"Menschen verlassen die Burg, Sire."

Dieses Review bezieht sich auf die Gold-Version aus dem Jahr 2012. Als Stronghold 3 2011 erschien, war es in seinen Grundfunktionen so verbuggt, dass es kaum...

von - Gast - am: 06.02.2013

Dieses Review bezieht sich auf die Gold-Version aus dem Jahr 2012.

Als Stronghold 3 2011 erschien, war es in seinen Grundfunktionen so verbuggt, dass es kaum spielbar war. Als ein Jahr später die Gold-Version in die Läden kam, habe ich beschlossen mir diese Serie anzuschauen.

Im Mittelalter war Übersichtlichkeit noch nicht erfunden

Wie bekannt sein dürfte, baut man in Stronghold 3 Burgen mit denen man dann bestenfalls die Grundlage für eine Angriffsarmee schafft, mit der man die mittelalterliche Siedlung des Gegners in Schutt und Asche legt. Das erwartet man, wenn man sich Stronghold 3 kauft.

Doch das Spiel macht es Einsteigern wie mir nicht wirklich einfach sich zurechtzufinden, dazu fehlt die nötige Übersicht im GUI des Spiels, da hilft auch das zehn-minütige Tutorial nichts mehr. Das Spiel teilt einem im Baumenü nicht mit was ein Betrieb aus welchen Ausgangsrohstoffen fertigt, was inzwischen zum Standard geworden ist. Man muss sich also zuerst teuer eine Kirche ersparen um danach zu merken, dass man schon längst mit der Kerzenproduktion hätte beginnen müssen. Andere offensichtlichen Schwächen wurden im GameStar-Test zu diesem Thema bereits dargestellt, ich fasse sie daher nur kurz zusammen: sich überlagernde Lebensanzeigen der Einheiten und fehlendes Blickfeld auf der Minimap.

Eine Geschichte die zum Nachdenken einlädt

Die Story der zwei Hauptkampagnen hängen zusammen, aber keiner sagt einem, welche Kampagne die Geschichte anfängt zu erzählen so habe ich erst nach dem anspielen beider Kampagnen begriffen, dass die Militärkampagne wohl den Anfang der Geschichte mit dem Krieg und die Wirtschaftskampagne den Teil nach dem Krieg umfasst (es hätte auch umgekehrt sein können).

Die wohl mit Tusche o.ä. gezeichneten Zwischensequenzbildchen sehen nicht einmal schlecht aus, insgesamt wird die Geschichte aber nicht wirklich nachvollziehbar und einfach verständlich erzählt und an einigen Stellen scheint sie wirklich nur als Rechtfertigung der nächsten Mission geplant worden zu sein.

Gute Verzahnung der Spielelemente

Nachdem man sich nach einigen Startschwierigkeiten mit den Macken in den Bereichen Zugänglichkeit und Präsentation abgefunden hat, merkt man aber schnell, dass das Spiel eine eingermassen gelungene Verzahnung von Aufbau, Wirtschaft und Militär bietet, mich hat es ein bisschen an eine Kreuzung zwischen "Anno" und "Age of Empires" erinnert.

Einerseits muss man seine Bürger bei Laune halten, wie in "Anno" mit Kirchen, verschiedenen Sorten Nahrung, genügend Wohraum und angemessenen Steuern, andererseits muss man sich ein schlagkräftiges Heer zusammenzimmern mit dem man die gegnerische Burg angreifen oder die Eigene verteidigen kann, was mich wiederum an "Age of Empires" erinnert hat, nicht wegen der Burgen, sondern wegen dem grundlegenden Prinzip.

Schade ist in diesem Zusammenhang, dass man dieses eigentlich gute Spielprinzip kaum online ohne opferbereite Freunde spielen kann, da es keine Spieler mehr online gibt.

Fazit

Stronghold 3 ist beiweitem kein besonders gutes Spiel geworden. Das liegt vor allem an der veralteten Präsentation, dem unübersichtlichen GUI und dem frustvollen Einstieg als Neuling. Zu beklagen ist auch der nicht vorhandene Skirmish-Modus, die grauslige Grafik und die immer noch vorhandenen Bugs. Nach einer Zeit fängt das Spiel, zumal die schlimmen Bugs entfernt sind, an Spass zu machen, der aber manchmal wieder unterbrochen wird von der fummeligen Steuerung und der schlechten Übersicht. Stronghold 3 ist nicht perfekt, aber das war das Mittelalter auch nicht.


Wertung
Pro und Kontra
  • Angemessene Spielzeit
  • Tutorial
  • Wirtschafts- und Militärkampagne
  • Guter Aufbau-Echtzeitmix
  • Angestaubte Grafik
  • Bugs
  • Zu wenig zugänglich für Serienneulinge

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige



Kommentare(2)
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