Spassige Zombiejagd, nicht für Jedermann

Willkommen auf Banoi !Ach, was sah der Reiseprospekt doch reizvoll aus !Daher stand fest in meinen diesjährigen Urlaub geht es auf die Südseeinsel...

von - Gast - am: 04.10.2011

Willkommen auf Banoi !

Ach, was sah der Reiseprospekt doch reizvoll aus !
Daher stand fest in meinen diesjährigen Urlaub geht es auf die Südseeinsel Banoi.
Traumhafte Strände, Palmen, kristallklares Wasser, wie hatte ich mich darauf gefreut und doch kam alles anders... !
Für den Spieler erfreulich, für den Urlauber eher nicht, entwickelt sich diese Trauminsel in einen wahren Albtraum.

Geschmäcker sind bekanntlich sehr verschieden, so fährt der Eine gern in die Südsee, ein Anderer lieber in eine einsame Gegend. So wird es mit dem Spiel nicht anders sein.
Für mich war mit Dead Island die Südsee die richtige Reise !

Vllt liebe ich deshalb so gerne Szenarien, die postapokalyptisch daher kommen und Hoffungslosigkeit suggerieren, weil die Menschheit sich viel zu wichtig nimmt. Wenn es dann noch gewollt übertrieben, zynisch und mit schwarzen Humor gepaart daher kommt, ist es genau mein Ding !

Freie Welt, nicht so ganz...
Das Spiel ist in 4 Akte unterteilt, eigentlich nichts anderes als 4 verschiedene Maps, die zum grössten Teil frei begehbar sind. Einiges wird allerdings erst nach zB gefundenen Schlüsseln oder für eine Quest freigeschaltet. Den nächsten Akt, sprich Map schaltet der Verlauf der Hauptquest frei.
Erwarten uns in Akt 1 sonnige Strände, so erleben wir in Akt 2 die zombieverseuchte Stadt Moresby, in Akt 3 den Dschungel im Inneren der Insel und Akt 4 verschlägt uns auf eine Gefängnisinsel.
So bietet Dead Island den Spieler vier grundverschiedene Maps und auch jeweils mit verschiedenen Soundkulissen, die meiner Meinung eine klasse Atmosphäre erzeugen.
Das Gegrunze und Geheul in Moresby entlockten mir neulich die Aussage, das Akt 2 eines der besten Level sei, das ich je gespielt habe !
Während der Dschungel noch schön daher kommt, fällt Akt 4 allerdings stark zum Rest ab !

Hol und bring...
Der Grossteil der Quests, besonders der Nebenquest laufen eigentlich meist nach einem Muster ab, 'Hol und Bring mir...'.
Was durchaus hin und wieder ermüdend daher kommt, machte mir meist dennoch Riesenspass da oftmals eine besondere Überraschung lauerte.
Auch gibt es manchmal etwas Kobbelei wie man etwas erreichen kann oder wie man in ein Gebäude hinein kommt.
Besonders die Baupläne für Waffenupgrades motivierten mich jede gefundene Quest zu machen, am Ende waren es erledigte unterschiedliche 86 Nebenquests!

Unterschied wie Tag und Nacht...
In den Zwischensequenzen tauchen immer alle vier spielbaren Charaktere auf, was im Solospiel merkwürdig erscheint und das mich zum dem Schluss führt das Dead Island in erster Linie auf Koop zielt.
Etwas das mich doch sehr verwundert, denn für mich geht im Koopspiel fast die ganze Atmosphäre flöten und das Spiel verkommt zu einer reinen, wenn auch sehr spassigen Actionprügelei. Muss ich als Singleplayer mir oftmals diverse Taktiken erdenken, läuft man mit 2, 3 Mitspielern wild drauf los.
Auch entgeht bei der wilden Koophatz einem so manches. Dennoch bringt er riesig Spass, nur anders.

