Behängt wie ein Weihnachtsbaum

Und so ist es wieder einmal am Spieler, den Zweiten Weltkrieg zu entscheiden...   Allerdings nur auf russischer Seite. Nun stellt man sich immer wieder...

von Bense am: 29.06.2013

Und so ist es wieder einmal am Spieler, den Zweiten Weltkrieg zu entscheiden...

 

Allerdings nur auf russischer Seite. Nun stellt man sich immer wieder die gleichen Fragen dabei: Darf man die Deutschen spielen? Darf man die Geschichte neu schreiben? Und selbst wenn man nicht den tumben Glatzen angehört, so wäre es dennoch schön gewesen, alle Mission von deutscher Seite aus zu erleben.


Der Grund für diese Rezension: eine Wertung von 90 und der Platin-Award. Das vernünftige Strategie-Genre liegt ja schon seit "Heart of the Swarm" wieder brach, von ein paar Lichtblicken wie "Enemy: Unknown" und dem bald erscheinenden, zweiten "Rome". Mich persönlich überraschte "Wargame: AirLand Battle" sehr positiv, daher habe ich es schwer, CoH2 wirklich gute Eigenschaften abzugewinnen.


Die Übersicht ist schlichtweg - egal in welcher Grafikeinstellung selbst mit zwei Monitoren - grausam. Man kann kaum etwas konfigurieren und gelernt wurde auch nicht: Man scrollt weiterhin per Maus oder Pfeiltasten - bloß nicht mit WASD! Wenn man dann bei längeren Sessions doch mal irgendwie mürbe im Handgelenk wird, nutzt man die fitzelige Mini-Map. Und der Name "Mini" ist dabei Programm.

 

Grundsätzlich ist das Spiel gut ausbalanciert. Es ist dennoch extrem nervig, Ewigkeiten auf die neuen Einheiten zu warten, selbst wenn man neue Nachschubpunkte unter schweren Verlusten erobert (und gehalten) hat. Die Einheitenbegrenzung funktioniert halbwegs, aber auf höheren Schwierigkeitsstufen ist es nahezu ein Ding der Unmöglichkeit, die richtige Balance zu finden. A propos Einheiten: Es gibt viel zu wenige. Da reicht es auch nicht, ständig gefundenes oder erbeutetes Material in Beschlag zu nehmen.

 

Es ist ja auch eine ganz nette Story. Dem Spieler wird halt vor Augen geführt, was für ein Monster die Rote Armee unter Stalin war. Und im Abspann gibt es dann ein paar nette Babyfotos, um die Nerven des Spielers zu beruhigen. Mit geht es nicht darum, die Schlachten oder die Geschichte zu verdrehen und den Deutschen zum Sieg zu verhelfen. Aber die Kampagne hätte mit ein bisschen Mühe mindestens doppelt so lang sein müssen, um mich zu fesselen: Ich will auch alle Story-Kampagnen auf deutscher Seite spielen.

 

Aber das gibt es dann wohl als Barbarossa-DLC. Irgendwie muss man ja Geld machen. Zudem ist CoH2 wirklich voller Bugs: Clipping-Fehler, Schadensanzeige, Baumenüs usw. - es ist im Augenblick kein wirklicher Spaß. Es sei denn, alle sind gleich "behindert" im Multiplayer. Und auch da wirken die Sowjets auf mich manchmal übermächtig.

 

Nachtrag: Gilt für die Einzelspielerkampagne.


Wertung
Pro und Kontra
  • Solide Grafik
  • Ordentliches Gameplay
  • Vernünftige Balance (Stein-Schere-Papier)
  • Multiplayer
  • Bugs
  • Fummelige Bedienung ohne WASD
  • Hardwaremörder
  • Langzeitspielspaß wohl erst nach Patches
  • Nur Infanterie kann Punkte erobern und halten
  • Verschanzung zu übermächtig

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Oft, regelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(3)
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