Alte Spiele, DVDs, Comics und Mangas per App wieder zu Geld machen? Ich hab's getan und 2.400 Euro verdient

Wenn ich mal wieder Platz brauche, ist die Momox-App meine beste Freundin.

Mit Momox hab ich ungewollten Kram wieder zu Geld gemacht. (Bild: akf - adobe.stock.com) Mit Momox hab ich ungewollten Kram wieder zu Geld gemacht. (Bild: akf - adobe.stock.com)

Ich bin ein Sammler. Einst waren es Magic-Karten, dann DVDs und Blu-rays. Mittlerweile sind es Mangas. Von diversen Figuren und Statuen mal abgesehen, die meine Wohnung eher wie ein Museum aussehen lassen.

Ich mag es, Dinge zu besitzen, die mir gefallen, und immer Zugriff darauf zu haben: Alte Konsolen und Games, mir besonders liebgewonnene Filme oder ganze Manga-Reihen.

Was ich auch mag: Daheim Platz schaffen. Und dabei war mir die Momox-App in den letzten acht Jahren stets ein treues Helferlein. Als ich dann neulich gecheckt habe, wie viel Geld ich im Verlauf der Jahre eingenommen habe, ist mir fast das Handy aus der Hand gefallen.

Maxe Schwind
Maxe Schwind

Es gibt zwei Dinge, vor denen Maxe sich fürchtet. Zum einen die existenzielle Angst in Vergessenheit zu geraten, ohne irgendwas hinterlassen zu haben. Zum anderen, wenn seine Frau sagt »Dafür haben wir zu Hause keinen Platz«. Es gibt doch so viele interessante Bücher und Manga zu lesen, coole Figuren zu besitzen oder Games in den Schrank zu stellen!

Zum Glück hilft ihm alle paar Monate die Momox-App, den emotionalen Schmerz mit ein paar Geldscheinen zu lindern.

Was ist Momox?

Momox ist ein Unternehmen, das sich für den An- und Verkauf von gebrauchten Medien auszeichnet, und das erste seiner Art war.

Kurzum: Bei Momox könnt ihr gebrauchte Gegenstände verkaufen. Bücher, Spiele, Spielzeug und sogar Kleidung nimmt das Unternehmen an (wobei ich Letzteres selbst noch nicht in Anspruch genommen habe). Im Gegenzug erhaltet ihr dafür Geld (oder einen Gutschein mit zusätzlichen 20 Prozent Guthaben für den hauseigenen Shop).

Das passiert mit euren Verkäufen: Nachdem ihr die Ware eingesendet habt und sie seitens Momox’ geprüft wurde, wird sie auf medimops.de zum Verkauf angeboten.

Wo ist der Unterschied zur Kleinanzeigen-App? Im Gegensatz zu Kleinanzeigen müsst ihr euch mit dem Käufer nicht auseinandersetzen. Ihr packt einfach eine Kiste voll mit dem Zeug, das ihr loswerden wollt, und schickt es an das Unternehmen mit Sitz in Berlin. Den Rest übernimmt Momox.

Wie funktioniert ein Verkauf über Momox?

Dank der Momox-App ist das haarsträubend einfach. Ihr scannt einfach den Barcode auf dem Produkt, das ihr verkaufen wollt, und schmeißt es in die Kiste. Das war’s.

App starten und schon beginnt die fröhliche Strichcode-Hatz. App starten und schon beginnt die fröhliche Strichcode-Hatz.

Das mag blöd klingen, aber das macht saumäßig Spaß! Beim letzten Verkauf ist mir beispielsweise ein 4K-UHD-Steelbook von Ghostbusters 1 und 2 in die Finger gekommen, das ich für 40 Euro verkauft habe. Und ich sag's euch: Diese Momente fühlen sich echt belohnend an.

Erlaubt ist alles, was einen Barcode hat – was durchaus zum Problem werden kann. Vor allem Steelbooks haben den Strichcode meist auf die Verpackung gedruckt, die man oft schon weggeworfen hat.

Ein weiteres Problem: Momox nimmt auch nicht immer alles.

Merkwürdig, an Star Wars Episode 7 hat wohl niemand Interesse. Merkwürdig, an Star Wars Episode 7 hat wohl niemand Interesse.

Ich habe DVDs im Schrank stehen, die ich sicher schon sieben oder acht Mal gescannt habe, ohne dass Momox sie nimmt. Pech gehabt.

Habt ihr alles eingelesen und sicher verpackt, druckt ihr den Lieferschein aus, legt ihn in die Kiste, klebt sie zu und den Rücksendebeleg auf. Danach geht’s ab zur Post.

Wie viel bringt so eine Momox-Box ein?

Das kommt immer auf den Wert der Zusammenstellung und die Größe der Kiste an (man kann Einsendungen auch auf mehrere Kisten verteilen).

Wenn ich in meine App-Historie schaue, hatten die 29 Verkäufe im Lauf der Jahre im Schnitt etwa 100 Euro eingebracht. Für Bücher und Medien gilt ein Mindestankaufwert von 10 Euro pro Verkauf.

Besonders gut gehen halbwegs aktuelle Spiele. 4K-UHD-Blu-rays schlagen je nachdem mit einem ähnlichen Verkaufswert zu buche.

Final Fantasy 16 und God of War Ragnarök spielen ein Viertel bzw. ein Drittel ihres Einkaufswerts wieder ein. Final Fantasy 16 und God of War Ragnarök spielen ein Viertel bzw. ein Drittel ihres Einkaufswerts wieder ein.

