Krieg, Krieg ist immer gleich! Nicht so Fallout 3!

Wer Fallout kennt könnte im ersten Moment leicht irritiert sein, denn Teil 3 hat es von der isometrische Perspektive in die 3D-Welt geschafft - und ohne...

von Krawaller am: 16.09.2013

Wer Fallout kennt könnte im ersten Moment leicht irritiert sein, denn Teil 3 hat es von der isometrische Perspektive in die 3D-Welt geschafft - und ohne übertreiben zu wollen, Fallout sah nie besser aus! So streift man mit seinem selbst benannten Alter Ego durch eine riesige lebendige postnukleare Welt, die von Egoistischen- und Kriminellen-Gruppierungen bewohnt wird. Soweit das Auge reicht sieht man Verfall und Zerstörung, die das Land gezeichnet hat und dem Spieler eine realistische Umgebung voller Gefahren und Abenteuer präsentiert. Im Ödland wimmelt es nur so von den unterschiedlichsten Lebewesen: Supermutanten, Ghoule, Todeskrallen und Raiders. Doch Eins haben sie alle gemein - einem das Leben schwer zu machen! Der Gewaltgrad in Fallout war schon immer recht hoch, was auch im 3. Teil beibehalten wurde. Wahlweise kann man in der 1st-Person oder 3rd-Person Ansicht spielen, wobei die Laufbewegungen des Charakters etwas komisch wirken. Einige Bewegungsabläufe hätte man generell schöner animieren können.

 

Bei der Bedienung von Fallout 3 haben die Entwickler sich grob an die gängige Shooter-Steuerung gehalten. Fallout 3 lässt sich auch als solcher spielen, wenn man auf V.A.T.S. verzichten möchte. Dieses alt bekannte Zielsystem wurde nämlich auch im 3. Teil eingebaut und bietet dem Spieler Gefechte die im Rundenprinzip abgehalten werden, zumindest so lang wie genügend Aktionspunkte zur Verfügung stehen. Auch wenn es Munitionssparender ist knallte ich lieber in Echtzeit mit den Wummen im Ödland rum als ständig V.A.T.S. zu nutzen. Genervt hat mich aber das Pip-Boy-Dingens, welches man im zarten Alter von 10 Jahren umgeschnallt bekommt und fortan wohl auch nicht mehr ablegen darf. Anfangs stört man sich nicht sonderlich daran aber im laufenden Spiel empfand ich es oft als störend den Pip-Boy zu öffnen und wieder zu schließen... hat man was vergessen... muss man wieder den Pip-Boy öffnen. Gut das sich wenigstens 8 Waffen per Tastenkürzel nutzen lassen ohne den nervigen Umweg über den Pip-Boy gehen zu müssen!

 

Fallout wirkte ja schon von Beginn an wie ein Werbevideo für Strahlenschutzbunker aus den 50er Jahren... und auch im 3. Teil sind diese Parallelen deutlich zu erkennen. Das Fallout Theme und die musikalische Untermalung inGame bedient sich auch der 50er Jahre Musik, welche von daher wie die Faust aufs Auge passt. In Fallout 3 herrscht zwar stellenweise Totenstille, z.B. wenn man durchs Ödland wandert - trifft man dabei aber auf unliebsame Gesellen so wird die Luft schnell von bleihaltigen Kugeln durchzischt. Splittergranaten Explodieren in hübschen Feuerbällen, der Raketenwerfer bewirkt nochmal größere und schönere Explosionen und die Mutter aller Bomben, die Atombombe, welche im Namen den Zusatz "Mini" trägt macht nicht nur Spaß sondern auch richtig große Löcher in die Umwelt. Wer damit nicht trifft dem is auch nicht mehr zu helfen. Stimmlich wirkt Fallout in der dt. Version etwas aufgesetzt, die meisten Stimmen passen jedoch gut zum jeweiligen Charakter!

 

Das man am Anfang eines Spiels die Geburt seines Alter Egos miterlebt kommt auch immer häufiger in Spielen vor - Bei Fallout 3 war es auf jeden Fall ein Erlebnis, das ich so schnell nicht vergessen werde, da die Geburt bis hin zum Alter von 10 Jahren gleichzeitig die Personalisierung und das Toturial des Charakters darstellt. Gleich zu Beginn des Spiel überschlagen sich die Ereignisse und man steht am Ende ohne große Kenntnisse ausserhalb des sicheren Bunkers da... was nun? Tja da wir nicht viele Anhaltspunkte haben gehen wir erst einmal Richtung Megaton. Nach und nach wird man auf der Suche nach seinem Vater von den unterschiedlichsten Individuen gebeten Aufgaben für sie zu erledigen. Hier ist mir allerdings der Forscherdrang ein Dorn im Auge gewesen. Zieht man mit Scheuklappen durch das Ödland so wird man nicht sehr viel erleben, denn das Spiel lebt mehr durch die ganzen Nebenquests die sich einem bieten und auch mit ordentlichen Belohnungen winken. Also Augen auf!

 

Anfangs hatte ich bedenken das Teil 3 der beliebten Spielreihe, welcher dieses mal von einem anderen Entwickler nämlich Bethesda stammt, seinen Vorgängern nicht gerecht werden könnte. Es gab im Vorfeld viele Spekulationen über den Gewaltgrad, der einen großen Teil der Fallout-Faszination ausmacht, ob dieser in Zeiten der Killerspieldebatten überhaupt noch seinen Weg ins Spiel finden wird. Die deutsche Version wurde daher extrem Zensiert, zum Glück gibt es aber nette europäische Nachbarländer die sich nicht bei jedem Tröpfchen Blut ins Hemd machen. Aber auch die dt. Version lässt sich mittlerweile in den Urzustand patchen. Fallout 3 hat mir persönlich von der ersten bis zur letzten Minuten sehr viel Spaß bereitet. Ob ich nun Missionen bestritten habe oder einfach nur mal das Ödland in Schutt und Asche zerlegte, es gab immer viel zu tun. Highlight war natürlich die Zündung der Atombombe welche in Megaton liegt... tjaja schon dumm eine Stadt um eine Bombe herum zu bauen. Die Explosion war gigantisch und wurde wohl erst zum Ende hin durch die Zerstörung der Enclave getoppt. Wer mit Fallout 1 & 2 (Tactics mal aussen vorgelassen) seinen Spaß hatte wird in jedem Fall auch im dritten Teil auf seine Kosten kommen. Bethesda Softworks hat einen würdigen Nachfolger geschaffen! Mittlerweile dürfte es das Spiel ja auch in der "Game of the Year Edition" samt allen DLCs zu einem guten Preis geben, was das Spiel nochmals attraktiver macht.


Wertung
Pro und Kontra
  • Geniale Atmosphäre
  • Riesiege Spielwelt
  • Charme der Vorgänger
  • Modbar
  • Animationen
  • Pip-Boy
  • Ladezeiten

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



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