Ich fotografiere schon seit etwa 15 Jahren mit Systemkameras und habe dabei alle möglichen Kameras und Objektive ausprobiert. Vor etwa fünf Jahren habe ich dann die Analogfotografie für mich entdeckt. Anfangs habe ich nur zum Spaß und für die Abwechslung eine analoge Kompakt- oder Spiegelreflexkamera neben meiner digitalen »Hauptkamera« verwendet.
Doch vor etwa einem Jahr habe ich einen großen Schritt gewagt: Ich habe meine digitale Systemkamera verkauft, fotografiere jetzt nur noch analog und entwickle die Fotos alle selbst. Die einzigen Digitalfotos, die ich noch schieße, sind gelegentliche Schnappschüsse mit dem Handy.
Hier erkläre ich euch, warum ich diesen Schritt gemacht habe, ob ich ihn euch weiterempfehle und was ich dabei gelernt habe.
Inhaltsverzeichnis:
- Wieso analog statt digital fotografieren?
- Welche Ausrüstung ich benutze
- Vom Drücken des Auslösers bis zum fertigen Print – mein Prozess
- Vier Dinge, die ihr über Analogfotografie wissen solltet
- Werde ich weiter analog fotografieren?
Wieso analog statt digital fotografieren?
Ich erinnere mich an die Zeit, in der meine Eltern die Urlaubsfotos vom örtlichen Fotolabor abgeholten und wir uns dann gemeinsam diese anschauten. Was haben wir uns geärgert, wenn jemand auf einem Gruppenbild mal geblinzelt hat oder der eingebaute Blitz für rote Augen sorgte. Doch irgendwie hatte das seinen eigenen Charme, oder?
Diese Spannung, die Fotos das erste Mal nach dem Urlaub zu sehen und zu sagen: »Schaut mal, was für einen Gesichtsausdruck der Linh auf dem Foto hatte!« – so was passiert eben, wenn man beim Essen geknipst wird.
Nostalgie ist aber nicht der einzige Grund, warum ich inzwischen nur noch analog fotografiere:
Die analoge Fotografie bietet mir eine Befreiung vom digitalen Alltag. Anders als bei einem Handy oder einer Digitalkamera sehe ich die Fotos nicht sofort. Beim Fotografieren bleibe ich also im Moment und verbringe keine Zeit damit auf einen Bildschirm zu starren und dutzende Fotos zu machen, damit »das richtige« dabei ist.
- Nichts ist entspannter als ein kleiner Ausflug oder Spaziergang mit meiner Analogkamera.
- Für eine echte Digital-Detox-Tour schalte ich mein Handy zusätzlich aus. Dann existieren nur meine Kamera und ich.
Ich fotografiere deutlich bewusster: Jede meiner Filmrollen hat Platz für etwa 36 Fotos. Und jedes einzelne davon kostet mich etwas. Als ich noch viel digital fotografiert habe, habe ich von jedem Motiv 10 bis 20 Aufnahmen in Serie aufgenommen, damit auch wirklich das »beste Foto« dabei ist.
- Beim analogen Fotografieren gebe ich mir pro Motiv nur eine Chance. Und deswegen drücke ich den Auslöser nur, wenn ich wirklich sicher bin.
- Diese Art zu fotografieren hat mich sogar zu einem besseren Fotografen gemacht, weil ich mir vor dem Drücken des Auslösers viel mehr Gedanken über das finale Produkt mache. Sitzt meine Komposition? Sind meine Einstellungen korrekt? Habe ich richtig fokussiert? Solche und andere Gedanken schießen durch meinen Kopf, noch bevor das Foto gemacht wird.
- Natürlich kann man genauso bewusst mit einer Digitalkamera fotografieren, aber die begrenzte Anzahl an Fotos bei der Analogfotografie zwingt mich mehr oder weniger dazu, ein besserer Fotograf zu werden.
Für die Zufriedenstellung etwas selbst kreiert zu haben: Dieser Punkt trifft nur zu, weil ich alle meine Fotos auch selbst entwickle, scanne und drucke. Noch dazu kommt, dass ich vollkommen manuell fotografiere. Das heißt, ich verwende keine Automatiken und messe nicht einmal das Licht. Ich schätze. Aber am Ende macht es mich stolz, dass ich sagen kann, dass diese Fotos wirklich mein alleiniges Werk sind.
