Ich wünschte ich hätte vor 7 Jahren diese futuristischen Kopfhörer im Ohr gehabt – sie hätten wohl mein Leben verändert

Kolumne: Uschi hat die Computex 2025 bis jetzt nichts so richtig vom Hocker gehauen. Ausgerechnet ein paar Kopfhörer bringen sie nun aber zum Träumen.

Uschi träumt sich mit den auf der Computex 2025 vorgestellten Acer AI TransBuds zurück nach Paris, wo ihr einst die Liebe zurief – aber Uschi hat kein Wort verstanden. (Bildquelle: Acer) Uschi träumt sich mit den auf der Computex 2025 vorgestellten Acer AI TransBuds zurück nach Paris, wo ihr einst die Liebe zurief – aber Uschi hat kein Wort verstanden. (Bildquelle: Acer)

Die Computex 2025 steht unter dem Motto AI Next. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber so richtig will mich das Buzzword KI nicht mehr vom Hocker hauen.

Auch in Kopfhörern nicht. Die Acer AI TransBuds allerdings bieten eine Synchronübersetzung in 15 Sprachen.

Und dann musste ich doch an einen Paris-Trip im Sommer vor sieben Jahren denken. Wenn ich damals nur diese Übersetzungskopfhörer gehabt hätte ...

Ein Abend in Paris mit Sprachbarriere

Es war ein warmer Sommerabend in Paris. Mein Bruder und ich wollten Leute kennenlernen, aber insgeheim spürten wir, dass wir für die Szene-Cafés in Le Marais einfach nicht cool genug waren. 

Da sprach uns plötzlich ein junger Mann auf der Straße an: Deutsche? Der Baden-Württemberger war mit 18 nach Paris gezogen, ohne Französischkenntnisse, ohne Job und nun seit einigen Jahren heimisch in der Metropole.

Uschi hatte leider spontan keine Bilder von ihrem Parisurlaub parat, dafür aber Linh, der für GameStar Tech im April 2025 auf dem Nintendo-Event im Grand Palais in Paris war und zig Fotos geschossen hat – nicht nur von der Switch 2. (Bildquelle: Duy Linh DinhGameStar Tech) Uschi hatte leider spontan keine Bilder von ihrem Parisurlaub parat, dafür aber Linh, der für GameStar Tech im April 2025 auf dem Nintendo-Event im Grand Palais in Paris war und zig Fotos geschossen hat – nicht nur von der Switch 2. (Bildquelle: Duy Linh Dinh/GameStar Tech)

Meine Aufmerksamkeit erregte aber eher sein Begleiter: Ein junger, französischer Leonardo-DiCaprio-Verschnitt, der in der überteuerten Hauptstadt keine Wohnung finden konnte, und deswegen nachts in abgestellten Zügen am Hauptbahnhof schlief.

Während mein Bruder sich angeregt mit dem Deutschen unterhielt, verschlug es mich und das Objekt meiner Begierde an das Ufer des nahegelegenen Saint-Martin-Kanals. 

Das Problem: Ich sprach kaum Französisch, er kein Deutsch.

Die Acer AI TransBuds

Acer ist den meisten wohl eher für seine Laptops und Monitore ein Begriff. Auf der größten Hardwaremesse Asiens sagt deren Tochterfirma Acer Gadget aber gerade mit einem smarten Ring etablierten Herstellern wie Samsung und Oura den Kampf an.

Mein Interesse erwecken aber vor allem die Acer AI TransBuds. Dabei sehen die auf den ersten Blick wie ganz normale Sportkopfhörer aus:

Die Acer TransBuds kommen schlicht daher und wiegen etwa 61 Gramm. (Bildquelle: Acer) Die Acer TransBuds kommen schlicht daher und wiegen etwa 61 Gramm. (Bildquelle: Acer)

Bei denen macht die KI aber tatsächlich den Unterschied. Denn sie sind vornehmlich nicht für Musik und Podcasts, sondern für Echtzeitübersetzung, und zwar laut gadget360:

  • In 15 Sprachen: Chinesisch, Englisch, Filipino, Französisch, Deutsch, Indonesisch, Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Malaiisch, Portugiesisch, Russisch, Spanisch, Thai und Vietnamesisch.
  • In zwei Richtungen, wenn also ein Gesprächspartner einen Kopfhörer trägt und Russisch spricht, dann kann der andere gleichzeitig den anderen Kopfhörer tragen und Spanisch sprechen.
  • Mit sehr geringer Latenz für einen natürlichen Sprachfluss.
  • Mit Bluetooth-5.4-Verbindung für Live-Transkription etwa auf einem Smartphone oder Tablet.

