Seite 2: Ben X - Internet im Kinoformat

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Licht, aber auch Schatten

Klar, auch Ben X kommt als Einer-gegen-Alle-Film nicht ohne Klischees aus: Man sieht die überbehütende Mutter, den typischen Schulschläger, den missionierenden Religionslehrer, und auch die Hauptfigur benimmt sich, als wäre er einem ärztlichen Symptome-Handbuch für Autismus entsprungen.

Das Ziel vor Augen: Scarlite (Laura Verlinden) und Ben (Greg Timmermans) Das Ziel vor Augen: Scarlite (Laura Verlinden) und Ben (Greg Timmermans)

So denkt man zuerst im Film, dass Computerspiele als Symbol für den Autismus auch eine negative Rolle spielen müssen. Doch Hauptfigur Ben zehrt seinen letzten Lebenswillen aus Archlord. Seine virtuelle Gefährtin im Spiel gibt ihm mit guten Ratschlägen im Spiel Halt.

Eine wahre Freude ist Hauptdarsteller Greg Timmermans, der den Ben mimt. Als Autist ist er ständig nervös, hat seine Mimik und Bewegungen nicht im Griff. Er besitzt zwar keine Emotionen gegenüber Mitmenschen, kann aber sehr wohl Angst haben. Das bringt Timmermans mit einer fast beängstigend Intensität auf die Leinwand. Er schafft das fast Unmögliche: Der Zuschauer kann sich mit dem Autisten identifizieren und in ihn hineinversetzen. Auch die restlichen Darsteller machen ihre Sache ganz. Alleine Laura Verlinden in der Rolle der virtuellen Gefährtin Scarlite mimt ihre Rolle übertrieben süß und eindimensional.

Fazit

Online-Rollenspiele waren noch nie zentrales Element eines Kinofilms. Ben X nimmt so eine Vorreiterrolle in Anspruch, die den Streifen wichtig macht. Doch nicht nur das macht ihn sehenswert: Er behandelt von Mobbing bis Selbstmord-Gedanken Themen, die vielen Jugendliche nicht unbekannt sind. Ben X ist allerdings kein Popcorn-Kino, sondern ein Drama, das teilweise heftig unter die Haut geht. Wer das nicht scheut, kann sich ab dem 8. Mai über die gelungene filmische Umsetzung freuen.

Fakten

Genre:

Drama

Produktionsjahr:

2007

Produktionsland:

Belgien

Freigabe:

ab 12 Jahren

Lauflänge:

90 Minuten

Kinostart:

08.05.2008

Website:

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