Die Neuauflage des Endzeitklassikers!

Um auf den Punkt zu kommen: Das Spiel hat mich gefesselt wie kein anderes zuvor. Auch habe ich extra den ersten und zweiten Teil von Fallout gekauft, um die...

von - Gast - am: 17.05.2010

Um auf den Punkt zu kommen: Das Spiel hat mich gefesselt wie kein anderes zuvor. Auch habe ich extra den ersten und zweiten Teil von Fallout gekauft, um die Entwicklung und Umsetztung von dem Spiel in Hinblick auf die alten Teile zu betrachten. Fallout 3 ist einer meiner absoluten Lieblingsspiele geworden und dieser Test soll auch begründen, warum.

Handlung:

Das Spiel fängt schon sehr früh an, nämlich mit der Geburt des Charakters. Schon dort darf man sich wie bei jedem Rollenspiel einen Charakter erstellen. Außerdem darf man noch körperliche Eigenschaften wie Stärke, Intelligenz, Ausdauer, Glück usw. hinzufügen.
Man bekommt mit, dass man in einer sogenannten Vault lebt, ein unterirdisches Tunnelsystem, das einzig und allein den Zweck des Schutzes vor der Strahlenbelastung hat, nachdem vor 300 Jahren der letzte atomare Krieg geführt wurde.
Schließlich werden viele Jahre übersprungen, bis der Charakter 18 Jahre ist und der Vater aus der Vault ausbricht, ohne zu sagen warum und wieso.
Nun gilt es herauszufinden warum der Vater dies gemacht hat und wir brechen daraufhin selber aus, um den Vater zu suchen und ihn zur Rede zu stellen.
Nachdem man die Vault verlassen hat, wird einem das Szenario erst wirklich klar. Die Straßen und Städte sind zerstört, die Gewässer radioaktiv, die Tiere mutiert und die Städte sind notdürftig zusammengeflickt worden. Nun beginnt erst das Abenteuer. Man kämpft sich durch das Ödland, besucht belebte Städte und nimmt Missionen an, um an wichtige Informationen bezüglich des Aufenthaltsorts von seinem Vater zu kommen. Man erfährt, dass er an einem geheimen Projekt namens „Purity“ arbeitet, das zur Aufbereitung von verstrahltem Wasser dienen soll. Jedoch gefällt das der Regierung nicht. Sie möchte lieber alle schädlichen Lebewesen durch die Wasserversorgung umbringen. Dieser Streit gipfelt dann im Forschungslabor.

Grafik:

Sobald man selbst ausgebrochen ist, wird man fast schon von der Grafik des Spiels erdrückt.
Wohingegen es in den Tunneln der Vault nur düster und langweilig aussah, werden im so genanntem Ödland die Details und die Lichteffekte fast schon Foto-realistisch wiedergegeben. Dieser Überraschungseffekt glückt auf jeden Fall, denn die Überlichtung, die entsteht, nachdem die Person seit Jahren kein Sonnenlicht gesehen hat, ist einmalig. Auch ist die Spielwelt überaus realistisch gestaltet worden. So werdet ihr während euren Abenteuern immer wieder auf kleine Läden, Fabriken, verrostete Autos und dergleichen stoßen. Da Washington D.C auch ein Schauplatz ist, fehlen weder Museen, Monumente, noch das ganze U-bahn-System. Mindestens genauso beeindruckend ist die Weitläufigkeit und das Sichtvermögen. Die Gegner werden außerhalb des Sichtfeldes erzeugt und erscheinen auch nicht urplötzlich aus dem Nichts. Auch Details des Wassers, wie die Spiegelungen können sich sehen lassen. Beim Tauchen verschwimmen sogar die Farben und man sieht alles nur noch trübe. Auch sind die Städte sehr realistisch erstellt worden. Diese wirken dank Supermärkten, Tankstellen und Musseen sehr realistisch und geben ein belebtes Städtebild ab. Des weiterem sind die Tag-Nacht Wechsel gut gelungen. So blendet früh morgens die Sonne noch sehr bis sie mittags den gewohnt, hohen Stand eingenommen hat. Der einzige Mangel sind die teils unschönen Texturen. Ansonsten ist die Grafik schön anzuschauen und gelungen.