Einen ebenfalls relativ passablen Verkaufswert haben Mangas und Comics, vor allem, wenn sie gerade erschienen sind. Den aktuellen Band von »Golden Kamuy« kann ich für etwas mehr als ein Drittel des Einkaufspreises wieder in Umlauf bringen. Das ist optimal für die Leute, die gerne lesen, aber nicht behalten wollen.

»Golden Kamuy 26« kostete mich im Einkauf 12 Euro; der Comic »Plastik« 25 Euro. »Golden Kamuy 26« kostete mich im Einkauf 12 Euro; der Comic »Plastik« 25 Euro.

Spielzeug und Gadgets nimmt Momox auch, aber da muss man Glück haben. Hier ist quasi von wenig bis viel alles drin.

Witzig: Aus Spaß habe ich das Testgerät mClassic-Stick gescannt (ja, man beginnt plötzlich aus Freude, sein Handy an jeden Barcode im Haus zu halten), mit der Erwartung, dass es gar nicht erkannt wird – und siehe da: 26 Euro, nicht schlecht! (Natürlich habe ich den nicht verkauft.)

Gepriesen sind die Sonne und der Strichcode! Gepriesen sind die Sonne und der Strichcode!

Was gar nicht gut weggeht, sind Bücher. Selbst für die dicksten Wälzer bekommt man oftmals nur 15 Cent, falls überhaupt. Ich war überrascht, dass der erste Band von »Rad der Zeit« über 5 Euro aufgerufen hat, ein absolutes Unikum.

Das linke Bild mit dem roten Pfeil nach unten und 15-Cent-Betrag seht ihr bei Büchern öfter als euch lieb ist. Das linke Bild mit dem roten Pfeil nach unten und 15-Cent-Betrag seht ihr bei Büchern öfter als euch lieb ist.

Und so scannt man sich dann durch sein Hab und Gut, sammelt fleißig Euros und sieht zu, wie Platz im Regal frei wird.

Was sind die Nachteile?

Es muss einem klar sein, dass man über einen Ankäufer selten bis nie einen attraktiven Preis bekommt. Ganz sicher hätte ich mit dem eingangs erwähnten Ghostbusters-Steelbook bei dedizierten Sammlern, über Ebay oder Kleinanzeigen mehr herausholen können. Das ist aber auch mehr Arbeit und dauert länger. Ein solches Sammlerstück würde ich also nicht an Momox verscherbeln.

Man sollte sich auch vom Gedanken verabschieden, für jedes Teil überhaupt Geld zu bekommen. Manchmal, nicht häufig, werden Barcodes nicht erkannt, weil die Gegenstände nicht Teil des Sortiments sind, oder Bücher und Filme auch einfach nicht angekauft werden, weil keine Nachfrage herrscht.

Und wenn doch, sind es oftmals nur Beträge unter einem Euro. Da muss man abwägen, ob euch der Platz im Schrank das wirklich wert ist.

Was beschädigte Ware angeht, hatte ich bisher noch nie Probleme. Ich habe schon Schauergeschichten gehört, dass Gegenstände angeblich verschwunden oder beschädigt seien und so keinen Ertrag erbracht haben, aber das kann ich nicht bestätigen.

Mein einziges Ärgernis: Beim letzten Mal hatte ich angegeben, dass die DHL bitte mein Paket abholen sollte. Allerdings kam nie jemand vorbei, der das tat, also habe ich das Paket dem nächsten Boten einfach mitgegeben. Hier liegt das Versäumnis aber aufseiten des Paketdienstes.

Ein YouTuber entlarvte Tricks der DHL, indem er AirTags nach Nordkorea schickte:

Welche Alternativen zu Momox gibt’s?

Momox war der erste Ankäufer dieser Art, aber natürlich gibt es noch weitere:

  • Rebuy
  • Zoxs
  • Wirkaufens.de
  • Flip4new

Mit denen habe ich keine Erfahrung, da mir Momox immer gute Dienste geleistet hat, aber womöglich werde ich die Konkurrenz mal ausprobieren. Wäre doch interessant zu wissen, ob mir die nicht vielleicht sogar mehr Geld für dieselbe Kiste mit Kram geben würden …

Fazit

Ich bin mit Momox seit 8 Jahren glücklich. 29 Verkäufe mit 772 (macht im Schnitt 26,6 Objekte pro Einsendung) sprechen für sich. Und damit niemand sagt, 2.400 Euro Verdienst wären nur Clickbait, hier der Screenshot.

Die App und der Service haben für mich immer einwandfrei funktioniert. Ich hatte nie Probleme mit dem Einsenden, habe immer mein Geld bekommen und daheim Platz für neuen Kram geschaffen (der womöglich auch irgendwann auf Momox landen wird).

Ankäufer wie Momox sind vor allem dafür gedacht, Bücher, DVDs, Spiele, Spielzeug und Kleidung im großen Stil loszuwerden. Sammlerobjekte verkauft ihr lieber einzeln. Ich rechne der App und dem Service vor allem die kinderleichte Handhabe hoch an.

Und wenn ich dadurch eins gelernt habe: Kleinvieh macht verdammt viel Mist.

Ich verschicke übrigens nicht nur, sondern lasse auch bringen. Warum es sich für mich lohnt, den Wocheneinkauf dann und wann per Lieferservice bringen zu lassen, lest ihr in diesem Artikel:

Auch eine ganz simple Windows-Funktion hat mich als Fan gewonnen.

Mit der Momox-App habe ich im Verlauf der letzten acht Jahre 2.400 Euro mit alten DVDs, Blu-rays, Büchern, Spielen, Spielzeug, Comics und Mangas verdient und wieder ordentlich Platz geschaffen. Nutzt ihr die App möglicherweise aus? Habt ihr gute oder schlechte Erfahrungen gemacht? Erzählt gerne davon in den Kommentaren.

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