Aion im Test - MMO-Test: Fliegen! Und sonst?

Das Online-Rollenspiel Aion lässt seine Spieler durch motivierendes PvP fliegen, holt sie durch öde Quest-Strukturen aber immer wieder auf den Boden zurück.

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Neuer Test zur Free2Play-Umstellung
Wir haben Aion im Zuge der Free2Play-Umstellung erneut getestet. Unseren Artikel dazu mitsamt neuem Video finden Sie hier. Im folgenden lesen Sie unseren Test zur damaligen Release-Version des Spiels.

Weil wieder irgendwas in vergangenen Zeiten in irgendeinem Fantasy-Reich mächtig in die Hose ging und einen ganzen Planeten in zwei Teile gehauen hat, haben das Volk der Asmodier und das der Elyos nun Zoff. Sie, einst strahlender Kämpfer einer Fraktion, haben bei einer anderen Gelegenheit Ihr Gedächtnis und somit Ihr Können verloren und stehen nun vor der 50 Stufen umfassenden Aufgabe, das Vergessene wiederzuerlangen, um dem Feind mächtig Zunder zu geben. Denn im Online-Rollenspiel Aion von NCsoft geht’s ähnlich wie im direkten, weil in vielerlei Hinsicht sehr ähnlichen Konkurrenten Warhammer Online darum, der gegnerischen Partei Festungen abzujagen, mehr Einfluss zu bekommen, kurz: Es geht ums Gewinnen. Doch zu Beginn von Aion kriegen Sie höchstens mal in einer der zahlreichen Zwischensequenzen etwas vom Krieg mit. Der geht für Sie erst mit Level 25 so richtig los. Und bis dahin ist es ein verhältnismäßig langer Weg.

Im Flammentempel, einer Instanz, legen wir uns mit Elite-Gegnern an. Die sind besonders zäh, spucken aber auch besonders viele Erfahrungspunkte aus. Im Flammentempel, einer Instanz, legen wir uns mit Elite-Gegnern an. Die sind besonders zäh, spucken aber auch besonders viele Erfahrungspunkte aus.

Für welche Partei Sie antreten wollen, das ist die Entscheidung, die Sie am Anfang von Aion fällen müssen. Während die Asmodier stets im Zwielicht und oft im Schnee unterwegs sind, weil sie auf der sonnenabgewandten Seite des Planeten hausen, leben die Elyos in sattgrünen, lichtdurchfluteten Wäldern oder in staubigen Wüsten.

Mit der Entscheidung für ein Volk hängt im ungünstigsten Fall auch Ihre Serverwahl zusammen. Anders als Warhammer Online lässt Aion nicht unbegrenzt Charaktere einer Fraktion auf einem Server zu. So wird ein Ungleichgewicht der Kräfte vermieden.

Die Klassen

Die Karrieren der beiden Aion-Völker unterscheiden sich nicht voneinander. Sie wählen bei Spielstart eine von vier Grundklassen (Krieger, Magier, Späher oder Priester) und entscheiden sich mit Level 10 für die weiterführende Laufbahn.

Alle drei Stufen dürfen Sie bei einem NPC gegen einen absurd großen Batzen Geld neue Fertigkeiten für Ihren Charakter erstehen. Alle drei Stufen dürfen Sie bei einem NPC gegen einen absurd großen Batzen Geld neue Fertigkeiten für Ihren Charakter erstehen.

Aus dem Krieger wird entweder der Templer oder der Gladiator, aus dem Magier der Zauberer oder der Beschwörer, aus dem Späher erwächst ein Jäger oder ein Assassine und der Priester mutiert zum Kleriker oder zum Kantor.

Aion erfindet das Klassenrad also nicht neu, sondern verlässt sich auf die typischen Standards wie Heiler, Fern- und Nahkämpfer. Das macht den Gruppenzusammenbau angenehm überschaubar und einfach. Und Gruppen müssen Sie zusammenbauen, denn anders als in vielen anderen Genre-Vertretern lassen sich auch für den Einzelnen wichtige Quests ohne Team nicht meistern, weil die Gegner sehr stark sind.

