Seite 2: Carmageddon: Reincarnation im Test - Schock oder Schrott?

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WASD statt Gamepad-Nippel

Allein die Steuerung: Ideallinie halten, den Asphalt spüren, die letzte Sekunde aus der Strecke herauskitzeln - Unsinn, darauf kommt es bei Carmageddon nun wirklich nicht an. Immerhin mal ordentlich geradeaus fahren würden wir allerdings schon ganz gerne. Nur ist das zumindest mit dem Gamepad fast ein Ding der Unmöglichkeit, weil unsere Kiste schneller ausbricht als Batmans Joker aus einem Kinderlaufstall. Und hier schreibt jemand, der bei GTA 5 am liebsten mit heckgetriebenen Musclecars unterwegs ist.

Dass sämtliche Bildschirmanzeigen nur auf die Tastatur ausgelegt sind, fällt da schon kaum noch ins Gewicht. Okay, wir haben den Wink verstanden: Spiel's wie früher, spiel mit Tastatur! Ohne Analogstick funktioniert die Fahrzeugsteuerung tatsächlich besser, von einem zeitgemäßen Reboot erwarten wir trotzdem etwas anderes.

Eine typische Carmageddon-Szene: Vor der Nase ein Gegner mit Morgenstern-Schwanz, im Heck ein Gegner mit Kuschelbedürfnis, rundherum tote Passanten und Chaos. Eine typische Carmageddon-Szene: Vor der Nase ein Gegner mit Morgenstern-Schwanz, im Heck ein Gegner mit Kuschelbedürfnis, rundherum tote Passanten und Chaos.

Nächster Punkt: die fehlende Abwechslung. Neben den offenen Carma-Rennen gibt es noch weitere Eventtypen. Mal jagen wir dabei zufällig erscheinende Checkpoints, mal Gegner und mal markierte Fußgänger. Macht das irgendeinen Unterschied? Nö, das chaotische Spielprinzip bleibt stets dasselbe und ist spätestens nach einer Handvoll Rennen endgültig ausgelutscht, da helfen weder unterschiedliche Umgebungen, von der Stadt bis zur Inselwelt, noch die 21 freischaltbaren Fahrzeuge.

Die Kampagne treibt die Eintönigkeit sogar noch auf die Spitze. In drei Events sammeln wir Punkte, um das nächste Gebiet freizuschalten. Haben wir nicht genug Zähler auf dem Konto, fahren wir die gleichen Rennen halt noch mal und noch mal und noch mal …

Die KI-Gegner kommen mit zufällig spawnenden Zielen noch weniger klar als mit den abgesteckten Strecken des Carma-Modus. Während Dragster-Pilot Vlad mit seiner Karre scheinbar schon beim Geradeausfahren überfordert ist und in jedem Rennen kläglich scheitert, versagt das Gros der übrigen Konkurrenz spätestens, wenn ein Checkpoint auf einer erhöhten Plattform auftaucht. Erst nach Minuten schafft es vielleicht einer von sieben Fahrern, das Ziel zu erreichen.

Checkpoints auf Häuserdächern stellen die KI immer wieder vor arge Probleme. Checkpoints auf Häuserdächern stellen die KI immer wieder vor arge Probleme.

Abhilfe schafft naturgemäß der Multiplayer-Modus. Online machen die wahnwitzigen Zerstörungsorgien deutlich mehr Spaß - es ist halt doch was anderes, wenn man echte Mitspieler zu Schrott verarbeitet. Im LAN-Modus dürfte sogar noch mehr Schadenfreude aufkommen, in unserer Version war das lokale Netzwerkspiel aber seltsamerweise nicht anwählbar. Retten kann aber auch das Mehrspieler-Gemetzel Carmageddon: Reincarnation nicht. Überdrehte Gewalt und Chaos ziehen zwar heute noch genau wie vor 18 Jahren, doch der Rest ist einfach Altmetall.

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