Die Dialoge: Witzig, berührend, glaubwürdig
Für die Glaubwürdigkeit der Dialoge steht wieder einmal Daedalics Creative Director und Mastermind Jan Müller-Michaelis ein, der unter anderem schon für die haarsträubend komischen, aber dennoch teils tiefsinnigen Dialoge in Edna oder Harvey verantwortlich zeichnete. Mit viel Sprachgefühl lotet er in seinen Textzeilen Doppeldeutigkeiten, Sprachbilder und Missverständnisse aus und verbindet sie zu teils irrwitzig komischen, teils berührenden Dialogen.
Wie der reichlich unbegabte und ziemlich ahnungslose Erfinder Rufus bei einem anderen (tatsächlich fähigen) Bastler versucht den Anschein großer Kennerschaft zu erwecken und ihm dabei seine Konstruktionsgeheimnisse aus den Rippen zu leiern (»Also ich hab da einen Freund, der hat ein Problem…« oder »Mal hypothetisch gesagt…«), ist nicht nur reichlich komisch, sondern bei aller Albernheit auch glaubwürdig – zumindest im Rahmen der Geschichte.
Dass der begabte Bastler schließlich die Konstruktionstipps für seinen Antrieb verklausuliert in vier »großen« Lebensweisheiten wiedergibt, gehört dabei ebenso zur Rätsellogik, wie die scheinbar wichtigen Hinweiszettel von Rufus’ Ex, die dieser mal eben so zum Anfeuern eines Ofens benutzt.
Die Rätsel: Gehen gerne nach hinten los
Die von uns gesehenen und gespielten Rätsel machten bislang einen durchweg logischen Eindruck und im Gegensatz zu manch anderen Adventures scheinen die Mini-Spiele diesmal deutlich logischer in die Handlung mit eingebettet zu sein. Zur Geschichte gehört es nun mal, dass sich der selbsternannte Tüftler an mechanischen Knobeleien oder der Rekonstruktion eines Mosaikfensters versucht. Genauso selbstredend ist es, dass aufgrund der maßlosen Selbstüberschätzung von Rufus nahezu jede seiner Taten oder Erfindungen nach hinten losgehen, ganz in der Tradition der Simpsons oder Futurama.
So wird Rufus aufgrund eines Sets nicht gelieferter Schrauben und Muttern wie ein Anker an einer Kette von einer Schlachtschiff-ähnlichen Hochbahn quer über den Planeten geschleift. Die dazugehörige Animation stellt das Geschehen wie bei einer Gegenlichtaufnahme als schwarze Reliefs dar. Das Ergebnis sieht aus wie eine Mischung aus Limbo und Homer Simpson – und unterhält ebenso gut. Deponia soll im Februar 2012 erscheinen.
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