Crucial M500 mit 240 GByte - Schnelle SSD mit 240 GByte für 90 Euro

Die Preise der schnellen SATA3-SSDs sinken weiter. Mit der M500 von Crucial kostet nun eines der ersten 240-GByte-Modelle weniger als 100 Euro. Ob neben dem Preis auch die Leistung stimmt, klärt der Test.

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Die M500 von Crucial ist momentan eine der günstigsten SATA3-SSDs auf dem Markt, verkauft wird sie in den Größen 120, 240, 480 und 960 GByte. Die M500 von Crucial ist momentan eine der günstigsten SATA3-SSDs auf dem Markt, verkauft wird sie in den Größen 120, 240, 480 und 960 GByte.

Betrachten Sie nur die im Test gemessenen Lese- und Schreibraten von SSDs wie der Crucial M500, scheint sich in den letzten zwei Jahren kaum etwas auf dem Markt getan zu haben. Theoretische Maximalwerte von knapp über 500 Megabyte pro Sekunde sind bei der Datenübertragung schon seit geraumer Zeit an der Tagesordnung, mehr ist mit der SATA3-Schnittstelle in der Praxis ohnehin nicht möglich. Bei genauerem Hinsehen gibt es aber doch einige Unterschiede, sei es beim Controller, bei den verwendeten Flash-Zellen und vor allem beim Preis. Die M500 mit 240 GByte ist die erste SSD in dieser Größe, die zum Testzeitpunkt unter 100 Euro kostet, preislich bietet sie sich damit sehr gut für das günstige Aufrüsten Ihres PCs an.

Es gibt zwar mittlerweile HDDs, die für das gleiche Geld mit 3.000 GByte mehr als das zehnfache an Speicherplatz bieten, dafür sind sie mit ihren mechanischen Bauteilen aber auch wesentlich langsamer als eine SSD wie die Crucial M500, die ohne solche Bauteile auskommt. Das macht sich mit kürzerern Ladezeiten und einem spürbar flotter reagierenden System bemerkbar. Nach Grafikkarte und Prozessor ist die SSD damit immer noch eines der effektivsten Upgrades, das Sie Ihrem Rechner spendieren können (solange darin noch keine SATA3-SSD verbaut ist).

In unserem Test der Crucial M500 gehen wir in Form von vielen Benchmarks sowohl auf die Leistungsunterschiede zu einer herkömmlichen Magnet-Festplatte als auch zur aktuellen SSD-Konkurrenz genau ein und klären, welche Technik in der 240-GByte-SSD steckt. Besonderes Augenmerk verdient dabei unserer neues Test- und Wertungssystem, das wir auf der zweiten Seite vorstellen. Für die Bereitstellung des Textexemplars der Crucial M500 bedanken wir uns bei Caseking.de.

Crucial M500 im Detail

Die M500 ist der Nachfolger der Crucial m4 und bereits seit über einem Jahr auf dem Markt. Da sie sich immer noch großer Beliebtheit erfreut und wir unser Test- und Wertungssystem umgestellt haben, unterziehen wir sie dennoch in der Variante mit 240 GByte einem Test, zumal ihr Preis durch das jüngste Erscheinen der etwas schnelleren und mit 256 GByte auch etwas größeren Crucial M550 noch weiter fallen dürfte. Wie die M550 und viele andere aktuelle SSDs setzt auch die M500 auf MLC-Module in der »Toggle«-Variante, die genau wie die synchrone MLC-Variante für ungefähr 133 MByte/s Transfergeschwindigkeit ausgelegt ist, aber bei etwas höherem Stromverbrauch weniger kostet. Asynchroner MLC-Speicher ist günstiger, dafür schafft er nur ungefähr 50 MByte/s, weshalb er nur noch selten genutzt wird.

Platinen-Rückseite Das Innenleben der M500: Auf der Rückseite des Gehäuses ist ein Pad zu sehen, dass hilft, die an Controller und DRAM-Cache entstehende Wärme über das Gehäuse abzuführen. Unterhalb von Controller und DRAM befinden sich acht der insgesamt 16 NAND-Chips.

