Seit dem 27. Oktober 2017 ist Wolfenstein 2: The New Colossus erhältlich. Auch dieses Mal muss sich der Protagonist William Joseph „B.J.“ Blazkowicz dem bösen Regime stellen. Allen voran General Engel, welche der Spieler im Verlaufe des Spiels immer mehr hassen lernen wird. Dabei helfen ihr neben einer riesigen Armee auch futuristische Maschinen.
General Engel bleibt auch in diesem Teil das wahre Monster.
Allerdings sieht es anfangs schlecht für Blazkowicz aus: Sein psychischer und physischer Zustand lässt zu Wünschen übrig. Narben zeichnen sein Gesicht, seine Beine können ihn nicht lange tragen und die Sorge um das Treiben des Regimes bleibt präsent. Doch es hilft alles nichts. Um das Regime zu besiegen, braucht es die Ein-Mann-Armee Blazkowicz. Ein High-Tech-Anzug und ein großzügiges Waffenarsenal helfen ihm dabei.
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Einfach ist anders
Action kommt bei diesem Singleplayer-Shooter keinesfalls zu kurz. Von der Kommandozentrale - dem U-Boot Hammerfaust - aus begibt sich der Held in verschiedene Missionen. Meist findet der Spieler sich dann in überdimensionalen Hallen und Bunkern oder in postapokalyptischen Städten wieder. Natürlich ist die Umgebung gut gefüllt mit verschiedenen Gegnern, die den Spieler durchaus durch echt fiese Fähigkeiten oder ihre große Überzahl schnell ins Schwitzen bringen können. Die sieben Schwierigkeitsgrade haben es nämlich in sich. Selbst im ersten und leichtesten Modus ist das Spiel kein Spaziergang. Sterben und immer erneute Versuche gehören zu Wolfenstein 2 selbst für erfahrenere Shooter-Liebhaber einfach dazu. Immerhin kann der Schwierigkeitsgrad auch jederzeit geändert werden, falls ein Szenario zu sehr frustet.
Die Welt von Wolfenstein 2 ist mit zahlreichen Details geschmückt und ist eine grafisch anspruchsvoll dargestellt.
Tolle Action und Frust sind nah beieinander
Einige Arenagefechte erinnern dabei stark an den hauseigenen Bethesda-Shooter „Doom“. Dabei ist Blazkowicz in einem begrenzten Territorium eingesperrt und es folgen unzählige Gegner-Armeen, die es zu überwinden gilt. Hier wendet sich das Spiel selbst im futuristischen Kontext von realistischen Kämpfen ab. Die Gegner erscheinen teilweise sehr willkürlich aus dem Nichts. Dieser Umstand zieht sich jedoch durch das gesamte Spiel. Immer wieder erscheinen Gegner an Orten, an denen einen Moment zuvor weit und breit noch niemand zu sehen war. Diese Logikfehler behindern oftmals auch das taktische Vorgehen. Das kann einen in ohnehin schon schwierigen Szenarien mit Horden von Soldaten durchaus ärgern. Aber immerhin: Langweilig werden die Missionen vom Actiongehalt dadurch nicht. Knifflige Rätsel findet man in allerdings Wolfenstein 2 weniger. So bleibt der Spielfluss schnell und die wenigen Pausen werden umso dankbarer angenommen.
Filmreife Zwischensequenzen
Entschleunigen kann man „The New Colossus“ vor allem mit den verschiedenen Nebenmissionen. Diese sind jedoch meist relativ unspektakulär. Die Quests zur Storyline im Hauptquartier beinhalten leider auch nicht selten ständiges Hin- und Herlaufen zwischen den verschiedenen Charakteren. Aber immerhin haben die Entwickler eine recht schlüssige und spannende Story ausgearbeitet. Trotz des starken Fokus auf verschiedene Ballerszenarien bietet das Spiel auch emotionale und gut nachvollziehbare Sequenzen. Auch wenn die deutsche Vertonung häufiger nicht lippensynchron ist, haben die deutschen Synchronsprecher jedoch ganze Arbeit geleistet. Ebenfalls erwarten einen viele lange und sehr gut inszenierte Zwischensequenzen. Dabei setzt Bethesda auf eine passende Mischung aus Ernst, Emotionen und Humor.
An Action fehlt es dem neuen Bethesda-Shooter gewiss nicht.
Ein kurzes Vergnügen
Gerade deshalb ist es auch schade, dass die Hauptgeschichte mit etwa 10 Stunden Spielzeit für einen Singeplayer- und Vollspreistitel etwas kurz ausfällt. Verschiedene Sammelobjekte, Minispiele und die kleinen Nebenmissionen können das Spiel zwar noch einmal verlängern, können jedoch mit dem Spielgefühl der Hauptstoryline nicht mithalten. Insgesamt hat Bethesda einen guten Nachfolger abgeliefert, dem es vor allem an nahezu pausenloser Action in den einzelnen Missionen nicht fehlt. Diese Hektik im Spiel und auch das wahllose Erscheinen von Gegnern kann so manchen Spieler auch frustrieren. Wer allerdings schon den Vorgänger oder „Doom“ gerne gespielt hat, wird auch hier einen soliden Action-Shooter mit interessanter Hintergrundgeschichte bekommen.
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