- Ich habe alle Einstellungen selbst gewählt.
- Ich habe die Komposition gewählt.
- Ich habe die Fotos selbst bei mir Zuhause entwickelt.
- Ich habe sie selbst gescannt und nachbearbeitet.
- Ich habe sie selbst ausgedruckt.
- Ich habe alles selbst gemacht.
Und weil es Spaß macht: So vieles an der analogen Fotografie macht mir so unheimlich viel Spaß. Das fängt schon allein beim Halten meiner Kamera an. Nach jedem Foto den Filmtransporthebel nach rechts zu drücken ist unbeschreibbar zufriedenstellend. Und dann noch das Entwickeln, Scannen und Nachbearbeiten. Nicht nur macht es mir extrem viel Spaß, es ist auch äußerst entspannend.
Welche Ausrüstung ich benutze
Meine Kamera: Die Leica M2. Laut Seriennummer stammt mein Modell von 1966 und ist somit fast 60 Jahre alt. Und trotzdem funktioniert sie noch einwandfrei und musste nur einmal für eine Feinjustierung in die Werkstatt. Zu meinem Glück hat mein Modell auch kaum Gebrauchsspuren.
- Die Kamera ist vollständig manuell und komplett mechanisch. Es gibt nicht einmal ein Fach für eine Batterie. Das heißt, ich muss mir auch nie Sorgen über einen leeren Akku machen.
- Die Verarbeitung ist auf allerhöchstem Niveau. Top- und Bodenplatte bestehen aus Messing. Das Gehäuse ist ummantelt von Vulkanit, einem gummiartigen Material, das mit seiner Strukturierung guten Halt für die Hände bietet.
Ihr könnt aber natürlich jede andere Analogkamera verwenden. Wählt einfach eine aus, die euch gefällt, die Bilder schießen kann und funktioniert. Das kann eine günstige Mehrwegkamera aus Plastik sein, eine alte Spiegelreflex- oder auch so eine Messsucherkamera, wie ich sie hier verwende.
Es gibt sogar Analogkameras, die heute noch neu hergestellt werden. Ein Beispiel hierfür ist unter anderem die Pentax 17, die dank des Halbformats 72 Fotos auf jede Filmrolle bekommt.
Mein Objektiv: Thypoch Eureka 50mm F/2.0. Hierbei handelt es sich um ein besonders kompaktes 50-mm-Objektiv mit dezenter Lichtstärke. Generell ist die Lichtstärke bei einer analogen Kamera etwas wichtiger als bei einer digitalen Kamera, weil ihr die Empfindlichkeit des Films nicht ändern könnt.
- Bei einer digitalen Kamera könnt ihr den ISO-Wert erhöhen, wenn ihr weniger Licht zur Verfügung habt.
- In der Analogfotografie ist Empfindlichkeit vom Film vorgegeben.
Ich habe mich für dieses Objektiv entschieden, weil es besonders kompakt ist. Für den Transport kann der Tubus eingeschoben werden. Und ich finde, es sieht cool aus.
Mein Filmscanner: Plustek OpticFilm 8300i SE. Hiermit kann ich meine fertigen Negative einscannen und digitalisieren. Ich bin mit der Qualität der Scans und der Geschwindigkeit absolut zufrieden. Pro Foto benötige ich etwa eine bis zwei Minuten. Das Gerät kam außerdem mit einer Lizenz für die Scan-Software SilverFast.
Mein Fotodrucker: Canon Selphy CP1500. Bei diesem kleinen Gerät handelt es sich um einen sogenannten Thermosublimationsdrucker. Er druckt Fotos im 10x15-cm-Format in Laborqualität und langer Haltbarkeit. Eine Kassette ermöglicht es mir, 100 Fotos zu drucken und kostet etwa 32 Euro.