Rollenspiel, naja...
Dead Island lässt sich schwer in eine bestimmte Kategorie stecken, denn selten habe ich während des Spielens so viele Vergleiche zu anderen Spielen gezogen. Für ein Rollenspiel, wie Fallout 3 zB, gibt es zu wenig freie Charakterentwicklung, daher passt der Vergleich nicht.
Anleihen aus Fallout sind zwar da, auch Borderlands, der GTA Reihe, doch für mich, der Actionrollenspiele immer mit dem Nahkämpfer spielt, hat Dead Island viel mehr eines Diablo 2, zwar in Egoshootersicht, als mit den meisten Spielen mit denen es oft verglichen wird.

Ein Sammeltrieb der nicht so richtig funken will...
Auch wenn das Waffensystem dem bekannter Actionrollenspielen ähnelt, schwächelt es doch.
Es gibt 5 Seltenheiten der Waffen, weiss, grün, blau, lila und orange.
Alle Waffen lassen sich für Geld 3 mal Upgraden, andere Gegenstände werden dafür nicht benötigt. Die preise dafür können ganz schön knackig werden, so sind für das letzte Upgrade eines Sturmgewehres schon mal 20.000 Dollar drin.
Zwar motivieren die immer stärker werdenen Waffen zum Suchen, doch bekommt man starke Waffen auch viel zu oft bei Händlern.
Während das Modifizieren der Waffen in den meisten anderen Actionrollenspielen, einen oft vor die Frage stellt, opfere ich nun meine zB seltene Rune, ärgere ich mich weil ich gleich in einer Kiste eine bessere Waffe finde und warte daher noch, fällt das hier flach.
Den Kram den man dafür benötigt findet man in wenigen Minuten zusammen und teuer sind die Modifikationen im Gegensatz zu den Upgrades auch nicht.
Allerdings bringt es dadurch Experimentierfreude zuhauf,
kostet mich ja nicht viel und genau das ist der Reiz.
Auch ist das Wertesystem oft verwirrend, denn die Unterschiede der 5 Seltenheitsklassen sind nicht gross. Es kann sogar vorkommen das eine weisse Waffe bessere Werte als eine Farbige der gleichen Levelklasse besitzt.

Strandbugy (Leider nur mit einem G)...
Leider ist wie so oft in den letzten Jahren auch Dead Island ein Spiel, das vor Bugs geradezu strotzen kann.
Ja, kann, denn auch hier gilt, wie so oft, der Eine hat Glück, ein Anderer wieder bekommt das Spiel erst gar nicht zum Laufen.
Manche Bugs wie Clippingfehler oder schwebende Kisten mögen noch lustig erscheinen und verzeihbar sein, verschwindene Waffen im Erdboden weniger und besonders ärgerlich wird es wenn gar nichts mehr geht. Die Foren sind voll von Usern mit schweren Problemen und auch ich war zwischenzeitlich betroffen. (Stand PC Version 1.20)
Nach etwa 40 Std Spielzeit bekam ich im Dschungel massenhaft Abstürze, die ich nur mit einer Änderung des Timeout Detection and Recovery (TdR) in der
Windowsregistry beheben konnte.


Fazit
Entweder man liebt Dead Island oder es lässt einen völlig kalt.
Ich denke da ist durchaus beides möglich, denn es hat seine Schwächen und Fehler.
So schön die Weitsicht oft daher kommt, stehen teils matschige und verwaschene Texturen dem Gegenüber und das wirkt alles andere als zeitgemäß.
Besonders die Innenräume wirken oftmals sehr altbacken und ähneln sich nur zu oft.
Den Einen werden die 'Hol und bring' Missionen nerven, ein anderer wird es lieben.
Nun, ich gehöre zu den letzteren, kann ich gut über die Schwächen hinweg sehen, auch da Grafik für mich weit hinter Spielspass steht und meine Freeze CTDs nicht mehr auftreten, ist Dead Island für mich ein 'Suchtspiel' wie lange nicht mehr!
Für mich das beste Zombiespiel das es bislang gibt, mit Abzügen in der B-Note !
Laut Steam habe ich Dead Island jetzt über 100 Std gespielt, einmal durch und nun mit anderem Charakter neu unterwegs.
Die Anzahl der Stunden sagt eigentlich alles !
Schade das es keinen Tag und Nachtwechsel im Spiel gibt, das wäre von mir dann eine Endachtziger geworden !


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(6)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.