Alien: Das Ende von Romulus war Disney zu viel, doch der Regisseur konnte sich durchsetzen

Mit seiner ungewöhnlichen Dramaturgie zum Schluss musste Regisseur Fede Alvarez erst einmal bei Disney Überzeugungsarbeit leisten.

Nicht zum ersten Mal im Franchise steht die Entwicklung des titelgebenden Alien im Fokus. Bildquelle: Disney20th Century Fox Nicht zum ersten Mal im Franchise steht die Entwicklung des titelgebenden Alien im Fokus. Bildquelle: Disney/20th Century Fox

Bevor wir in diesem Artikel tiefer in die Materie rund um den frisch im Kino angelaufenen Alien: Romulus einsteigen, hier noch die obligatorische Spoiler-Warnung:

Wenn ihr ab dieser Stelle weiterlest, erfahrt ihr ein wichtiges Detail zum finalen Akt des Horror-Spektakels. Solltet ihr den Film bereits gesehen haben, wisst ihr vermutlich, worauf wir anspielen. Alle anderen, denen der Spoiler nicht wichtig ist, dürfen gerne hierbleiben. Und wer sich die Überraschung nicht verderben möchte, liest hier bitte lieber etwas über eine tote MCU-Heldin, die trotzdem wiederkommen möchte.

Ihr seid noch da? Gut, dann sagt nicht, wir hätten euch nicht gewarnt! Der Regisseur von Alien: Romulus, Fede Alvarez, hat in einem neuen Interview mit The Hollywood Reporter verraten, dass er sich in einem Punkt höchst uneinig mit den Entscheidungsträgern bei Disney war.

Sind bis an die Grenzen gegangen

Konkret geht es um die Entscheidung, dem Film statt der etablierten Drei-Akt-Struktur noch einen vierten Part zu verpassen. Zuschauer sollten so in die Irre geführt werden, innerlich bereits entspannen und dann umso mehr geschockt werden, wenn der Mensch-Xenomorph-Hybrid The Offspring seinen Auftritt hat.

Dieser vierte Akt war Disney zu viel. Sie plädierten dafür, das Ende simpler zu gestalten und dem Publikum das zu geben, was es aufgrund seiner Sehgewohnheiten erwartet. Doch das spornte Fede Alvarez nur dazu an, seinen Plan erst recht durchzuziehen, wie er verrät:

Sie haben sich anfangs [in Bezug auf den Alien-Hybrid The Offspring] gesträubt, aber nicht, weil sie die Idee nicht mochten. Sie überlegten nur: Ist das zu viel? Müssen wir das wirklich tun? Und ich sagte: Ja, jetzt, wo ihr sagt, dass wir es nicht tun sollten, weiß ich, dass ich es tun werde.

Das ist genau das, was wir hier gemacht haben. Wenn man die Erlaubnis für einen Alien-Film von einem Unternehmen bekommt, das Disney gehört, und sie sofort sagen Ja, lass uns das so machen, dann scheitert man. Wir sind also wirklich bis an die Grenzen gegangen, und ich bin froh, dass wir das getan haben.

Der letzte Trailer zu Alien: Romulus steckt voller Spoiler - schaut auf eigene Gefahr! Video starten 2:47 Der letzte Trailer zu Alien: Romulus steckt voller Spoiler - schaut auf eigene Gefahr!

Romulus tritt in die Fußstapfen des legendären Erstlings

Mit der Entscheidung für einen unkonventionellen vierten Akt steht Alien: Romulus übrigens nicht alleine in der Alien-Familie da. Fede Alvarez erinnert daran, dass dieser Twist beinahe Tradition ist:

Es gibt einen Moment, in dem der Film sich anfühlt, als wäre er zu Ende, und dann gibt es einen vierten Akt, was sehr passend ist, weil Alien auch einen vierten Akt hat. Man könnte sogar argumentieren, dass Aliens mit seinem letzten Set-Piece ebenfalls eine Art vierten Akt hat. Es ist der Moment, in dem man denkt, dass alles vorbei ist und der Film zu Ende sein könnte, aber es gibt noch einen letzten Schauplatz, der dazu neigt, an wirklich extreme Orte zu gehen.

Gestern Abend [im Kino] hatte ich das Gefühl, dass genau das passiert ist. Wir kamen zum Ende des dritten Akts und alle entspannten sich und sagten: Okay, es war nicht so gruselig, wie ich dachte. Aber [ich zog] meine Jacke aus und krempelte die Ärmel hoch, denn ich war dabei, es ihnen wirklich zu geben und dorthin zu gehen, wo [der Film] hin muss. Hoffentlich fühlt es sich beängstigend und intensiv an. Ich könnte das den ganzen Film über tun, aber es wäre unerträglich. Es wäre zu viel.

Zu viel kann es für Disney an der Kinokasse bekanntlich nicht geben. Dort konnte Alien: Romulus seit dem US-Kinostart am 14. August 2024 bereits stattliche 113 Millionen US-Dollar einspielen (Quelle: Boxofficemojo).

Bei einem geschätzten Budget von 80 Millionen US-Dollar reicht das zwar noch nicht für die Gewinnzone (grobe Faustformel: das 2,5-fache des Budgets), doch die Chancen stehen gut, dass der Film am Ende ein finanzieller Erfolg wird.

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