Meine Labor-Ausrüstung: »Labor« ist eigentlich schon zu viel gesagt – es ist mein Badezimmer. Nicht desto trotz gibt es einige Werkzeuge, die für die Entwicklung von Film zu Hause notwendig sind:
- Entwicklerdose
- Zwei Messbecher
- Ein Thermometer (auf das ich in letzter Zeit sogar verzichte)
- Eine Schere
- Entwicklerchemie (Rodinal, Adofix und Adoflo)
- Filmabstreifer
- Film-Wechselbeutel
- Wäscheklammern
- Kleiderbügel
- Ein Trichter
Und das war es auch schon.
Vom Drücken des Auslösers bis zum fertigen Print – mein Prozess
Das Fotografieren
Weil ich manuell und ohne Belichtungsmesser fotografiere, schätze ich meine Einstellungen anhand des vorhandenen Lichts. Dafür verwende ich eine Regel namens »Sunny 16«. So funktioniert sie:
Ich stelle die Belichtungszeit so ein, dass sie ungefähr der Empfindlichkeit meines eingelegten Filmes entspricht. Das heißt, bei einem ASA 100-Film stelle ich 1/100 ein. Bei meiner Leica M2 existiert diese Einstellung nicht, also nehme ich 1/125.
Die Blende des Objektivs wähle ich je nach Lichtsituation:
Licht | Sonnig | Leicht bewölkt | Bewölkt | Trüb bewölkt / schattig | Dämmerung und Sonnenuntergang |
Blende | F/16 | F/11 | F/8 | F/5.6 | F/4.0 |
Im Zweifelsfall überbelichte ich die Fotos um eine oder zwei Blendenstufen. Mit Film lässt sich dann beim Scan immer noch sehr viel retten. Unterbelichtung ist hingegen nur schwer zu beheben. Informationen, die der Film nicht aufgenommen hat, fehlen einfach.
Möchte ich aus kreativen Gründen an hellen Tagen mit Offenblende, in meinem Fall F/2.0, fotografieren, kompensiere ich die Blendenstufen mit der Belichtungszeit. Zum Beispiel:
- Film: ASA 100
- Licht: Bewölkter Tag
- Blende: F/2.0
- Belichtungszeit 1/1000
Mit diesen Einstellungen würde ich um eine Blendenstufe überbelichten, aber das wäre für mich noch in Ordnung. Bei noch helleren Lichtbedingungen müsste ich zu einem ND-Filter greifen – praktisch eine Sonnenbrille für das Objektiv.
Die Sunny 16-Regel funktioniert leider nicht in Innenräumen. Hier öffne ich mein Objektiv einfach auf F/2.0 und wähle die Belichtungszeit nach Gefühl.
Obwohl ich die Belichtungseinstellungen aller meiner Fotos schätze, gibt es nur selten eines bei dem ich sehr weit daneben lag. (Bildquelle: GameStar Tech/Duy Linh Dinh)
Das Entwickeln: Von Anfang bis Ende
Wenn die Filmrolle erst einmal voll ist, wird sie über die Kamera zurückgespult und zurück in die Filmdose gelegt, um sie vor Licht zu schützen.
Manchmal lagere ich meine Filmrollen für mehrere Wochen oder gar Monate, bevor ich sie entwickle. In anderen Fällen gibt es auch Fotos, von denen ich gar nicht abwarten kann, sie bald zu sehen. Solche Filmrollen entwickle ich dann möglichst zeitnah.
Der Film muss in die Entwicklungsdose: Das ist tatsächlich der einzige Prozess, der in kompletter Finsternis gemacht werden muss. Dafür habe ich mich früher im Badezimmer eingesperrt und versucht jede Lichtquelle zu eliminieren, aber das bei meinem nie richtig funktioniert. Also habe ich mir einen sogenannten Filmwechselbeutel gekauft. Das ist ein lichtdichter Beutel, in den man die Arme stecken kann.
Zuerst wird der Film, eine Schere und die Entwicklungsdose in den Beutel gelegt. Dann schließe ich den Beutel sorgfältig, sodass auch wirklich kein Licht eindringen kann, und stecke meine Arme bis zu den Ellbogen hinein. Jetzt kann ich unbesorgt den Film aus der Filmdose holen und auf die Spule der Entwicklungsdose aufrollen.
