Seite 2: Kaufberatung Prozessoren - CPU-Vergleich mit AMD und Intel

Die besten Gaming-CPUs bis 300 Euro

Bis 200 Euro ist ein Sweetspot für die meisten Spieler. Wir empfehlen natürlich vor allem unseren Preis-Leistungs-Tipp in dieser Preisspanne. Aufgrund der sehr angespannten Lage auf dem Hardware-Markt sind einige ansonsten präsentierte Tipps nicht oder nur zu unrealistisch hohen Preisen lieferbar. Wir beachten bei den Kaufberatungen aber immer auch die Faktoren Lieferbarkeit und Preis - wenn euer CPU-Favorit also nicht auftaucht, ist er eventuell von der CPU-Knappheit betroffen.

Budget-CPU mit integrierter Grafik

AMD Ryzen 5 5600G

Flott und mit einer vergleichsweise flotten iGPU ausgestattet: Der Ryzen 5 5600G Flott und mit einer vergleichsweise flotten iGPU ausgestattet: Der Ryzen 5 5600G

  • 6 Kerne/12 Threads
  • 3,9 GHz/4,4 GHz (Basis/Turbo)
  • Sockel AM4 und 65 Watt TDP, VEGA-GPU

Preis: ca. 149 Euro

Solide Basis, notfalls auch ohne Grafikkarte: Ryzen hat Zuwachs bekommen, die mit Vega-GPU ausgestatteten G-Modelle Ryzen5 5600G und 5700G ergänzen das bisherige Portfolio. Der halbe L3-Cache musste der Grafikeinheit weichen, was sich in Spielen in etwas geringerer Performance gegenüber den X-Modellen niederschlägt. Im Gegenzug bekommt ihr aber eine integrierte GPU, die sich in Spielen sichtbar besser schlägt als Intels Desktop-Alternative. Freut euch nicht zu früh, für aktuelle Knaller reicht es trotzdem nicht.

Ältere Titel oder weniger anspruchsvolle aktuelle Spiele lassen sich aber gut spielen (achtet auf schnellen DualChannel-RAM!), so dass ihr eventuell die momentan wieder sehr akute GPU-Preiserhöhungsspirale aussitzen könnt.

Sechs Kerne, gute IPC: Ansonsten bleibt alles wie von Ryzen 5000 bekannt, die Leistung befindet sich auf hohem Niveau (wer öfter auch Anwendungsperformance benötigt, investiert indes besser in den Ryzen 7 5700G oder in eine günstige GPU und den 5600X) und was die Energieaufnahme angeht kann auch Intels Alder Lake noch etwas lernen. Aufgrund fallender Preise - momentan nur 169 Euro - geht der 5600G aber auch als Budget-CPUs durch, die es sogar dem Ryzen 5 5500 schwer macht.

Pro
  • gute Spiele- und Anwendungsleistung
  • Für ältere Titel ausreichende iGPU
  • für den Einstieg guter Boxed-Lüfter beiliegend
Contra
  • Nur sechs Kerne
AMD Ryzen 5 5600G bei Mindfactory

Extrem leistungsstarke CPUs für unter 500 Euro

Sobald eine CPU mehr kostet als 200 Euro gibt es einen ordentlichen Preissprung. Ab etwa 300 Euro beginnt das nächste Preissegment und es geht steil nach oben. Wir empfehlen Modelle für Enthusiasten.

Vernunft-Highend - bezahlbar und schnell

Intel Core i7 12700K

Die aktuellste Intel-Generation bietet einen komplett neuartigen internen Aufbau und viel Leistung. Die aktuellste Intel-Generation bietet einen komplett neuartigen internen Aufbau und viel Leistung.

