Anders als das globale Einstellungen-Menü erlaubt die rechte Menüleiste den Zugang zu App-spezifischen Einstellungen, solange sie bei geöffneter App aufgerufen wird. Hier finden sich je nach App dann individuelle Optionen, bei der Skype-App etwa, ob Webcam und Mikrofon verwendet dürfen und ob Skype Benachrichtigungen auch auf dem Sperrbildschirm anzeigen darf. Hier sehen wir auch die Berechtigungen, die die jeweilige App besitzt – etwa ob sie die Internetverbindung nutzen darf.

Das Angebot kostenloser Apps wächst allmählich und dürfte bald unüberschaubar sein. Eine der bislang am besten angepassten Apps ist das neue Skype, aber auch Mozilla arbeitet bereits an einer Firefox-Version für die Kacheloberfläche. Das Angebot kostenloser Apps wächst allmählich und dürfte bald unüberschaubar sein. Eine der bislang am besten angepassten Apps ist das neue Skype, aber auch Mozilla arbeitet bereits an einer Firefox-Version für die Kacheloberfläche.

Fazit Teil 4

Entgegen des ersten Eindruckes beim Testen von Windows 8 ist der Metro-Teil die grundlegende Komponente und keine dem Desktop angeflanschte Touch-Spielerei von Microsofts neuem Betriebssystem. Metro und der Desktop existieren zwar parallel, technisch ist die Desktop-Umgebung jedoch auch »nur« eine App und bietet die entsprechenden systemübergreifenden Metro-Optionen.

Hinsichtlich der PC-Sicherheit ist der Metro-Teil mit den streng reglementierten Apps dabei dem Desktop überlegen: Zum einen dürfen die Apps nur über festgelegte Wege miteinander kommunizieren, zum anderen verhindert schon der Zwang zum Microsoft-Store einige übliche Einfallswege von Schad-Software.

Auch der Komfort ist nicht zu unterschätzen. Dank der rechten Seitenleiste mit den »Charms« genannten Optionen finden Sie die relevanten Einstellungen zu jeder App immer am gleichen Ort und nicht in jedes Mal anders aufgebauten Menüs und Untermenüs. Zudem bietet Windows 8 globale Einstellungen dafür, was Apps dürfen und was nicht, vor allem in für den Datenschutz relevanten Bereichen. Aus traditioneller PC-Sicht sind die Apps dagegen sehr eingeschränkt und der Zwang zum Uniformismus verhindert viele komplexe und individuelle Anwendungen, ganz zu Schweigen von der vorherigen Kontrolle durch Microsoft.

In der Windows-8-Praxis existieren aber beide Welten problemlos parallel, sodass wir auf nichts Gewohntes verzichten müssen und im Gegenzug sogar neue Möglichkeiten der PC-Nutzung hinzubekommen – auch wenn Metro nach einiger Zeit der Benutzung hin und wieder immer noch wie eine aufgepflanzte Design-Stilblüte wirkt.

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