Solides Rollenspiel mit verschenktem Potenzial

Bei Risen 3 wurde meiner Meinung nach das Potenzial nicht komplett ausgeschöpft. Trotzdem ist es nicht schlecht, nur ein Spiel das mehr Feinschliff...

von MattisHammer am: 23.09.2015

Bei Risen 3 wurde meiner Meinung nach das Potenzial nicht komplett ausgeschöpft. Trotzdem ist es nicht schlecht, nur ein Spiel das mehr Feinschliff vertragen hätte.

 

Spielwelt:

Der größte Pluspunkt ist die Spielwelt, die mit ihrer unterschiedlichen Vegetation sehr viel Abwechslung bietet. Es gibt Inseln mit Palmen und Strand oder Inseln mit Minen und Laubbäumen. Die Atmosphäre ist stimmungsvoll und bedrohlich. Das Spiel hat eine hohe Gegner Vielzahl (Golem, Gorillas, Scavenger, Feuervögel, Schergen usw.) . Es gibt auch Gegner die gleich sind und nur eine andere Farbe haben. Da es aber schon genug verschiedene Gegner gibt stört es nicht und bittet immerhin optische Abwechslung. Es gibt auch wie immer schon sehr viel zu entdecken (Truhen und sehr viel mehr). Auf einigen Inseln kommt fast der Gothic flair zurück, aber das verhasste Pirantensetting ist nun mal immer noch da. Man macht Schiffskämpfe gegen Seeungeheuer (Wie in Assassinen Creed 4 Black Flag) und segelt von Insel zu Insel. Die Inseln haben unterschiedliche Einwohner die alle ihre Probleme haben, bei denen du der Held helfen kannst. Das Spiel hat einen Tag und Nacht  Wechsel und hat NPC's die einen eigenen Tagesablauf haben. Der Held kann jetzt wieder schwimmen, aber nicht tauchen. Das Schwimmen ist aber gut in die Spielwelt integriert, da es kleine Inseln gibt die man nur mithilfe des Schwimmens erreicht. Auf den Inseln gibt es dann meist schwerere Gegner die eigentlich immer eine Truhe oder einen anderen Schatz bewachen.

Technik:

Für Risen 3 benutzte Piranha Bytes ihre Hauseigene Genome-Engine. Die Engine benutzen sie nun seit gut 10 Jahren was man dem Spiel auch ansieht. Die Bewegungen sehen teils steif und veraltet aus und die Charaktere haben so gut wie keine Mimik. Auch die Texturen sind beim näheren betrachten pixelig und verwaschen. Hin und wieder gibt es aber schöne Ausblicke  auf Wiesen und Berge. Unteranderem hat Risen 3 eine hohe Weitsicht und es treten zwar hin und wieder bugs auf die aber den Spielspaß nicht trüben. 

 

Attribute:

In Risen 3 bekommt man für jeden besiegten Gegner Ruhmpunkte. Diese Punkte kann man dann in Attribute (Nahkampf, Härte, Fernkampf, List usw.) investieren. Fähigkeiten kauft man sich bei NPCs für Gold. Man muss für Fähigkeiten aber bestimmte Attribute verbessert haben z.B. für Meisterdieb braucht man 20 Fingerfertigkeit und 20 Einfluss. Dieses System funktioniert gut und die Charakterentwicklung ist gelungen. Man merkt einfach wie man stärker wird und Gegner die einen Anfangs noch sehr einfach getötet haben kein Problem mehr sind. Trotzdem lässt das neue System einem nicht mehr so viele Möglichkeiten den Helden zu konfigurieren wie noch das alte Lernpunkte System.

 

Story und Charaktere:

Die Story ist langweilig und die Charaktere bleiben blass. In der Story musst du der Held die Welt vor den bösen Schergen retten. Am Anfang hat der Held seine Seele durch einen Schattenlord verloren und muss sie zurück bekommen. Bones belebt dich wieder, aber du bist jetzt nur noch eine Hülle und brauchst einen Druiden um deine Seele zurück zu bekommen. Die Story bleibt im Hintergrund und fällt kaum auf. Im Laufe des Abenteuers wird die Crew immer größer und man kann sich immer einen Charakter mitnehmen. Dieser hilft dann im Kampf mit. Sie haben aber alle Fähigkeiten (Bones heilt dich im Kampf oder Jafar stiehlt Gold das du ihm dann abknöpfen kannst).

 

Kampfsystem, Fraktionen und Sonstiges:

Das Kampfsystem hat jetzt eine Ausweichrolle und man hat die Möglichkeit Schläge aufzuladen. Das Kampfsystem wird dadurch erheblich besser und Taktischer. Man hat auch eine Pistole die der Held auf Knopfdruck zieht und abfeuert. Wer allerdings frei zielen will wird enttäuscht, weil der Held automatisch ziehlt. Er trifft aber so selten, dass ich die Pistole nie benutzt habe. Auf jeder Insel kann man Teleportsteine finden. Die Teleportsteine setzt man in Teleporter ein mit denen man Schnell reisen kann. Das Schnell Reise system funktioniert gut und die Ladezeiten sind kurz. Durch die drei Fraktionen (Magier, Vodoopiraten und Dämonenjäger) hat das Spiel hohen Wiederspielwert. Es gibt viele Nebenquests und Nebentätigkeiten (Messerwerfen,  Trinkspiel und Armdrücken) die Spaß machen und das Spiel bereichern. Die Nebenquests laufen oft nach Schema F ab (Sammle, Töte) erzählen aber nette Geschichten. Es gibt im Spiel ein paar Bosskämpfe die ich aber nicht gelungen fand da sie zwar gute Ideen hatten einen aber oft mit zu vielen Gegnern vollspamten.  Das Seelensystem wirkt zunächst toll es macht aber kaum spürbare Konsequenzen. Die Deutsche Synchronisation ist gut gelungen mit bekannten Sprechern. Das Spiel ist auf den Schwierigkeitsgraden leicht, normal und schwer zu leicht. Durch einen Patch wurde allerdings der Schwierigkeitsgrad Ultra hinzugefügt.

 

Vergleich mit den anderen Piranha Bytes Spielen:

Man muss den Vergleich zu Gothic und Risen ziehen. In Risen 3 kann der Held zwar schwimmen was in Risen und Risen 2 nicht ging, aber tauchen wie in Gothic 2 ist nicht möglich. Die Möglichkeit nur mit Fäusten zu Kämpfen hat man auch nicht mehr und da es kaum NPC's gibt die man töten kann gibt es keinen Gnadenstoss. In Risen 3 fehlen einige Möglichkeiten die es früher gab, was schade ist. Ich werde diese Kategorie nicht in die Wertung einfließen lassen da ich das Spiel Sachlich bewerten möchte.

 

Fazit:

Man hätte mehr aus dem Spiel machen können, wenn man noch an einigen Dingen wie den Bosskämpfen, der Story, den Charakteren und den Dialogen geschliffen hätte. Ansonsten ist Risen 3 ein gutes Spiel das eine Kaufempfehlung bekommt.

Zum Durchspielen braucht man ca. 20-40 Stunden. 


Wertung
Pro und Kontra
  • Die Spielwelt ist der große Pluspunkt.
  • Gutes Schnell Reise system.
  • Viele Nebenaufgaben.
  • Hoher Wiederspielwert.
  • Hohe Gegner Vielzahl.
  • Großartige Atmosphäre.
  • Tolle Deutsche Synchronisation.
  • Blasse Charaktere.
  • Langweilige Geschichte.
  • Zum Teil zu lange Dialoge.
  • Schlechte Bosskämpfe.

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



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