Das ist übrigens ein Prozess, der etwas Übung erfordert. Es ist nicht unkompliziert und ihr müsst es praktisch blind ausführen können. Ich würde euch also empfehlen, euch eine Filmrolle zu kaufen und dies bei Tageslicht zu üben.
Hier sind die Schritte, die dafür notwendig sind:
- Der Film muss aus der Filmdose geholt werden. Dafür gibt es Werkzeuge, die die Filmdose öffnen können. Ich habe solche noch nie verwendet. Man kann die Dose nämlich einfach von Hand aufbrechen. Dafür muss man nur mit dem Finger die Öffnung der Filmdose aufbiegen. Danach kann der Film ausgerollt werden.
- Am ersten Ende des Films muss der dünne Vorlauf-Teil abgeschnitten werden, der für das Aufspulen in die Kamera nötig ist. Anschließend muss man noch die Ecken abrunden, damit der Film beim Aufspulen in die Entwicklungsdose nicht stecken bleibt.
- Dann wird der Film auf die Spule der Entwicklerdose gerollt. Das erfordert etwas Fingerspitzengefühl. Man muss zum Beispiel nach Gefühl merken, ob der Film ordentlich aufgespult wird oder ob es zu viel Widerstand gibt, weil sich etwa eine Falte irgendwo gebildet hat.
- Anschließend kann die Entwicklungsdose geschlossen werden. Der restliche Prozess kann bei Tageslicht durchgeführt werden.
Der Entwicklungsprozess
Bevor ich loslege: Ich fotografiere mit Film ausschließlich in Schwarz und Weiß. Der Entwicklungsprozess bei Farbfilm unterscheidet sich von dem, den ich hier beschreibe. Die Schwarz-Weiß-Entwicklung ist deutlich einfacher und günstiger. Bei der Farbentwicklung ist außerdem eine viel strengere Temperaturkontrolle notwendig. Abweichungen können schnell zu verfälschten Farben führen. Zurück zum Thema.
Die Entwicklung: Um möglichst viel Geld zu sparen, nutze ich eine Methode, die sich »Stand-Entwicklung« nennt. Dabei verwendet man nur eine sehr geringe Menge an Entwicklerchemie (in meinem Fall »Rodinal«) und verdünnt diese mit Wasser in einem 1-zu-100-Verhältnis.
- Normalerweise verwendet man eine größere Menge an Entwicklerflüssigkeit (zum Beispiel 1 zu 25) und kippt die Filmdose jede Minute etwa 10 Sekunden lang, damit sich dieser gleichmäßig über den Film verteilt. Der Entwicklungsprozess dauert dann nur wenige Minuten.
- Bei der Stand-Entwicklung kippe ich die Entwicklerdose in der ersten Minute durchgehend und lasse sie dann für eine halbe Stunde stehen. Dann kippe ich sie noch ein- bis zweimal und lasse sie wieder für eine halbe Stunde stehen.
- Bei dieser Methode gibt es das Risiko der Streifenbildung, wenn sich der Film nicht gleichmäßig über den Film verteilt. Das ist mir in den fünf Jahren aber nur ein- bis zweimal passiert. Das Kippen nach 30 Minuten sollte da entgegenwirken.
- Normalerweise sollte das Wasser eine Temperatur von 20 Grad Celsius haben. Ich habe das früher immer penibel mit dem Thermometer gemessen, aber inzwischen mache ich das nach Gefühl und bin mit meinen Ergebnissen zufrieden.
Anschließend stoppe ich den Entwicklungsprozess, indem ich den Film eine Minute lang in etwa 20 Grad kaltem Wasser hin- und herbewege.
Dann kommt der Fixierer (Adofix) zum Einsatz. Dieser sorgt dafür, dass der Film lange lichtbeständig und haltbar bleibt. Der muss nur vier Minuten lang in der Dose bleiben. Dabei bewege ich sie in der ersten Minute durchgehend und dann jede Minute erneut für 10 Sekunden.
Danach kommt der Fixierer wieder in seine Flasche und der Film muss nur noch ein letztes Mal »gewaschen« werden. Dafür fülle ich die Entwicklungsdose mit Wasser und drehe sie fünfmal und kippe dann das Wasser aus. Dann wiederhole ich den Prozess mit zehn Umdrehungen und dann noch einmal mit 20 Umdrehungen.