Das funktioniert laut Tom's Guide ziemlich flüssig, allerdings ist bisher weder ein Preis, noch ein Veröffentlichungsdatum bekannt.

Mir würden einige Gelegenheiten einfallen, in denen mir und anderen solche Kopfhörer wirklich weitergeholfen hätten.

Der Abend in Paris etwa ...

Der fragliche Abend in Paris mit den Acer AI TransBuds

Gemeinsam setzen der Franzose und ich uns an das Ufer des Kanals. Der Mond glitzert auf dem Wasser. Er stammelt einige Worte auf Französisch – in der Hoffnung, ich würde ihn wenigstens ein bisschen verstehen.

Sssscccchhhh, hauche ich und greife in meine Manteltasche. Wortlos stecke ich mir einen Kopfhörer ins Ohr und deute ihm, mit dem anderen dasselbe zu tun.

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Qu'est-ce que… stammelt er. Genau das, wispert ihm die französische Computerstimme ins Ohr. Und dann unterhalten wir uns die ganze Nacht über allerhand Tiefgründiges. Ich glaube schon, meinen Seelenverwandten gefunden zu haben und bleibe noch ein paar Tage länger.

Und dann haben wir unseren ersten Streit in einem kleinen Café in Montmatre. Und ich schreie ihn auf Deutsch an, wie sehr mich diese arroganten Pariser nerven – mich versteht ja sonst keiner – und wie jeder hier zwanghaft bei Rot über die Ampel gehen muss. Und er nennt mich plouc allemande intolérante und der Kellner bedient uns nun nicht mehr nur mit Verachtung, sondern purer Verwirrung im Angesicht dieses seltsamen Schauspiels.

Vielleicht war Uschi mit ihrem Franzosen ebenfalls bei den »Love Locks«. (Bildquelle: Duy Linh DinhGameStar Tech) Vielleicht war Uschi mit ihrem Franzosen ebenfalls bei den »Love Locks«. (Bildquelle: Duy Linh Dinh/GameStar Tech)

Wir nehmen die TransBuds überhaupt nicht mehr aus den Ohren, selbst der Dirty Talk wird zuverlässig und ohne große Latenz semantisch korrekt übersetzt. Und dann ziehen wir zusammen und für mich beginnt nun jede Brötchenbestellung mit einem wortlosen Überreichen eines Kopfhörers.

Und unsere Kinder wachsen natürlich zweisprachig auf. Aber ganz ohne, dass wir uns auf eine Sprache einigen müssen, denn die TransBuds sind mittlerweile fester Bestandteil unseres Lebens geworden. Nur die Kinder bekommen natürlich keine, die sollen ja Sprachen lernen.

Und unser Freundeskreis wächst und wächst, wird immer internationaler. Es gibt keine Sprachbarrieren mehr, und jede Feier ist ein Zusammenkommen der Kulturen in einer wilden Kakophonie aus Sprachen aller Herren Länder, aber wir verstehen uns alle.

Wie der Abend tatsächlich, ohne die Acer AI TransBuds, verlaufen ist

Meine paar Brocken Französisch: Guten Tag, wie geht es Ihnen, wo geht es hier zum Eiffelturm? reichten nicht einmal mit Händen und Füßen für Smalltalk, denn er sprach nicht ein einziges Wort Englisch.

Irgendwann wurde es spät, wir gingen zurück meinem Bruder und dem Deutschen. Zum Abschied wandte sich der Franzose meinem Bruder zu, der doch ein bisschen besser Französisch konnte als ich und deutete auf mich:

Ta sœur est…, (Deine Schwester ist …), streckte beide Daumen nach oben und nickte mit einem dümmlichen Grinsen, wie wenn man die Bedienung im Lokal aus der Ferne für den vorzüglichen Hackbraten lobt. Ich hätte im Boden versinken können.

Ja, hätte ich damals die Acer AI TransBuds gehabt, mein Leben hätte so anders verlaufen können. Aber vielleicht ist es besser so.

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