Die Quests

Die Quests stellen eine der großen Schwächen von Aion dar. Vom Start weg belästigt Sie das Programm permanent mit nervigen Sammelaufgaben der Marke »Bring mir soundso viele Dings von den Viechern da drüben« oder »Töte soundso viele der anderen Viecher da hinten«.

Praktisch: Monster können wie in World of Warcraft mit Zahlen und Symbolen markiert werden. Das macht das Vorgehen gegen sie überschaubarer. Praktisch: Monster können wie in World of Warcraft mit Zahlen und Symbolen markiert werden. Das macht das Vorgehen gegen sie überschaubarer.

Aufgaben, in denen Sie etwa versiegte Quellen wieder zum Sprudeln bringen sollen, oder Prüfungen Ihres Wissens über die Aion-Welt sind willkommene, doch viel zu seltene Ausnahmen im Auftragseinerlei. Zudem gelingt die Questführung nicht optimal, viele Aufgaben in einem Areal entgehen Ihnen vielleicht, weil das Programm Sie schon mit einer neuen Aufgabe in den nächsten Weltabschnitt schickt. So entstehen für den Spieler Auftragslücken, obwohl es eigentlich genug zu tun gibt. Zumindest bis etwa Level 40, danach steigen Sie über Quests höchstens noch einen halbe Stufe auf, weil die Auftragslage dünn und die Belohnungen bislang viel zu niedrig angesetzt sind. Der Entwickler plant, die Erfahrungspunkte demnächst anzuheben.

Aion unterscheidet zwischen gewöhnlichen Quests und sogenannten Kampagnenaufgaben. Letztere werden nicht nur mit enorm vielen Erfahrungspunkten, sondern auch mit nützlichen Utensilien wie Waffen oder Rüstungsteilen belohnt. Zudem erzählen die Kampagnenmissionen Ihre Geschichte, wie Sie vom kleinen Gedächtnisverlust-Hanswurst wieder zum strahlenden Krieger Ihres Volks aufsteigen, inklusive gelungener Zwischensequenzen in Spielegrafik, in denen Ihr Charakter im Zentrum steht, ähnlich wie in Guild Wars. So kommt tatsächlich kurzzeitig ein hübsches Heldengefühl auf.

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Das Fliegen

Der Clou an Aion ist das Fliegen. Das erlernen Sie allerdings erst mit Level 10. Vorher steht Laufen auf dem Programm. Doch nur weil Sie plötzlich Flügel haben, dürfen Sie längst nicht überall durch die Lüfte flattern. Richtiges Fliegen funktioniert in Aion lediglich in Gebieten, in denen genug Äther vorhanden ist. Und so häufig kommt das Zeug nicht vor.

Im Abyss finden Sie solche Schleusen. Die laden kostbare Flugzeit wieder auf. Im Abyss finden Sie solche Schleusen. Die laden kostbare Flugzeit wieder auf.

In den meisten Abschnitten des Spiels ginge es abermals nur mit Latscherei vorwärts, wenn da nicht das Gleiten wäre. Denn die Flügel dürfen Sie immer und überall ausbreiten. So wird aus jedem Hügel eine Sprungschanze, von der Sie je nach Höhe und übriger Terrainbeschaffenheit richtig weite Strecken entspannt durch die Landschaft gleiten können. Einfach dumm: Dass Gleiten möglich ist, erwähnt das Spiel nur beiläufig in einem Tipp im Ladebildschirm.

Bei allen Flugaktivitäten gilt: Die Zeit dafür ist begrenzt. Wenn Sie Ihre Flügel erhalten, tragen die Dinger Sie gerade mal eine Minute lang. Wohl dem, der vor Ablauf der Frist nah genug am Boden ist, um nicht am Fallschaden zu sterben. Im Laufe des Spiels lässt sich die Flugzeit erhöhen; Tränke, kostbare Manasteine, die Sie in Ihre Klamotten einbauen und sogar Titel, die Sie erhalten, können wertvolle Sekunden addieren. Wenn Sie furchtbar viel Geld auf der hohen Kante haben, dürfen Sie sich mit dem entsprechenden Level neue Flügel bei einem NPC kaufen, die Ihre Flatterzeit um 30 beziehungsweise 60 Sekunden ausbauen.

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