Gameplay:

An erster Stelle steht bei Fallout die riesige, offene Welt, die es zu entdecken gilt. Dabei streift man durch das Ödland, um wilde Tiere, Raider, Supermutanten und andere Feinde zur Strecke zu bringen, und so seinen Charakter auf zu leveln. Diesen kann man anschließend ihre Items abnehmen und sie beim Händler um die Ecke eintauschen oder verkaufen. Die Kämpfe sind zu Beginn noch recht schwer, denn es mangelt immer an Munition und „Stimpacks“, die man benutzt um seine Lebenspunkte wiederherzustellen. Allerdings werden die Kämpfe immer leichter, denn die Charakterlevel und die dazugehörigen Fähigkeiten lassen den Charakter fast schon zu einem Superhelden reifen. Nach jedem aufgestiegenem Level darf man seinem Charakter verschiedene Eigenschaften zuweisen, wie zum Beispiel „Reparieren“, „Sprengstoff“, „Energiewaffen“, „Reden“ und auch noch eine besondere Fähigkeit, zum Beispiel dass man mehr tragen kann, mit Kindern besser reden kann oder auch Personen im Schlaf eliminieren darf. Mit diesen Fähigkeiten kann man dann besser gesicherte Truhen und Türen öffnen, höherwertige Computer hacken und auch besserer Waffen reparieren. In Kämpfen verhalten sich die Gegner auch ziemlich realistisch. Wenn man zum Beispiel eine dickere Waffe zieht, ergreifen einfache Raider sogar manchmal die Flucht. Wenn man selbst weg läuft, verfolgen einem die Gegner auch nicht für immer und ewig, sondern drehen ungefähr bei 40 Sekunden Flucht um. Die Intelligenz von freundlichen Personen, die auf der Flucht sind, ist nicht gelungen. Diese laufen auch lange Zeit gegen Wände, was zwar keine Auswirkungen auf das Spielt hat, jedoch trotzdem zu bemängeln ist.
Städte spielen in Fallout 3 eine zentrale Rolle, denn hier könnt ihr euch mit Personen unterhalten und handeln, euch ausruhen um wieder Lebenspunkte zu generieren und auch Missionen annehmen. Die Dialoge sind manchmal recht lang, öde und einfallslos, aber wenn das Gespräch beendet ist, weiß man sowieso was man zu tun hat. Somit kann man das Gespräch auch schnell mit ein paar Klicks beenden. Die Missionen sind immer recht unterschiedlich und clever durchdacht. So kommt normalerweise kaum Langeweile im Spiel auf. Früher oder später bekommt man auch eine Wohnung oder ein Apartment in einer Stadt, wenn man wichtige Missionen für die Stadt abgeschlossen hat. Dort könnt ihr euch von Süchten heilen lassen, Waffen zusammenbauen, Gegenstände lagern und experimentieren. Ein anderes nettes Feature ist, das ihr in eurer Wohnung die Wackelpuppen aufstellen könnt, die überall in der Welt versteckt liegen und euch Boni gewähren. Außer diesen Wackelpuppen können noch Halomarken, neue Bücher, neue Technologien und vieles mehr gesammelt, und gegen Geld und Gegenstände eingetauscht werden. Die Wohnung kann man auch in den unterschiedlichsten Stil-Richtungen einrichten lassen. So entsteht doch sichtlich ein Stück Vertrautheit in der tristen Welt. Auch hat man immer verschiedene Auswahlmöglichkeiten. Bei Dialogen bieten sich dem Spieler verschiedene Auswahlmöglichkeiten. So wird durch aggressive oder höfliche Sätze das Spiel beeinflusst. Darüber hinaus liegen oftmals Gegenstände auf dem Boden herum, die einem anderen Charakter gehört. Dabei habt ihr dann immer die Möglichkeit, Dinge zu stehlen oder brav zu bleiben. So werdet ihr zu guter Letzt als Friedensbringer, Teufelsverehrer oder Mr. Otto Normal dastehen.
Bereits besuchte Gegenden müssen nicht nochmals zu Fuß erreicht werden, denn diese sind mittels Markierungen auf der Karte gespeichert und können somit mit Hilfe eines einzigen Klicks sofort bereist werden.Allerdings funktioniert dies verständlicherweise nicht, wenn sich dein Charakter zur Zeit im Kampf befindet. Ansonsten heißt es laufen, laufen und nochmals laufen. Nach einiger Zeit wirkt die Schrittgeschwindigkeit eher wie die Gangart einer Schnecke und man wünscht sich doch einen Button zum Rennen.
Auch ist die Atmosphäre in dem Spiel gut. Nach einiger Zeit läuft man doch lieber bei Tag anstatt in der Nacht, vermeidet es die U-Bahntunnel zu nehmen, oder verlassene Häuser aufzusuchen. In diesen Gebieten ist die Atmosphäre wirklich am spannendsten. Das Licht ist gedämpft und man hört immer wieder Geräusche von Ghulen. Man sieht dort Blut an den Wänden und Skelette herumliegen. Der Sound verstärkt noch dieses Gefühl und unterstreicht diese Eindrücke. Jedoch sind die Tunnel sehr, sehr lang und Abwechslung gibt es bei den Gegner und ihrem Verhalten auch nicht. So ist ein Besuch in den Tunneln eher berechenbar und nicht mehr so spannend.