Zu guter Letzt kommt ein stark verdünntes Netzmittel in die Dose (Adoflo; 1 zu 200), das dafür sorgt, dass der Film ohne Wasserflecken und -streifen trocknet. Nach etwa einer Minute mit dem Netzmittel und ordentlich Bewegung kann ich die Dose das erste Mal öffnen.
Der Moment der Wahrheit: Das erste Öffnen der Entwicklerdose und das Betrachten der Negative sind jedes Mal magisch – »da sind wirklich Fotos und ich habe es richtig gemacht!«
Den Filmstreifen hänge ich mit Wäscheklammern an einem Kleiderbügel in meiner Dusche auf. Dann nehme ich meinen Filmabstreifer, um das überschüssige Wasser zu entfernen. Am unteren Ende hänge ich zwei weitere Wäscheklammern hin, die dafür sorgen, dass sich der Film beim Trocknen nicht einrollt, was das Scannen unheimlich schwer machen würde.
Den Film lasse ich in der Regel mehrere Stunden trocknen, aber ich habe bemerkt, dass auch schon 20 bis 30 Minuten reichen können.
Der Scanprozess: Jetzt schneide ich den Film in Streifen mit je sechs Fotos. Dann kommen sie in den Negativ-Halter des Scanners und werden mit einem Blasebalg von Staub befreit.
- Die Fotos scanne ich mit möglichst wenig Kontrast, damit viele Details in den Tiefen und Lichtern erhalten bleiben.
- Als Dateiformat wähle ich TIFF, das mir mehr Spielraum bei der Nachbearbeitung lässt.
Die Nachbearbeitung: Anschließend verwende ich Photoscape X für eine sehr grobe Nachbearbeitung der Bilder. Ich entferne mit dem Reparaturstempel sichtbare Staubkörner, beschneide das Bild auf das 3:2-Format und passe den Kontrast und die Helligkeit an.
Der Druck: Die Fotos, die mir besonders gut gefallen, drucke ich aus und packe sie in ein Fotoalbum. Am Ende des Jahres erstelle ich mir aus den Favoriten ein kleines Fotobuch – nur für mich selbst.
Entsorgung von Fotochemikalien: Bei der Entsorgung von Fotochemikalien ist es wichtig, dass ihr umweltgerechte Praktiken beachtet, um schädliche Auswirkungen auf die Umwelt zu vermeiden. Entwicklersubstanzen, Fixierer und andere Chemikalien sollten niemals in das Abwassersystem oder den normalen Hausmüll gelangen.
Stattdessen solltet ihr diese Substanzen gemäß den lokalen Vorschriften für gefährliche Abfälle entsorgen. Viele Gemeinden bieten spezielle Sammelstellen oder Recyclingprogramme für chemische Abfälle an. Informiert euch bei euren örtlichen Entsorgungsbehörden oder Recyclingzentren über die richtigen Entsorgungsmethoden, um sicherzustellen, dass die Entsorgung sicher und verantwortungsbewusst erfolgt.
Vier Dinge, die ihr über Analogfotografie wissen solltet
So sehr mir die Analogfotografie auch gefällt, es gibt mindestens vier Dinge, die ihr vorher wissen solltet und die viel Frust auslösen können.
1. Fehler können passieren und können frustrieren – gehören aber dazu:
Es gibt dutzende Fehler, die passieren werden und die irgendwie zum Lernprozess beim analogen Fotografieren dazugehören. Hier sind einige, die mir schon passiert sind:
- Film nicht richtig eingelegt: Das sorgt dafür, dass der Film nicht richtig weitergespult wird und gar keine Fotos auf der Rolle landen.
- Lichtlecks: Gebrauchte Kameras können nicht mehr lichtdicht sein, und das bemerkte ich oft erst, nachdem die Fotos entwickelt waren.
- Der Film bleibt stecken: Bei einigen Kameras, vor allem günstigen, ist es schon passiert, dass der Film in der Kamera stecken blieb und sich nicht mehr weiterspulen ließ.
