GRID 2 - endlich ist es da

Vorfreude und Hype waren groß... So, viel wurde drüber berichtet vorher und hinterher, aber die Wahrheit liegt in der eigenen Erfahrung, und die...

von - Gast - am: 16.06.2013

Vorfreude und Hype waren groß...

So, viel wurde drüber berichtet vorher und hinterher, aber die Wahrheit liegt in der eigenen Erfahrung, und die möchte ich hier mit euch teilen.
Als erstes sticht ins Auge, dass GRID 2 ein typisches Codemasters Menü hat. Soweit sogut - das hat sich ja bereits bewährt, und gute Sachen muss man ja nicht auf Krampf komm raus ändern. Sehen wir uns also mal die "inneren" Werte des Spiels an...

Optik & Sound

Ok, zuallererst muss man sagen: GRID 2 sieht fantastisch aus. Es ist ein absoluter Genuss, an der Küste Kaliforniens langzufahren oder durch die Straßen von Paris zu driften. Der Sound der Motoren kommt knackig und klar, mit guter Hardware hört man die Unterschiede zwischen den einzelnen Wagen sehr gut heraus. Die Entwickler haben nicht nur den Wagen selbst sondern auch der Strecke viel Detailarbeit gewidmet. Alles ist stimmig und sieht klasse aus. Und auch die Zuschauer geben mal ein "Wow!!!" von sich, wenn man zu knapp an ihnen vorbei fährt. Auf dem Sektor "Aufmachung" bekommt das Spiel von mir sowohl bei Grafik als auch bei Sound eine glatte 1.

"Story" und KI & Realismus

Hm, hier ist GRID 2 ein zweischneidiges Schwert. Die Geschichte um den jungen Fahrer, der dabei hilft eine Rennliga in der Welt zu etablieren ist ja noch ganz nett. Der allmächtige Sponsor tritt im Grunde nur als Stimme in Erscheinung, genauso wie der Teambetreuer. Beide sprechen eigentlich nur aus dem Off zum Spieler. Und genau hier fangen die Probleme an - es wird Potential verschenkt, um die Story noch dynamischer und fesselnder zu machen. Ausserdem redet zumindest einer davon - der Typ fürs Team - gern mal Unsinn, vor allem während der Rennen. Da kann man schon mal 6 Sekunden Vorsprung haben vor dem Zweitplatzierten nach einer Runde...und er faselt was von "gleichen Zeiten" und "Du musst schneller werden". Da die Streckenanzahl annehmbar aber nicht riesig ist, fährt man relativ oft auf den gleichen Kursen. Da kommen dann so Ansagen a la "Hier warst Du letztes Mal ganz gut, heute kannst Du es krachen lassen." und bei Wettbewerben wo es um Autos geht meint er öfter mal "Streng Dich an. ICH will dieses Auto haben." Naja...Geschmackssache. Ich ignoriere ihn einfach inzwischen.

Die KI der gegnerischen Fahrer ist dagegen sehr gut. Die bleiben dran, kämpfen um die Plätze, machen aber durchaus auch mal einen Fehler, verbremsen sich oder streifen die Banden. Nach einer gewissen Weile kennt man seine Pappenheimer, und bei mir waren es mehr oder weniger 3 Gegner, die sich in der Kampagne als harte Konkurrenz gezeigt haben.
Ein kleiner Tipp hierzu von mir: Spielt auf keinen Fall auf "leicht" - das macht das Spielerlebnis kaputt, und die harten Zweikämpfe bleiben aus.

Der Realismus ist mittelmässig. Wie gesagt, Grafik, Sound und KI der Gegner sind sehr gut - aber leider hat Codemasters die Qualifikation komplett gestrichen, und man startet immer im hinteren Feld. Das mag toll sein, weil man überholen "kann" - wenn man es denn schafft, die Topfahrer vorne noch einzuholen. Mit realistischen Voraussetzungen und einer Rennsimulation hat das aber nichts zu tun...Ärgerlich, diese Option sollte einfach vorhanden sein. Wer sie nicht will, kann sie ja immer noch ausschalten.

Das "Drumherum"...

Die Präsentation ist nett, man arbeitet sich von einer kleinen Garage hoch zu ner richtigen Profi-Halle, mit Ausstellung der Trophäen und einigen geparkten Autos in der Lackierung des Teams.

Hier kommen wir zu einem Highlight des Spiels: Die Möglichkeit, das Auto optisch den eigenen Wünschen anzupassen sind manigfaltig. Es stehen sehr viele Vorlackierungen zur Auswahl, die man dann in ettlichen Farben anpassen kann. Das sieht mit etwas Motivation sehr gut aus. Ausserdem gibts die Komfortfunktion, eine Lackierung auf ALLE Wagen anzuwenden. Das macht Sinn, die anderen Fahrer im Feld machen das auch, man erkennt im Rennen auch ohne Blick auf die Liste oben in der Ecke sofort, mit wem man es als nächstes zu tun hat...

Tunen kann man sein Auto dagegen nicht - man muss es so nehmen, wie es ist. Das stört aber nicht, das Spiel bietet vor fast jedem Rennen eine gewisse Anzahl von Wagen an, mit denen wir den Wettbewerb bestreiten dürfen. Diese Karren sind dann gut geeignet und eingestellt und fahren sich klasse. Trotzdem, hier wird wieder Potential verschenkt und das Spiel Richtung "Arcade" geschoben. Man sollte den Spielern die Wahl lassen, ob sie ein bisschen schrauben wollen oder nicht.

Zur Musik kann man geteilter Meinung sein, ich finde das Gedudel in Ordnung, herausragend ist es aus meiner Sicht nicht. Im letzten Stück der Rennen setzt immer ein Theme ein, das den Spieler wohl nochmal pushen soll. An mir geht das vorbei, allerdings ist es eine nette Idee, die sicher auch ihre Freunde findet unter den Gamern.

Multiplayer im Test

Es macht Spaß, GRID 2 online zu spielen. Es bietet die üblichen Modi und ist gut balanciert. Ich persönlich bevorzuge allerdings, gegen meine Freunde zu spielen. Der Spaß ist einfach nochmal größer, wenn man die Leute im TS diskutieren und schimpfen hört... ;)
Jedenfalls macht Codemasters hier nichts falsch, war bei der Rennspielerfahrung des Entwicklers aber auch nicht wirklich zu erwarten.

Fazit

GRID 2 ist das erhofft gute Spiel, allerdings ohne ein Superhit zu sein. Ich hatte sehr viel Spaß, sowohl in der Kampagne als auch online. Die kleinen Schnitzer im Programm sind verkraftbar, wirklich ärgern tut mich nur die fehlende Quali. Für Rennspielfans ist GRID 2 guter Nachschub, zuletzt waren die Möglichkeiten ja eher eingeschränkt. EA geht beim "neuen" Most Wanted ja auch arcadige Wege, und vermutlich muss man aktuell einfach damit leben, dass man nicht am Auto schrauben darf. Von mir gibt es jedenfalls eine Kaufempfehlung für das Spiel. Nicht wegen mangelnder Alternativen, sondern weil es auch einzeln betrachtet wirklich gut ist.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik & Sound sind TOP
  • Aufmachung & Komfortfunktionen sind durchdacht
  • optische Individualisierungen der Wagen vielfältig
  • sehr gute Gegner-KI
  • nette Story...
  • ...bei der trotzdem viel Potential verschenkt wird
  • Sprecher redet teilweise Unsinn
  • Kein Tuning
  • Keine Qualifikation

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(1)
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