Sound:

Der Sound in Fallout 3 ist eine Klasse für sich. Es sind zwar nur wenige Titel, die es im Radio anzuhören gibt, dafür haben die es in sich. Sie beinhalten „The American Way of Life“ wie zu den alten Zeiten, wo noch alles in Butter war und man keine Gedanken über Umwelt und Einfluss des Menschen vergeudet hat. Somit weiß die Musik mit ihrer zynischen Art bewusst die damalige Lebenseinstellung der 50er Jahre zu provozieren.

Steuerung:

Bei der Flucht aus der Vault, bekommt der Charakter noch einen sogenannten „Pipboy“ mit auf den Weg. Mit diesem Gerät steuert ihr eure gesamte Ausrüstung, denn wegen den vielen verschiedenen Elementen des Spiels gibt es überaus viele Knöpfe, mit denen ihr euren Status, Eigenschaften und auch eure Skills betrachten könnt. Zu Beginn wirkt dies sehr unübersichtlich und unbrauchbar, aber nach einiger Zeit gewöhnt man sich daran und lernt damit gut umzugehen.
Die Steuerung des Charakters ist auch sehr gut gelungen. So kann man seinen Avatar entweder aus der von Ego-Shootern bekannten Sicht oder aus der Third-Person Perspektive spielen. Dadurch kann jeder das Spiel schnell aufgreifen und handhaben. Bei Dialogen deint einzig die Maus als Eingabegerät zur Auswahl der gewünschten Antwort. In Kämpfen kann man entweder normal, oder auch mit einem neuen, dem V.A.T.S Modus schießen. Hierbei wird alles in einen Zeitstopp versetzt und man kann seelenruhig die entsprechenden Körperteile des Gegners auswählen, und auch verkrüppeln. Da man dies nicht ständig machen kann, gibt es eine Leiste, die sich wieder auffüllt. Der Nachteil an der Sache ist, das es länger braucht und wird somit mit der Zeit lästig.

Fazit:

Fallout 3 ist eines der besten Rollenspiele zu Zeit. Es beinhaltet einfach alles was das Herz begehrt.
Es besitzt einen riesigen Spielumfang mit einem spannenden Hauptquest und vielen Nebenquests. Wem dies immer noch nicht genug ist, kann sich noch die verschiedenen Addons holen, um noch mehr Fallout-Action zu erleben. Auch das Verhalten der Gegner ist oft gut gemacht worden. Fehler sind hier nur Einzelfälle. Eine sehr gute Grafik besitzt das Spiel darüber hinaus auch noch. Abzüge gibt es nur für die teils schlechten Texturen. Fallout 3 ist des weiteren natürlich ein anspruchsvolles Spiel und kann somit auch nur auf etwas neueren Computern laufen. Die Steuerung ist flüssig, aber auch nichts weltbewegendes und bekommt somit einen kleinen Abzug. Die Animationen hingegen sind klasse! Vor allem die Kampfsequenzen im Zeitlupenmodus sind eine super Sache.

Es macht einfach Spaß, die „neue“ Welt zu entdecken, zu erleben wie es nach einem atomaren Krieg aussieht und dabei noch für Gerechtigkeit oder Bosheit in der Welt zu sorgen. Außerdem hat man eine riesige Motivation, den Charakter hochzuleveln um neue, abwechslungsreiche Fähigkeiten zu erlernen. Durch die vielen Missionen und Aufträge, ein ganzes Arsenal von Waffen und auch die Liebe für die kleinen, detaillierten Dinge in der Fallout-Welt, gibt es immer mehr zu entdecken und man kann viele, viele Stunden vor dem PC verbringen.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Eindrucksvolle Engine, schöne Lichteffekte
  • Sound: Grandioser Soundtrack des
  • Balance: Ausgeglichene Gegner
  • Atmosphäre: sehr gut an das SPiel angepasst
  • Bedienung: Sehr ausführliche Steuerung
  • Umfang: Nebenquests , Erweiterungen , lange Spielzeit
  • Quests: Abwechslungsreich und spannend
  • Charaktersystem: Vielzahl an besonderen Fertigkeiten
  • Kampfsystem: Einfach aber optimal umgesetzt
  • Items: Waffen und Rüstung verschleißen sogar.
  • Grafik: schwammige Texturen
  • Sound: -
  • Balance: fehlende Schwierigkeitsgrad-Einstellung
  • Atmosphäre: nach langer Spielzeit schwindet der Gruselfaktor
  • Bedienung: Man gewöhnt sich eher langsam daran
  • Umfang: -
  • Quests: -
  • Charaktersystem: -
  • Kampfsystem: Zeitlupenmodus später unnöig
  • Items: -

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(1)
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