Die Abenteuer des neuen Raumschiff GameStar

Wir schreiben das Jahr 2012, Sternzeit Weißdergeier. Die kleine Firma Subset Games bittet auf kickstarter.com um Spenden für Ihr Projekt. ...

von Tsabotavoc am: 11.11.2012

Wir schreiben das Jahr 2012, Sternzeit Weißdergeier. Die kleine Firma Subset Games bittet auf kickstarter.com um Spenden für Ihr Projekt.

Zehntausend Dollar sollen es sein. Für 10 Dollar bekommt man bei Release ein Exemplar des Spiels. Das Konzept kann so begeistern das viele Leute 30, 40 Dollar und mehr spenden. Schon nach einem Tag waren 20.000 Dollar auf der Kante und zum Schluss kamen 100.000 Dollar auf die hohe Kante.

Hat sich die Investition gelohnt?

 

Pixel satt!


Das Erste was einem nach Starten des Spiels auffällt ist der doch recht eigenwillige Grafikstil. Das Spiel kombiniert gerenderte Hintergründe mit offensichtlich in Paintshop gezeichneten Raumschiffen.

Das sieht nicht wirklich gut aus ist aber zumindest ein eigener Stil. Da das Spiel ausschließlich in der Vogelperspektive arbeitet geht - im Gegensatz zu 3D-Spielen - auch nie die Übersicht flöten.

Und Übersicht braucht man hier mehr als alles andere. Denn man ist der Kommandant eines Föderationskreuzers und muss sich den Gefahren des Weltraums stellen.

 

Riesenspinnen sind kein Scherz!


Das Setting des Spiels ist so einfach wie effizient: Es gibt Krieg zwischen der Föderation und den Rebellen. Wir gehören der Föderation an und besitzen Informationen mit denen die Rebellenflotte besiegt werden kann.

Diese Informationen müssen an die letzte verbliebene Flotte der Föderierten überbracht werden. Egal wie.

FTL ist die Erzählung einer Reise die jedesmal ein bisschen anders ist und die sehr oft mit einem Game Over endet.

Während dieser Reise in der wir stets auf der Flucht vor der Rebellenflotte sind und die durch acht jedesmal neu generierte Sektoren führt werden wir vor viele Entscheidungen gestellt.

Eine kleine Raumstation z.B wird von gigantischen Alienspinnen überrannt und die Überlebenden bitten unsere Crew sie davon zu befreien. Nun haben wir mehrere Möglichkeiten: Wir können unsere Crew die Station stürmen lassen. Im Falle eines Erfolgs würden wir wohl eine gute Bezahlung bekommen. Wenn es aber nicht klappt könnten wir einen Teil unserer Crew verlieren...

Wir jedoch haben Glück und beim letzten Handelsposten eine nigelnagelneue Enterdrone gekauft. Das Spiel gibt uns dann eine blaue Option die für uns praktisch immer von Vorteil ist. Gesagt getan: Für unseren Killerroboter sind Spinnen natürlich kein ernstzunehmender Gegner und er mäht sie nieder... Allerdings wird dabei auch die Station beschädigt denn Riesenspinnen sind kein Scherz und Killerroboter kennen da kein Pardon...

 

Die Titanic hätts nicht besser machen können

Der Großteil unserer Reise besteht jedoch aus Kämpfen. Und dabei wird wirklich das volle Sci-Fi Repertoire abgerufen:

Wir können mit Ionenkanonen die gegnerischen Schutzschilde ausschalten und sie von Asteroiden kaputt schießen lassen.

Oder wir können mit Raketen die von Schutzschilden unbeeindruckt bleiben die gegnerische Sanitätsstation beschiessen und dann mit einem Enterteam anrücken.

Natürlich können wir auch mit massivem Laserbeschuss die gegnerischen Waffensysteme in Brand schiessen.

Oder aber wir lassen eine Bombe im Sauerstoffraum explodieren und setzen ihn unter Hochvakuum.