- Falsch entwickelt: Fehler bei der Entwicklung können passieren. Etwa, weil ich die Temperatur falsch eingeschätzt oder zu wenig oder zu viel Entwickler verwendet habe. Das Ergebnis sind Fotos mit zu viel Korn oder mit falscher Belichtung.
- Falsch fokussiert: Benutzt ihr eine Kamera mit manueller Fokussierung, bemerkt ihr erst beim fertigen Foto, ob ihr falsch oder richtig fokussiert habt.
- Objektivkappe auf dem Objektiv vergessen: Bei meiner Leica M2 schaut man beim Sucher nicht durch das Objektiv wie bei einer Spiegelreflexkamera. So ist es mir schon passiert, dass ich einige schwarze Fotos geschossen habe, weil ich den Deckel auf dem Objektiv vergessen habe.
2. Analogfotografie ist kostpielig
Mit Film fotografieren verursacht viele Kosten auch nach der Anschaffung der Kamera. Eine Digitalkamera kauft ihr euch einfach und ihr könnt so viele Fotos schießen, wie ihr wollt.
- Jedes Foto kostet euch Geld. Es beschränkt euch in der Anzahl an Fotos, die ihr jeden Monat schießen könnt.
- Ihr müsst Geld für die Entwicklung in einem Labor bezahlen oder die nötigen Materialien für die Eigenentwicklung bezahlen.
- Wenn ihr selbst scannt und druckt, müssen diese Geräte auch erst einmal gekauft werden. Mein Filmscanner hat 450 Euro gekostet.
3. Analogfotografie ist weniger praktisch
Analogfotografie eignet sich eher schlecht für euch, wenn ihr erst in die Fotografie einsteigen wollt. Mit einer Digitalkamera könnt ihr so viele Fotos schießen, wie ihr wollt, und viel herumexperimentieren, ohne zusätzliches Geld zu investieren.
Außerdem eignet sie sich eher schlecht für den professionellen Einsatz. Stellt euch mal vor, ich würde für GameStar Tech nur noch analoge Fotos schießen. Jeder Test müsste dann erst einmal auf Eis liegen, bis ich die Produktbilder entwickelt und gescannt habe. Digitale Fotos sind da einfach sehr viel praktischer und zeiteffizienter.
4. Analogfotografie ist zeitintensiv, wenn ihr alles selbst macht
Und wenn wir schon beim Thema Zeit sind: analoge Fotografie ist langsam. Nicht nur in der Art und Weise, wie man fotografiert, sondern auch allgemein, wenn ihr selbst entwickelt.
Das Entwickeln dauert durch meine Stand-Entwicklung etwa 80 Minuten. Für das Scannen von 36 Fotos nehme ich mir etwa eine Stunde Zeit. Jedes Foto prüfe ich auf Staubkörner und entferne sie. Und dann kommt noch die allgemeine Bildbearbeitung und das Drucken hinzu. Nicht selten verbringe ich einen ganzen Abend und widme mich diesem Hobby. Aber diese Zeit nehme ich mir auch gerne.
Wenn ihr eure Fotos von einem Labor entwickeln und scannen lässt, dann spart ihr euch auf jeden Fall eine Menge Zeit.
Werde ich weiter analog fotografieren?
Die Leica M2 ist eine meiner Traumkameras und genau deswegen werde ich so schnell nicht zur digitalen Fotografie zurückkehren. Die Vorteile überwiegen für mich die Nachteile.
Leider wird Film immer teurer und sollte dieser irgendwann unbezahlbar sein, muss ich in den sauren Apfel beißen und zur Digitalfotografie zurückkehren. Bis dahin werde ich der analogen Fotografie treu bleiben. Ich habe gemerkt, dass mir eigentlich nichts mit meiner jetzigen Kombination fehlt:
Ein Handy mit einem ordentlichen Kamerasystem für Schnappschüsse und meine analoge Kamera zum »Fotografieren«.
Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Artikel weiterhelfen, falls ihr auch Interesse an der analogen Fotografie habt. Wenn ihr Fragen habt, könnt ihr sie mir gerne unten in den Kommentaren stellen.
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