AMD versus Intel: Verkaufszahlen sprechen trotz Core i 10000 für Ryzen

Trotz der Comet Lake-S-Prozessoren kann AMD in einigen Märkten seine Führung behaupten oder anteilmäßig weiter aufholen.

Die ewige Rivalität zwischen AMD und Intel scheint mit Comet Lake-S (Core i 10000) nicht in eine nächste Runde zu gehen. Die ewige Rivalität zwischen AMD und Intel scheint mit Comet Lake-S (Core i 10000) nicht in eine nächste Runde zu gehen.

Letztes Update: 3.7.2020
Neu hinzugefügt: Daten von Mindfactory für Juni 2020

AMDs Ryzen- machen Intels Core-i-Prozessoren das Leben schwer: Seit der Markteinführung 2017 in Form der ersten Ryzen-Iteration (Ryzen 1000) gewinnt der Chipdesigner stetig Marktanteile, seit Ryzen 3000 überflügelt AMD Intel sogar in einigen Märkten. Und daran ändern noch nicht einmal die neuen Core i 10000 Comet Lake was.

In Japan liegt AMD weiterhin vorn

So etwa auf dem Do-it-yourself- (PC-Komponenten-Markt) in Japan. Dort konnte AMD seine Anteile in den letzten drei Jahren vervierfachen (siehe Bild unten). Schon mit Ryzen 2000 rückte man Intel immer näher, mit Ryzen 3000 schlug das Pendel dann endlich zu eigenen Gunsten aus: 68,6 Prozent Marktanteil, Stand Juli 2019. Zwischenzeitlich näherten sich die Kurven einander zwar wieder an und Intel ging sogar in Führung, doch Stand Ende Juni hält AMD 63,8 Prozent Marktanteil.

Trotz neuer Prozessoren gelingt es Intel nicht, zu alter Dominanz zurückzukehren. (Bildquelle: BCN Ranking) Trotz neuer Prozessoren gelingt es Intel nicht, zu alter Dominanz zurückzukehren. (Bildquelle: BCN Ranking)

Das interessante dabei: Schon seit Ende Mai sind Intels Core i 10000 für den Desktop (Comet Lake-S) verfügbar. Und obgleich es laut den Daten von BCN Ranking durchaus einen Ausschlag zugunsten von Intel gibt, kann sich AMD auf einem hohen Niveau halten und den Markt dominieren.

Warum ist das so? Vermutlich spielt hier die Preispolitik eine entscheidende Rolle. AMDs Ryzen 9 3900X beispielsweise fällt deutlich günstiger aus als Intels Core i9 10900K. Hierzulande werden für AMDs Zwölfkerne rund 420 Euro aufgerufen, Intels Zehnkerner hingegen hat noch nicht einmal die 550-Euro-Marke unterschritten und kostet aktuell sogar rund 570 Euro.

Alle Infos, Leaks und Gerüchte zu Ryzen 4000 könnt ihr im folgenden Artikel nachlesen:

Wie sieht das in Deutschland aus?

Laut den Daten bis Ende Mai, die Redditor ingebor in einem Diagramm zusammengestellt hat, liegen die Verkaufszahlen von AMD-CPUs beim deutschen Onlinehändler Mindfactory bei 89 Prozent, auf Intel entfallen 11 Prozent. Gegenüber dem Vormonat ist das eine Veränderung von zwei Prozentpunkten zugunsten von Intel.

AMD verkauft sich in Deutschland, insbesondere bei Mindfactory, traditionell sehr gut. Was den Einfluss von Intels Core i 10000 anbelangt, wird es interessant zu sehen, was die Daten von Juni 2020 sagen. (Bildquelle: Reddit/u/ingebor) AMD verkauft sich in Deutschland, insbesondere bei Mindfactory, traditionell sehr gut. Was den Einfluss von Intels Core i 10000 anbelangt, wird es interessant zu sehen, was die Daten von Juni 2020 sagen. (Bildquelle: Reddit/u/ingebor)

Sobald die Daten für Juni 2020 vorliegen, ergänzen wir diesen Artikel entsprechend oder verfassen eine eigenständige News dazu.

Kaum Veränderung im Juni

Mittlerweile liegen die Verkaufszahlen von Mindfactory für Juni 2020 vor - erneut von Redditor ingebor in übersichtlichen Diagrammen aufbereitet:

Verkaufszahlen in Prozent (Bildquelle: Reddit/u/ingebor)

Verkaufszahlen aufgeschlüsselt (Bildquelle: Reddit/u/ingebor)

AMD weiterin klar vorn: Wie schon im Mai fällt die Veränderung gegenüber dem Vormonat auch im Juni leicht zugunsten von Intel aus (plus zwei Prozentpunkte), während AMD weiterhin auf einem sehr hohen Niveau verharrt. Ein möglicher Kurswechsel aufgrund Intels neuer Comet Lake-S-Prozessoren blieb aus.

Interessant dabei: Der Core i7 10700K ging 440mal über die virtuelle Ladentheke und liegt damit lediglich auf Rang elf der meistverkauften Prozessoren des Monats Juni. Der Core i7 9700K schafft es als einzige Intel-CPU überhaupt in die Top 10, die unangefochten von den Dauerbrennern Ryzen 5 3600 und Ryzen 7 3700X angeführt werden.

AMD holt bei Passmark weiter auf

Bei Passmark verzeichnet AMD sogar weiterhin (trotz Core i 10000) ein Wachstum. Mittlerweile (Stand Ende zweites Quartal) stammen 46,8 Prozent aller erfassten Benchmarks von AMD-Desktop Prozessoren, Intel fällt auf 53,2 Prozent.

Bei Passmark liegen AMD- und Intel-Desktop-Prozessoren mittlerweile beinahe gleich auf. (Bildquelle: Passmark) Bei Passmark liegen AMD- und Intel-Desktop-Prozessoren mittlerweile beinahe gleich auf. (Bildquelle: Passmark)

Anders sieht das auf dem Gesamtmarkt aus: Rechnet man Laptops mit ein, hält Intel laut Passmark 64,9 Prozent der Marktanteile, AMD 35,1 Prozent. Auch hier jedoch mit klarer Tendenz nach oben.

Übrigens: Passmark erfasst für die Statistik lediglich x86-Prozessoren, die in PCs mit Windows verbaut sind. MacOS, Linux und Konsolen werden nicht berücksichtigt.

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