Platinen-Vorderseite Auf der Vorderseite der SSD-Platine sind die restlichen acht NAND-Chips untergebracht. Sie fassen jeweils 128 Gbit beziehungsweise 16 GByte, von den insgesamt 256 GByte Speicherplatz bleiben abzüglich des Puffers für das Over-Provisioning 240 GByte übrig.

Eins haben alle MLC-Varianten gemeinsam: Darin können über verschiedene Spannungszustände pro Zelle zwei Bit an Daten gespeichert werden. Nur Samsung setzt mit den »Triple Level Cell«-Speicherchips (TLC) in der Samsung SSD 840 und der Samsung SSD 840 Evo noch einen drauf: Sie können drei Bit speichern. »Single Level Cell«-Module mit nur einem speicherbaren Bit pro Zelle finden sich aufgrund ihres hohen Preises nur in teuren Server-SSDs.

Je mehr Bit in einer Flash-Zelle gespeichert werden können, desto weniger Flash-Module braucht man, um eine bestimmte SSD-Kapazität zu erreichen, was den Preis senkt. Die Anzahl der pro Zelle gespeicherten Bits hat aber auch auf die Haltbarkeit großen Einfluss. Zwei oder gar drei Bits bedeuten eine entsprechend häufigere Verwendung jeder Zelle und damit eine höhere Belastung beim Auslesen und Schreiben von Daten, wodurch die Langlebigkeit sinkt. Laut Crucial können die Zellen der MLC-Module in der M500 allerdings mindestens 3.000 Mal beschrieben und wieder gelöscht werden (»Program/Erase« oder auch »P/E«-Zyklen genannt), was bei der 240-GByte-Variante ausreicht, um etwa sieben Jahre lang täglich 30,0 GByte auf die SSD zu schreiben - ein Wert, der deutlich über der durchschnittlichen Datenmenge liegen dürfte, die bei einem typischen Privat-PC anfällt.

Das einzige Zubehör der SSD von Crucial ist ein Abstandhalter, mit dem die M500 auch in Laufwerksschächten mit einer Höhe von 9,5 Millimetern eingebaut werden kann. Das einzige Zubehör der SSD von Crucial ist ein Abstandhalter, mit dem die M500 auch in Laufwerksschächten mit einer Höhe von 9,5 Millimetern eingebaut werden kann.

Die MLC-Module der M500 sind im 20-Nanometer-Verfahren gefertigt und damit deutlich kleiner als die 25-nm-Module aus dem Vorgänger Crucial m4. Da die kleineren Strukturen es erlauben, mehr Speicher-Chips aus einem gleich großen Silizium-Wafer zu schneiden, sind mit neuen Fertigungsverfahren günstigere SSDs wie die Crucial M500 möglich. Momentan tut sich in diesem Bereich bei SSDs nicht mehr viel, selbst ganz neue Modelle wie etwa die Q-Series Pro von Toshiba sind »nur« in 19 nm gefertigt, sodass die M500 hier also immer noch auf der Höhe der Zeit liegt.

Gleiches gilt für den Controller, der von Marvel stammt und in der Version 88SS9187 erstmals auch schnellen DDR3-Speicher als zusätzlichen Cache unterstützt, um noch schnellere Transferraten zu ermöglichen. Mit diesem Controller steht die M500 auch für einen gewissen Trend: Während die meisten Hersteller lange Zeit auf Sandforce-Controller gesetzt haben, ist das mittlerweile immer seltener der Fall, da die Konkurrenz in Sachen Geschwindigkeit und Langlebigkeit mittlerweile auf dem selben oder sogar einem höheren Niveau liegt.

Da die Leistung aktueller SSDs gerade in der Praxis sehr nahe beieinander liegt, spielt die Ausstattung eine wichtige Rolle. Die Crucial M500 kann im Test in dieser Disziplin leider nicht überzeugen, einziges Extra ist ein 9,5-Millimeter-Abstandhalter für den Einbau der sieben Millimeter hohen SSD in entsprechenden Einbauschächten von Mobilgeräten. Eine Software zum Klonen ihrer alten Festplatte gibt es ebenso wenig wie ein wirklich umfangreiches Wartungstool oder einen 3,5-Zoll-Einbaurahmen, in Anbetracht des niedrigen Preises der M500 überrascht uns das aber nicht. Die Garantiezeit liegt bei drei Jahren und damit auf dem Niveau der meisten Konkurrenz-Modelle.

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