Natürlich können unsere Gegner das auch alles machen... Und dabei kann es dann schnell hektisch werden.

Wenn z.B unser Antriebssystem brennt und das Sauerstoffsystem gegenüber schwerem Feindfeuer den Dienst einstellen musste wird es Zeit für Krisenmanagement. Entlüften wir den Antriebsraum um das Feuer zu ersticken? Oder schicken wir lieber zusätzliche Leute um das Feuer manuell zu löschen? Reparieren wir den Sauerstoffreaktor gleich? Dann müssten wir aber einen Mann aus einem anderen Raum abziehen...

Rund um die Uhr muss mit Ressourcen jongliert werden: Denn nur in den seltensten Fällen hat man wirklich alles was man sich wünscht. Crew, Waffen, Systeme, Treibstoff, Raketen und Dronen: Praktisch alles will mit Schrott - der Universalwährung des Spiels - bezahlt werden.

Rüsten wir die Schutzschilde und den Kernreaktor auf? Dadurch könnten wir Laserfeuer besser standhalten. Oder rüsten wir das Dronenkontrollzentrum auf womit wir zwei Dronen gleichzeitig benutzen könnten?

Es gibt in diesem Spiel keine universell gültige Antwort. Jede Entscheidung muss immer aus dem aktuellen Stand heraus neu beurteilt werden.

Dabei lässt uns das Spiel Zeit: Wir können jederzeit pausieren und abgesehen von den Kämpfen in Echtzeit können wir uns bei den Dialogen und bei der Entscheidung welchen Sektor wir auf unserer Flucht als nächstes beehren alle Zeit der Welt lassen.

So oder so endet das Spiel - vor allem am Schwierigkeitsgrad Normal mit einem zerberstenden Raumschiff.

Da ein Durchgang jedoch - je nachdem wie weit man kommt - zwischen 5 Minuten und zwei Stunden dauert zuckt man schnell mit den Schultern und verbuchts unter "Mies gelaufen"

Nächstes Mal macht man sowieso alles besser!

 

Es wird soviel besser...


Und tatsächlich: FTL wird immer besser je länger man es spielt. Irgendwann erkennt man dann anhand der am Schiff montierten Waffen bereits ob man besser mehr Energie auf die Schilde gibt oder das Tarnsystem schon mal vorglühen lässt. Nach und nach entwickelt man immer mehr und mehr Taktiken und lernt wie man schnell zwischen Ihnen wechseln kann.

Man lernt was im Krisenfall zu tun ist und wer es tun muss. Löscharbeiten? Die delegiert man an den feuerimmunen Rock. Abwehr von Entertruppen? Das ist ein Fall für die Mantis. Und der Engi kann währenddessen den Schildgenerator reparieren.

Über kurz oder lang ist man so immer mehr Herr der Lage und Situationen die einen Anfangs in den Wahnsinn treiben sind nach knapp 60 Stunden und mindestens genauso vielen Game Overs nur noch eine Bestätigung für unsere Fähigkeiten als Kapitän. Da wird virtuos mit der Energie herumjongliert und irgendwann um 3 Uhr früh merkt man dann: Was für ein geniales Spiel!


Wertung
Pro und Kontra
  • Komplexe Schlachtkreuzersimulation die nicht kompliziert ist...
  • Eigener, durchaus ansprechender Grafikstil...
  • Zahlreiche immer neue Zufallsereignisse...
  • Spannende Kämpfe...
  • Toller abschließender Endkampf...
  • Freischaltbare Schiffe...
  • ...deren Spielelemente sich aber doch wiederholen
  • ...der technisch aber hoffnungslos veraltet ist
  • ...die einem nur in Textbildschirmchen präsentiert wird. Die Story wird nicht ausgearbeitet.
  • ...aber auch Kämpfe die einfach schon von Beginn an entschieden sind
  • ...der aber immer gleich bleibt und mit einer Boardingtaktik zur Witznummer verkommt.
  • ...die sich aber größtenteils nur am Beginn anders spielen.

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(2)
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