Verdamt! Es ist gut.

Als Langjähriger Fan von Dead Space  stand meine Meinung zu diesem Spiel weitestgehend im Vorhinein fest, und was ich noch an Hoffnung hegte wurde...

von TheQuaktt am: 30.08.2013

Als Langjähriger Fan von Dead Space  stand meine Meinung zu diesem Spiel weitestgehend im Vorhinein fest, und was ich noch an Hoffnung hegte wurde alsbald von den Test der Computerspielmagazine zerschlagen. Nun habe ich Dead Space 3 im Rahmen des Origin-Humble Bundles erworben, und kann nun einen für mich selbst sehr überraschendes Fazit ziehen: Es ist besser, als ich erwartet hatte.

 


Gameplay

Ich bin ein großer Feind der Traditionellen Spieletests. Ich gehöre einer Fraktion an, die der Meinung ist, dass jedes Spiel als ein für sich allein stehendes Kunstwerk darstellt. Immer mal wieder Stolpere ich über diese Ansicht, so müsste ich beispielsweise jeden Call of Duty Teil sehr hoch bewerten, da diese Spiele für sich genommen eigentlich wirklich gute Shooter sind, und nicht umsonst seit Jahren Maßstab im Shootergerne. Diese Einschätzung ist auch bei Dead Space 3 sehr zwiespältig für mich, denn nur für sich genommen ist Dead Space 3 ein sehr gutes Spiel, doch im Vergleich zu seinen Vorgängern eben nicht. Dementsprechend werde ich im Weiten immer wieder zwischen den einzelnen Ansichten springen, und bitte eventuelle Verwirrungen  zu entschuldigen.

Was zum Beispiel gut ist, projiziert auf die alten Dead Space teile ist das Gameplay. Bereits die Gameplay-Evolution von Dead Space 1 zu Dead Space 2 war beeindruckend, doch zu Dead Space 3 gab es einen neuerlichen Sprung. Die Steuerung wirkt jetzt weniger schwammig, das Zielen ist noch ein Kleines bisschen exakter geworden und Bewegungssteuerung macht auch im Vergleich zum zweiten Teil eine bessere Figur. Trotz dem extrem Niedrigem FOV und dem für einen Shooter sehr langsamen Bewegungstempo spielt sich Dead Space flüssig, eine aussage, die so noch nicht auf den ersten Teil und nur Teilweise auf den Zweiten zutrifft.

Nichts verändert hat sich dagegen bei der Steuerung in der Schwerelosigkeit. hat diese im ersten Teil noch einiges zum Horror-Feeling beitragen, so wurde sie bereits im zweiten Teil auf ein Wesentlich Spielerfreundliches System umgebaut. Ärgerlich ist jedoch, dass Waffen in der Schwerelosigkeit noch immer keinen Rückstoß erzeugen.

Wo wir gerade über Waffen sprechen: Ein neuer Bestandteil ist es, dass man nun Waffen selbst aus Einzelteilen zusammenbauen kann. Dieses System ist eigentlich eine Coole Idee, denn wer wollte nicht schon einmal mit Ripper und Flammenwerfer an der selben Waffe durch die Gänge metzeln, was aber leider nicht möglich ist, da die einzelnen Aufsätze einer Waffe einen Synchronisierten Cooldown haben, (Was bedeutet, dass aus den Feuerratenwerten eine Gemeinsame Cooldownzeit errechnet werden muss, die abhängig davon ist, mit welchem Aufsatz gerade geschossen wurde, und mit dem abfeuern eines Aufsatzes für beide Aufsätze ausgelöst wird) was eigentlich dazu dienen sollte allzu überpowerte Waffenkombinationen etwas auszubremsen, jedoch nicht über das eigentliche Problem des Systems hinwegtäuscht, dass eben jene Kombinationen überhaupt erlaubt. Außerdem ist die Verfügbarkeit von Ressourcen zu schlecht balanciert. Die erste Hälfte des Spieles hat man Praktisch immer zu wenig, aber sobald man seinen zweiten Sucherbot gefunden hat, eigentlich immer zu viel.

Dead Space zog einen Teil seines Schreckens immer aus dem Mangel an Munition und Medikits. Wenn wir nun schon Rohstoffe im Überfluss besitzen, dann kann man auch ganz leicht auf die Munition überleiten, von der wir ebenfalls zu viel besitzen. Waffen wie das Impulsgewehr, die ich in den Alten Teilen einfach wegen des Munitionsverbrauchs nicht benutzt habe gehören nun zur Standardausrüstung. Und wo die Knappe Munition der exzessiven Nutzung  eben jener Waffe einen recht wirkungsvollen Riegel vorgeschoben hat, so macht die nie auftretende Munitionsknappheit das, immer noch viel zu starke, Impulsgewehr zur Standardausrüstung. Und wer dann noch einen Plasma-Cutter in den Zweiten Slot schraubt der kommt auch auf "Hard" Schwierigkeitsgrad nur noch selten ins schwitzen.