  • 12 Kerne/20 Threads (8P+4E)
  • 3,60 GHz/5,0 GHz (Basis/Turbo)
  • Sockel 1700 und 125 Watt

Preis: ca. 430 Euro

Der neue König der Gaming-CPUs: Mit Alder Lake macht Intel viel richtig, den mit 699 Euro sehr teuren und dazu sehr stromhungrigen Core i9-12900K können wir aufgrund seines Preis-Leistungs-Energieaufnahme-Verhältnisses trotzdem nicht so recht empfehlen. Die Leistung ist zwar gigantisch, der Core i7-12700K erscheint uns aber gerade auch für Gaming-PCs die bessere Wahl.

Mit acht Performance-Kernen inklusive Hyperthreading und vier auf Effizienz getrimmten Stromsparkernen (ohne Hyperthreading), einer spürbaren IPC-Steigerung der Performance-Cores und optional DDR5-Speicher rennt aber auch der 12700K in Spielen den meisten anderen Prozessoren davon. Der Preis bleibt grenzwertig hoch, angesichts der hohen Leistung sind wir aber gnädig bei der Empfehlung.

Preisentwicklung: Auch der Intel Core i7-12700K hat eine für uns angenehme Preisentwicklung hingelegt und kostet nur noch knapp mehr als 400 Euro. Verzichtet ihr auf etwas Takt, den offenen Multiplikator und die iGPU, bekommt ihr mit dem Core i7-12700F eine nicht viel langsamere CPU schon für 339 Euro.

Pro
  • sehr hohe Pro-Takt-Leistung
  • Performance- und Effizienz-Kerne
  • gute Anwendungsleistung
Contra
  • Energieaufnahme
  • Komplett neue Plattform mit Zusatzkosten
Intel Core i7-12700K bei Mindfactory

Wie, kein Core i9-12900K oder KS als Highendtipp? Tatsächlich nicht, wir raten eher zum günstigeren 12700K, da sich die i9 als recht ineffiziente Stromfresser herausgestellt haben. Zudem profitieren Spiele nur sehr selten von den zusätzlichen Effizienz-Cores der i9, die Gamingleistung fällt beim 12700K fast genauso gut aus. Zudem steht mit dem Ryzen 9 5900X3D eine vergleichbar schnelle aber deutlich effizientere Alternative zur Verfügung.

Mit Cache zur Leistungsspitze

Ryzen 7 5800X3D

Die schnellste Gamer-CPU - mit diesem Vorsatz hat AMD den 5800X3D entwickelt und bei vielen Spielen stimmt die Aussage auch. Die schnellste Gamer-CPU - mit diesem Vorsatz hat AMD den 5800X3D entwickelt und bei vielen Spielen stimmt die Aussage auch.

  • 8 Kerne/16 Threads
  • 3,4 GHz/4,5 GHz (Basis/Turbo)
  • Sockel AM4 und 105 Watt TDP

Preis: ca. 439 Euro

Der Trick mit dem Cache: Retro-Fans erinnern sich vielleicht noch an die ersten Intel Celerons. Diese CPUs wurden ohne L2-Cache verkauft, was die Leistung massiv einbrechen ließ. 2022 sehen wir das andere Extrem: AMD verbaut beim Ryzen 5 5800X3D so viel Cache wie dem Celeron einst als Arbeitsspeicher zur Verfügung stand. 96 Megabyte, der größte Teil in 3D-Bauweise auf das CPU-Die geflanscht, sorgen primär in Games für einen Performanceschub. Und was für einen - je nachdem, wie gut das Spiel auf mehr Cache anspricht, laufen Spiele sogar schneller als mit dem Intel Core i9-12900KS. Und das bei deutlich geringerer Energieaufnahme.

Nicht übertaktbar: Ein Manko hat der Zusatzcache, AMD schränkt die Übertaktbarkeit stark ein und senkt den Grundtakt zudem ein wenig. Da es trotzdem reicht, um bei diversen Spielen an Intels Flaggschiff vorbeizuziehen sicherlich ein zu vernachlässigender Fakt. Wer aber gerne nach dem Kauf noch spürbar mehr aus seiner CPU herauskitzeln möchte, ist hier falsch.

