Türme! Gibt es für Menschen etwas Faszinierenderes als gen Himmel ragende Bauten? Gebannt stehen wir vor dem Burj Khalifa in Dubai, genießen ein exquisites Menü (oder ein Bier mit Currywurst) im Drehrestaurant des Münchener Olympiaturmes, fotografieren wie bekloppt den Eiffelturm oder schauen uns im Heimkino wieder mal Die zwei Türme an.
Und schon religiöse Schriften wie die Bibel kennen dazu passende Geschichten, wie um den Turmbau zu Babel oder den mittlerweile sprichwörtlichen Elfenbeinturm. Uns eigentlich egal, wir wollten das nur mal erwähnt haben.
Gar nicht egal: Türme schützen schon seit den ersten Echtzeitstrategie-Titeln wie Command & Conquer oder WarCraft unsere Basen vor dem Feind. Daraus hat sich eine eigenes Genre entwickelt und einen echten Siegeszug angetreten, »Tower Defense«.
Dort wehren von uns aufgestellte (Überraschung!) Türme Wellen von heranstürmenden Angreifern ab. Defenders of Ardaniawill dieses Spielprinzip nun mit der guten alten Echtzeit-Strategie vermählen. Ob diese Ehe gut gehen kann?
Abwehr und Angriff
Ja, sie kann. Denn das Spielprinzip ist so simpel wie genial. Wie in einem Echtzeit-Strategie-Spiel bilden wir Truppen aus, um damit das gegnerische Hauptquartier zu zerstören. Der Feind trachtet nach demselben Ziel. Statt nun aber die Truppen selbst zu befehligen, stürmen die Tower-Defense-typisch stur in Wellen auf das Schloss des jeweiligen Opponenten zu.
Zur Abwehr erreichten wir daher am Wegesrand die unterschiedlichsten Abwehrtürme. Dazu kommen Zauber sowie erforschbare Upgrades für Türme und Truppen. Ähnlich wie bei einem Schachspiel entwickelt sich dabei ein Ringen um die günstigsten und strategisch wertvollsten Punkte, die wir mit unseren Türmen kontrollieren wollen.
Sonderfelder mit erhöhten Reichweiten oder einem Ressourcenbonus bringen zudem mehr Pepp in die Strategie. Das Konzept geht sehr gut auf und führt zu packenden Duellen um die Vorherrschaft auf dem Feld und um den richtigen Weg durch die Turmreihen.
Anspruchslose Kampagne
Wie beim Schach hilft aber ein ausgeklügeltes Regelwerk nicht viel, wenn der Gegner die grundlegendsten Strategiekenntnisse vermissen lässt. So spielt die nicht regelbare gegnerische KI leider auf einem schwachen Niveau.
Da zum Beispiel die Felder mit den Ressourcen-Boni zu den wertvollsten auf dem Schlachtfeld gehören, machen wir uns gleich zu Beginn eines Levels sofort daran, diese mit unseren Türmen zu besetzen. Die KI tut das aber nicht oder nur sehr langsam und macht danach auch keine Anstalten, die Felder von uns zurückzuerobern.
So haben wir eine Partie schon oft kurz nach dem Spielstart de facto gewonnen. Wir müssen also nur mit der Zeit unseren massiven Ressourcenvorsprung sicher ausspielen. Auf diese Weise gerät der Kampf gegen den Computer zu leicht. So werden wir im Laufe der etwa sechsstündigen und achtzehn Levels umfassenden Einzelspieler-Kampagne erst auf den letzten beiden Karten ein wenig gefordert.
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