Stealth mit Abzügen

Spitzen Atmosphäre, interessante Spielwelt, gutes Leveldesign und vorhersehbare Story. Das ist so ziemlich die Kurzfassung.

Das Gameplay ist komplett dem Spieler überlassen. Schleichen oder durchmetzeln, beides ist ohne Schwierigkeitsunterschied möglich - womit eines der Probleme genannt wäre: Das Spiel ist zu einfach. Selbst auf höchstem Schwierigkeitsgrad schleichen oder schlagen sich geübte Spieler problemlos durch die Levels. Besonders dank Corvos (Protagonist) Spezialfähigkeiten, insbesondere dem Teleport. Ein großes Lob hingegen den Leveldesignern, die großartiges geleistet haben. Nahezu das gesamte Spiel könnten wir mindestens drei mal spielen, ohne den gleichen Weg zu nehmen. Schleichen ist im übrigen die weitaus spaßigere Spielvariante.

Im Spiel befindet man sich in einer düsteren viktorianischen Steampunkwelt, deren Atmosphäre sehr gut inszeniert ist und den Spieler nicht so schnell wieder loslässt. Dazu leistet die nur teilweise schöne, aber auf jeden Fall passende Grafik einen großen Beitrag. Ganz anders die Story: Sie hätte Potential gehabt, leidet aber an Klischees und ist sehr vorhersehbar.

Das Fazit fällt mir nicht schwer: Man muss Bethesda für den Mut zur neuen Marke danken, den Dishonored ist wirklich kein perfektes, jedoch angenehm ungewohntes und absolut großartiges Spielvergnügen für jene, die über die Schwächen der Story hinwegsehen und mit dem Setting etwas anfangen können.

Spielzeit: 18-22h