Anwendungen zweitrangig: Wenn ihr eure CPU nicht nur fürs Gaming quält sondern auch Videoschnitt, 3D-Rendering oder komplexe Bildbearbeitung betreibt - schaut euch lieber den Ryzen 9 5900X an. Dessen 12 Kerne bringen hier deutlich mehr Leistung und der größere Cache beschleunigt diese Anwendungen kaum. Reine Gamer sind mit dem X3D-Prozessor aber besser aufgestellt.

Pro
  • 96 MByte Cache
  • .. daher sehr viel Gaming-Performance
  • energieeffizient
Contra
  • Schwächer bei Anwendungen als bei Games
  • Preis
AMD Ryzen 7 5800X3D bei Mindfactory

Gaming und Arbeiten ohne Einbußen

Ryzen 9 5900X

Eine der sinnvollsten CPUs für komplexe Anwendungen wie Videoschnitt oder aufwändige Bildbearbeitungen kostet etwa 500 Euro.* Eine der sinnvollsten CPUs für komplexe Anwendungen wie Videoschnitt oder aufwändige Bildbearbeitungen kostet etwa 500 Euro.*

  • 12 Kerne/24 Threads
  • 3,7 GHz/4,8 GHz (Basis/Turbo)
  • Sockel AM4 und 105 Watt TDP

Preis: ca. 399 Euro

12 Kerne für maximale Power: Mit dem Ryzen 9 5900X bietet AMD satte zwölf Kerne für den Mainstream-Sockel AM4 an. Dank eines hohen Turbo-Taktes und der immer noch gut konkurrenzfähigen Zen3-Kerne eignet sich die CPU auch gut für aktuelle Games, während gleichzeitig auch rechenintensive Aufgaben kein Problem darstellen. Alder Lake bietet zudem weniger Performance-Kerne, maximal 8 im Core i9, und muss sich bei einigen Anwendungen daher hinter dem Ryzen einreihen.

Preisentwicklung: Keine andere CPU hat eine so drastische Preisentwicklung durchgemacht wie der Ryzen 9 5900X - seit dem Release des bei Games flotteren 5800X3D ging es abwärts, seit der letzten Aktualisierung dieser Kaufberatung sogar um knapp 100 Euro. Für 399 Euro könnt ihr bedenkenlos zuschlagen.

Pro
  • extrem hohe Anwendungsleistung
  • 12 Kerne und Multithreading
  • hohe Taktraten
Contra
  • weniger Spieleleistung als bei Intel
  • hochwertiges Mainboard sinnvoll
  • Preis
AMD Ryzen 9 5900X bei Mindfactory

Den Ryzen 9 3950X (sowie den Ryzen 9 5950X) mit 16 Kernen und 32 Threads empfehlen wir an dieser Stelle nicht. Sie richteten sich noch mehr an Menschen, die ihren PC produktiv und nicht primär zum Spielen nutzen, zumal sie sehr teuer sind. Bei beiden CPUs gilt aber, dass ihr beim Mainboard nicht sparen solltet, zu schwach dimensionierte Spannungswandler drosseln die Leistung der CPU.

Die neuen Ryzen 7000 Prozessoren mit AM5

Lohnt sich AM5 mit Ryzen 7000? Das kommt ganz drauf an. Vor allem aber darauf, wie viel Geld ihr ausgeben wollt. Die neuen Ryzen Prozessoren geizen nicht mit Leistung - haben allerdings auch eine recht hohe Energieaufnahme. Die neue Plattform AM5 unterstützt nun auch endlich DDR5 sowie PCIe 5.0, womit sie als zukunftssichere Investition gelten.

Soweit, so gut, wäre da nicht das große ABER: Es gibt keine bezahlbaren Mainboards! Das günstigste geht bei 350 Euro los. Die meisten liegen sogar deutlich über 600 Euro. Das sind utopische Preise für die neue Plattform, die den Kauf zum jetzigen Zeitpunkt unattraktiv machen. Dennoch wollten wir die reinen Prozessoren hier nicht außen vor lassen. Eine Kaufempfehlung sprechen wir aber erst aus, wenn günstigere Mainboards verfügbar sind.

