Eine Lanze für Steam...

Anno 2003. Als man vor relativ genau 10 Jahren am 12. September 2003 durch CS:Source dazu genötigt wurde, Steam zu nutzen, war die Empörung unter den...

von - Gast - am: 16.09.2013

Anno 2003.

Als man vor relativ genau 10 Jahren am 12. September 2003 durch CS:Source dazu genötigt wurde, Steam zu nutzen, war die Empörung unter den Spielern sehr groß. Durch technische Probleme, welche die Nutzung zusätzlich belasteten, wurde der Protest sogar noch verstärkt. Trotzdem, Valve handelte strategisch klug. CS:Source war ein entscheidendes Programm, ein Self-Seller, der in der Spielerschaft heiß erwartet wurde. Viel würden die Zocker auf sich nehmen, um es endlich spielen zu können.

Wie die Zeit vergeht...

10 Jahre sind in der Welt der Computer eine Ewigkeit. Viele Spiele kamen und gingen, viele Konzepte hat man seitdem gesehen und nicht wenige davon zurecht gleich wieder vergessen oder gar verdrängt. Steam ist geblieben. Nun, auch Steam ist und war niemals perfekt. Viele der Kritikpunkte, die zu Anfang bestanden, wurden inzwischen ausgeräumt. Neue, die damals gar nicht wirklich im Fokus waren, sind dafür inzwischen aufgetaucht. Wie bei allen Dingen im Leben wird es auch bei Steam nicht möglich sein, es den vielen Millionen Usern allumfänglich recht zu machen.

Aber Steam ist eine lange Evolution durchlaufen. Von dem rudimentären Programm, welches am Anfang unter die Leute geworfen wurde, ist nichts geblieben. Heute ist Steam eine moderne, umfangreiche und absolut unverzichtbare Vertriebsplattform für neue Software geworden. So erfolgreich, dass Software-Riesen wie Ubisoft und vor allem EA nachziehen mussten und mit Uplay bzw. Origin mehr oder weniger erfolgreiche Klone in die Welt gesetzt haben. Trotzdem erscheinen viele Spiele beider Hersteller nach wie vor auch auf Steam - zu groß ist die Angst, unter den Massen der Steam-User Käufer zu verpassen. 

Steam hat mit seinen Sonderaktionen, wo wie wild eingekauft wird, seinen "Vorbesteller"-Goodies, seinen Foren und Gruppen viele Eigenschaften, die Zocker inzwischen lieben lernten. Eine neue Generation von Spielern, die jetzt noch Teenager sind, kennt eine Zeit ohne Steam gar nicht mehr. Für sie ist diese Plattform so selbstverständlich wie eine Maus und ein Monitor. Ohne Achievements kommt kaum noch eine Spiel aus, viele jagen diesen Auszeichnungen und Statistiken regelrecht hinterher. Auch hier erkannte man bei Valve die Zeichen der Zeit, nutzte den Trend und führte vor kurzer Zeit das "Sammelkarten"-Feature ein.

Big Picture, Beta-Phasen für neue Features und nicht zuletzt die geplante Konsole "Steam Box" beweisen, wie selbstbewusst und eigenständig Steam unter Valve inzwischen geworden ist.

Klar, nicht alles ist grandios

Wo Licht ist, gibt es auch Schatten. Es wäre relativ dumm, das leugnen zu wollen. Steam hat auf einigen Sektoren noch gehörig viel Potential, die Dinge zu verbessern. Anfangen könnte man hier an erster Stelle beim Support. Der ist langsam und in manchen Fällen einfach nur sinnlos. "Daran kann der Support leider nichts ändern." ist schon fast ein Klassiker. Valve hat es sich in diesem Punkt ein bisschen zu bequem gemacht und geht davon aus, dass es sich die Spieler gefallen lassen, nicht selten vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. Das ist alles andere als ein Pluspunkt, und ich bin ziemlich sicher, dass man das auch erkannt hat. 

Dass man Spiele mit seinem Account verbinden muss und sie dann nicht mehr weiterverkaufen bzw. verleihen kann, ist ein weiterer Punkt, der sogar gegen geltendes europäisches Recht zu verstoßen scheint. Auch hier ist man gefordert - und es scheint aktuell (9/13) auch tatsächlich Bewegung in die Sache zu kommen. Valve plant eine Art Familysharing einzuführen, über welches man Spiele an Freunde und Familienmitglieder verleihen kann. Dies betrifft zwar nur den Einzelspielermodus der Games, und man kann sie nach wie vor nicht gleichzeitig spielen, aber es ist dennoch ein großer Schritt in eine bessere, offenere Zukunft. Dieser Entwicklung wurde beim Großteil der Spieler auch sehr positiv aufgenommen - natürlich gibt es auch hier wieder kleine Wutbürger, denen die neu angekündigte Freiheit nicht weit genug geht. 

Es gibt immer wieder Aufrufe zum Boykott, Unzufriedenheit oder einfach nur Hate-Threads in diversen Foren, sogar bei Steam selbst. Manches davon ist nachvollziehbar, manches ist sinnlos. Aber eins ist Fakt: Steam wird uns erhalten bleiben, und ich bin froh darüber. Ich habe mich nach 10 Jahren daran gewöhnt, ich liebe den Komfort und die Möglichkeiten. Und ich werde der Plattform weiter zufrieden die Treue halten.


Wertung
Pro und Kontra
  • Innovativ
  • Viel Auswahl an Spielen und Programmen
  • Man sieht, was die Freunde spielen - und steigt ein
  • Tolle Rabattaktionen
  • Technische Evolution
  • Support eher mies
  • Accountgebundene Spiele

Zusätzliche Angaben

Preis-Leistungs-Verhältnis:

Gut



Kommentare(7)
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