Apple – das war diese Firma, die für mich wie keine andere Innovation bedeutet hat. Unvergessen ist, wie Steve Jobs das erste MacBook Air aus einem Briefumschlag gezogen hat. Da ging ein Raunen durch den Saal.
Und heute? Gefühlt stellt Apple fast jedes Jahr das gleiche Notebook vor.
Bei Apple ist irgendwie die Luft raus
Das Gehäuse des MacBook Pro ist in dieser Form bereits seit 2021 im Programm. Es gibt dabei keinen Zweifel, dass die Unibody-Chassis von Apple auch heute noch qualitativ mit zum Besten zählen, was man bei Notebooks für Geld kaufen kann, aber Emotionen weckt das bei mir keine mehr.
Nur der Mac Mini versprüht die Innovationsfreude, die Apple einmal ausgemacht hat. Der schrullige, am Boden angebrachte Einschaltknopf wird dabei vermutlich sogar in die Geschichte eingehen.
Auch bei den anderen Produkten des Herstellers kann man die Innovationen mit der Lupe suchen. Der neue iMac ist abgesehen von einer neuen Farbe und der M4-CPU der gleiche wie vorher. Kein größeres Display, keine schmaleren Bildschirmränder, nichts. Wann kommt endlich wieder ein 27-Zoll-Modell?
Letztlich betreibt das Unternehmen seit Jahren nur noch Produktpflege und recycelt bewährtes Design bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag, statt neue Akzente zu setzen.
16 GB RAM sind keine Neuheit
Die neuen
MacBooks sind das perfekte Beispiel: Die Neuerungen der nicht gerade günstigen Rechner lassen sich mit den Worten M4
und Thunderbolt 5
zusammenfassen. Wobei es Thunderbolt 5 auch nur ab den M4-Pro-Prozessoren gibt. Für Nutzer, die mit dem normalen M4 zufrieden sind, muss Thunderbolt 4 ausreichen.
Die 16 GB Arbeitsspeicher, die es jetzt auch beim Basismodell bereits ab Werk gibt, sind meiner persönlichen Meinung nach keine Neuheit, sondern längst überfällig und im Windows-Lager bereits seit Jahren Standard. Nebenbei sei erwähnt, dass wir hier nicht über 500-Euro-Notebooks reden, der Einstieg mit 14-Zoll-Display geht ab 1.899 Euro los.
Ein Notebook so teuer wie ein Kleinwagen, aber kein OLED
Konfiguriert man das MacBook Pro in der 16-Zoll-Version mit so ziemlich allem, was die Preisliste hergibt, stößt man in preisliche Dimensionen vor, wo man vor der Entscheidung steht, entweder ein Notebook oder einen Kleinwagen zu kaufen.
Schauen wir uns als Beispiel folgende Konfiguration an:
- 16-Zoll-Display
- Apple-M4-Max-Chip
- 128GB-RAM
- 8-TB-SSD
- Display mit Nanotextur
Diese Konfiguration lässt sich Apple mit 8.549 Euro bezahlen. Alleine das Upgrade auf die 8-TB-SSD beträgt schon 2.530 Euro. Zum Vergleich: Einen neuen Dacia Sandero gab es mal ab 8.490 Euro, mittlerweile sind es allerdings 11.800 Euro.
Wenn schon kein Neuwagen, so kann man für den Preis eines MacBook Pros dennoch einen guten Gebrauchtwagen bekommen. Es geht mir nicht darum, das MacBook schlecht zu machen, es kann ja jeder selbst entscheiden, wie viel er für ein Notebook ausgeben möchte.
Nur stelle ich mir die Frage, was ich als Käufer für diesen Preis bekomme, oder besser, was ich als Käufer nicht bekomme. Da wäre beispielsweise ein OLED-Panel. Acer bietet das 16-Zoll-Modell Swift Go für weniger als 900 Euro an, mit OLED-Panel. Und Apple schafft es selbst bei seiner Top-Konfiguration, die mehr als 8.500 Euro kostet, nicht.
Das wünsche ich mir von der nächsten MacBook Pro Generation
Apples Anspruch ist es zweifelsohne, Premium-Produkte auf den Markt zu bringen. Hinsichtlich der Qualität gibt es auch nichts auszusetzen, das Gehäuse der MacBooks ist nach wie vor eine Klasse für sich und auch die verbauten Panels sind in der Regel gut. Dennoch gibt es Dinge, die ich mir von der nächsten MacBook-Generation wünschen würde:
- Ich habe es in diesem Artikel bereits erwähnt, an erster Stelle stehen für mich OLED-Panels. Wenn ich Apple kaufe und Premium-Preise bezahle, will ich auch Premium haben. Das bedeutet für mich im Jahr 2024 einfach OLED. Davon abgesehen bin ich mir sicher, dass sich die angepeilte Zielgruppe der kaufkräftigen Profi-Nutzer sich ebenfalls über die stromsparenden und besonders kontrastreichen Panels freuen würde.
- Die SSD dürfte bei der nächsten Generation gerne standardmäßig auf 1 TByte anwachsen. Mittlerweile bietet fast jede Spielekonsole mehr Speicher als ein 1.900 Euro MacBook Pro. Bei Windows-Notebooks sind 1-TB-SSDs schon lange der Standard, Apple sollte jetzt endlich nachziehen.
- Endlich mal ein überarbeitetes und vielleicht dünneres Design. Seid doch mal wieder kreativ, Apple! Ich möchte mal wieder auf den ersten Blick erkennen können, dass ich ein neues MacBook auf dem Schreibtisch habe. Die Qualität des aktuellen Unibody-Gehäuses darf aber gerne auf dem gleichen hohen Niveau bleiben.
- Eine neue Farbe würde dem MacBook Pro sicher auch gut stehen. Natürlich muss es bei einem Pro-Modell nicht gleich Pink sein, aber wie wäre es beispielsweise mit einem dunklen Blau?
Gestern Innovationstreiber und heute?
Apple wird die jahrzehntelang gepflegte Positionierung als Innovationstreiber jetzt zum Verhängnis. Oft hat man in der Vergangenheit Maßstäbe gesetzt wie etwa beim iPhone, iPad oder iPod. Während es den Anschein hat, dass man heute eher versucht den Anschluss zu halten.
Das Unternehmen scheint sich der Situation durchaus bewusst zu sein. Das würde zumindest erklären, warum man trotz diverser neuer Produkte auf ein großes Launch-Event verzichtet hat. Stattdessen haut man den Stillstand in Scheibchen raus und hält die komplette Presse eine ganze Woche auf Trapp.
Warten auf das One more thing
Ich wünsche mir sehr, dass Apple wieder in die Spur kommt und uns mal wieder mit etwas wirklich neuem überrascht. Der Visionär Steve Jobs hat eine Lücke hinterlassen die scheinbar nur schwer zu füllen ist, dennoch glaube ich, dass Apple noch über ausreichend Potential verfügt, um auch in Zukunft mit innovativen Produkten den Markt zu verändern.
Was denkt ihr? Wünscht ihr euch auch mal wieder etwas wirklich aufregendes neues von Apple oder seid ihr mit den Produkten zufrieden wie sie aktuell sind?
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