Wenn der Preis keine Rolle spielt: Ryzen 7950X

Ein wahres Biest! Der AMD Ryzen 7950X ist ein Leistungsmonster der neuen Generation. Allerdings auch monströs teuer. Ein wahres Biest! Der AMD Ryzen 7950X ist ein Leistungsmonster der neuen Generation. Allerdings auch monströs teuer.

  • 16 Kerne / 32 Threads
  • 4,50 GHz / 5,70 GHz Takt (Basis/Turbo)
  • Preis: 849 Euro

Der stärkste Prozessor überhaupt: Der AMD Ryzen 9 7950X ist das Flaggschiff im Portfolio - und hat es auch mächtig in sich! Mit 16 Kernen und 32 Threads taktet er ab Werk bis auf üppige 5,70 GHz. Dieses Leistungsplus ist spürbar. Nicht nur in Games, vor allem aber in Anwendungen. Auch die Single-Core-Performance ist im Vergleich gegenüber der Vorgeneration nochmal kräftig gewachsen. In den GameStar Benchmarks schlägt er den Intel Core i9-12900k um knapp 20 Prozent.

Highend-Leistung - zu welchem Preis? Das lässt sich AMD allerdings auch teuer bezahlen. Mit knapp 850 Euro ist der Ryzen 7950X nur etwas für Enthusiasten, die wirklich das aller letzte Quäntchen Leistung in ihrem Rechner verbaut haben wollen.

AMD Ryzen 9 7950X bei Mindfactory

Der neue Mittelklassechampion: Ryzen 7700X

Ein wahres Biest! Der AMD Ryzen 7950X ist ein Leistungsmonster der neuen Generation. Allerdings auch monströs teuer. Ein wahres Biest! Der AMD Ryzen 7950X ist ein Leistungsmonster der neuen Generation. Allerdings auch monströs teuer.

  • 8 Kerne / 16 Threads
  • 4,50 GHz / 5,40 GHz Takt (Basis/Turbo)
  • Preis: 479 Euro

Fast die gleiche Gamingleistung: Der kleinere Bruder, der Ryzen 7700X hat "nur" 8 Kerne, braucht sich aber dennoch nicht verstecken. Im Gegenteil, seine Power reicht in Spielen bis auf wenige Prozentpunkte, die man bei Auflösungen über 720p ohnehin nicht wahrnimmt, an den mächtige 7950X heran.

Eine unbedingte Empfehlung? Grundsätzlich solltet ihr euch vorher die Frage beantworten, ob ihr wirklich bereit seid, das Geld für ein neues Mainboard, neuen RAM und den neuen Prozessor in die Hand zu nehmen.

AMD Ryzen 9 7700X bei Mindfactory

Prozessor Geheimtipp: Wann kommt Ryzen 7800X3D?

Gegen Ende 2022 oder wahrscheinlicher Anfang 2023 hat AMD aber nochmal ein Ass im Ärmel, das Intel das Fürchten lehren könnte - und die Gamingleistung von Prozessoren nochmals auf ein neues Level hievt. Die Rede ist von Ryzen 7000 Prozessoren mit 3D-Cache.

Aktuell werden die Modelle für die kommenden Monate erwartet. Wann genau es so weit sein wird, ist noch unklar. Wir denken allerdings, dass diese vor allem für Gamer nochmal deutlich interessanter sein werden. Darüber hinaus sollte sich zu diesem Zeitpunkt auch die Mainboard-Situation deutlich verbessert haben.

Weitere Kaufberatungen auf GameStar.de

Zum Prozessor braucht ihr natürlich weitere Hardware. Hier geht es zu unseren anderen Kaufberatungen für Gamer:

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