Ausgelöst wird dies dadurch, das es nur noch einen Munitionsart gibt, die in alle Waffen passt, eine Änderung, die im Rahmen von Dead Space 3 vielleicht sinnvoll war, aber vor allem aufzeigt, wohin sich da Spiel entwickelt hat. Weg vom Horror hin zur Action. und damit währen wir beim nächsten Punkt:

Story

Die Entwicklung von Dead Space ist klar: Weg vom Horror hin zum Action. Selbst in der ersten Hälfte, die wie die beiden ersten Teile auf diversen Raumschiffen Spielt blickt der Horror höchsten mal kurz hinter einer ecke hervor. Das liegt jedoch nicht daran, dass man keine Schockmomente oä. eingebaut hätte, sondern eher daran, dass man einfach jede Mögliche Situation schon in den vorhergegangenen Teilen gesehen hat. Interessanter fand ich da schon die ersten Unterirdischen Testlabors auf dem Eisplaneten, die, obwohl im Grunde nichts neues tatsächlich etwas Aufregung durch einen Neuen unbekannten Gegnertyp verursachten. Leider ging diese kurze Phase vorbei, und wich dem was Dead Space vor allem auszeichnet: Die Inszenierung. Diese befindet sich auf einem Level, die sich durchaus mit Call of Duty Messen kann, und ist als nicht anderes als brachial zu bezeichnen. Das der Horror bei einer dauernden Abfolge durchgescripteter Actionevents auf der Stecke bleibt ist klar. Ob man das nun mag ist Geschmackssache.

Abseits der Scripts bleibt Dead Space jedoch farblos unsere Gruppe ist nichts weniger als eine Ansammlung überzeichneter Sterotypen, und das bewegt sich irgendwo zwischen leicht nervig, und Wirklich störend für die Atmosphäre. Der Beziehungsstress zwischen Isac und Elie ist aufgesetzt, und lediglich ein Mittel zum Zweck, und auch ansonsten gibt es Probleme. Beispiels weiße lässt sich der Tot einzelner Gruppenmitglieder oft schon Minuten vorher erkennen inklusive Todesursache und Zeitpunkt. Anderes Beispiel? Es gibt einen Verräter, und spätestens ab dem ersten Drittel des Spiels muss auch noch jedem Hirnverbtanten Idioten bewusst sein, dass diese Person ein Verräter ist. Etwas gegen ihn tun kann man nicht, stattdessen muss man ihn bis zum ende des zweiten Drittels ertragen.

Coop

Der Coop nun ist wo Dead Space wirklich glänzt. Noch nie habe ich ein Spiel gesehen, bei dem Singleplayer und Coop exakt gleich sind, jedoch im Singleplayer nicht erkenntlich ist, dass es auch einen Coop gibt, und umgekehrt. Die Cutsceens funktionieren bis auf zwei ausnahmen tadellos, die Rätsel (sofern man das so nennen möchte) gehen einfach von der Hand, egal ob allein, oder zu Zweit. Selbst der Ingame-Voicechat ist in einer guten Qualität, auch wenn Teamspeak trotzdem die bessere Wahl ist. Das Spiel macht, soweit möchte ich gehen im Coop mehr Spaß als alleine, denn ohne den Horror ist es eben doch nur ein weiterer Action-Shooter, und die haben im Coop erwiesenermaßen schon immer mehr Spaß gemacht. Auch das Balancing ist einigermaßen akzeptabel wirklich unverwundbar wird man auch zu zweit mit vier overpowerden Waffen nicht, und auf dem Höchsten Schwierigkeitsgrad, fängt man plötzlich wieder an abgeschossene Arme als Waffe zu Benutzen, weil die Munition dann doch ein wenig Kanpp wird.

Fazit

Vielleicht sollte man Dead Space 3 nicht als Nachfolger der alten Dead Space Teile sehen, sondern eher als Spin-Of, als den versuch mal etwas mit Action zu machen. Dead Space 3 ist für sich genommen auf keinen Fall ein schlechtes Spiel, projiziert auf seine Vorgänger jedoch nur noch unteres Mittelmaß. Der Preis im Humble Bundle ist jedoch eindeutig zu niedrig. 20 Euro wäre es schon noch wert, aber auf keinen Fall. Fans der alten Dead Space reihe würde ich den Coop ans Herz legen, da diese meiner Meinung nach besser ist als der Singleplayer alle andern sollten zuerst Dead Space 1&2 Spielen.


Wertung
Pro und Kontra
  • Flüssiges Gameplay
  • Brachiale Inszenierung
  • Waffen-Modding
  • Gut abgestimmter Single und Coop
  • Und der Coop nochmal für sich
  • Alle Gruppenmitglieder zu stereotyp
  • Storyentwicklung allgemein zu vorhersehbar
  • zu Wenig Horror (für einen Dead Space Veteranen)
  • Waffen-Modding nicht gut Balanced
  • 3 der 4 zu beginn erhältlichen Schwierigkeitsgrade sind zu leicht

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(5)
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