Mit x86-Prozessoren verbindet man eigentlich nur die beiden Namen AMD und Intel. Die Webseite Anandtech bringt in einem aktuellen Test nun einen neuen Namen ins Spiel: Hygon. Der entsprechende Prozessor kommt aus China.
Die Basis dieser CPU stammt aber doch von einem der beiden großen Namen im Prozessor-Segment, genauer gesagt von AMD.
Entstanden ist der Prozessor wohl aus AMDs damaligen Bedarf nach finanziellen Mitteln und Chinas Wunsch, technisch weniger abhängig von westlichen (beziehungsweise amerikanischen) Firmen zu sein. Mehr zu den Hintergründen folgt im letzten Abschnitt dieses Artikels, widmen wir uns aber zunächst der Performance.
Wie schnell ist die Hygon-CPU?
Technische Grundlage des Hygon-Prozessors ist AMDs Zen-Architektur, die bei den ersten Ryzen-Prozessoren genutzt wird (Ryzen 1000), allerdings in teils angepasster und wohl bewusst von AMD verlangsamter Form.
Spiele hat Anandtech nicht getestet. Aber in Anwendungen unter Windows platziert sich das Hygon-Modell mit acht Kernen in etwa zwischen einem Ryzen 7 1800X mit ebenfalls acht Kernen und einem Ryzen 5 1600X mit sechs Kernen.
Konstant ist die Performance nicht: In manchen Messungen ist der Hygon-Prozessor sogar langsamer als Vierkern-Prozessoren wie der Ryzen 3 1200 und der Athlon 200GE. Das gilt auch für das ebenfalls getestete Server-Modell mit zwei mal 32 Kernen. Außerdem liefen nicht alle Anwendungen mit den Hygon-Prozessoren.
Keine Konkurrenz für AMD und Intel
Anandtech geht im Test der Hygon-CPU ausführlich auf die komplizierten Hintergründe ihrer Entstehung ein. Sie machen deutlich, dass diese Prozessoren nie eine echte Konkurrenz für AMD und Intel sein könnten - oder sollten.
Demnach ist es allein aufgrund von wichtigen Patenten in Zusammenhang mit der x86-Architektur kaum möglich, AMD und Intel auf diesem Gebiet Konkurrenz zu machen. Außerdem gibt es seitens der US-Regierung strenge Vorgaben, inwiefern technologisches Wissen mit ausländischen Firmen geteilt werden darf.
Erlaubt wird das im Falle von Prozessoren wohl nur dann, wenn sie eine gewisse Leistungsgrenze nicht überschreiten. Das dürfte auch der Grund dafür sein, dass die Hygon-Prozessoren im Vergleich zu Zen-Modellen mit bestimmten Instruktionen langsamer umgehen oder sie erst gar nicht beherrschen.
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