2008 – Exklusive Langeweile
Wenn auch die radikale Verkleinerung der E3 im Jahr 2007 ihre Anhänger in Branche und Presse gefunden hat, so wollen sich die meisten doch nicht mit dem neuen Standort und der Verlagerung des Geschehens in Hotelanlagen anfreunden. Daher legt die ESA für die E3 2008 zumindest beim Veranstaltungsort den Rückwärtsgang ein: Die Messe findet wieder im L.A. Convention Center statt. Das ist allerdings auch das einzige positive Attribut, dass Besucher und Aussteller der E3 2008 im Nachhinein anheften.
Wieder findet die Messe Mitte Juli statt und , und zwar »Invitation only« – nicht mal 5.000 Leute werden gezählt, ausländische Presse und Publisher bleiben ebenso fern wie die großen heimischen Medien. Statt Ständen gibt’s Kabuffs, statt drangvoller Enge gähnende Leere, und wenn denn mal wirklich eine Neuheit gezeigt wird, geschieht das wieder einmal hinter geschlossenen Türen. Drei Gamestar-Redakteure finden ganze zwei Spiele auf der E3, die es wert sind, über sie in der darauffolgenden Ausgabe zu berichten: Dragon Age und Empire: Total War.
Da passt es ins Bild, dass die Pressekonferenzen der großen Drei – Microsoft, Sony und Nintendo – bar jeglicher Überraschungen sind. Ein paar Hardware-Updates und einige bereits bekannte AAA-Titel müssen als News genügen. Besonders die Nintendo-Fans sind enttäuscht: Statt die Rückkehr beliebter Marken anzukündigen, führt man auf der Bühne ein lächerliches Luftgitarren-Spektakel zur Promotion des halbgaren Spiels Wii Music auf.
Auch Nintendo selbst ist mit der E3 unglücklich, weitere Hersteller wie Ubisoft oder Electronic Arts äußen äußern lautstark ihre Unzufriedenheit. Ein weiteres Mal profitiert Leipzig. Erneut kommen knapp zehn Prozent mehr Aussteller und 15 % mehr Fachbesucher zur Games Convention.
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