Hätte eine deutsche Firma fast das nächste Elder Scrolls auf den Markt gebracht?
Elveon hieß das Action-Rollenspiel, das 2006 auf der E3 in Los Angeles der Presse vorgestellt wurde und einige Vergleiche zu Oblivion auf sich zog. Hinter dem ambitionierten Fantasy-Epos stand die 10tacle Studios AG aus Darmstadt. Deren Gründer Michele Pes hatte sich im Jahr 2003 das Ziel gesetzt, auch in Deutschland AAA-Titel auf internationalem Niveau zu produzieren.
Bis auf ein paar Ausnahmen gab es damals wie heute keine weltweiten Blockbuster »Made in Germany«. 10tacle sollte das deutsche Gegenstück zu Electronic Arts und Ubisoft werden. Doch auf den Börsengang folgte ein plötzlicher Absturz. Fünf Jahre nach der Gründung war der Traum aus und 10tacle insolvent.
Die Geschichte der Entwickler von Project Cars ist ebenso eng mit 10tacle verbunden, wie die der Reakktor Studios in Hannover. In der Öffentlichkeit ist der Versuch, das deutsche EA aufzubauen, hingegen in Vergessenheit geraten, obwohl bis heute viele Fragen offen geblieben und die Nachwirkungen der Pleite noch immer spürbar sind.
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Misserfolg ist ein Waisenkind
Über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählte die 10tacle Studios AG zu Hochzeiten. Viele sind der Branche treu geblieben. Über ihre Zeit bei 10tacle wollen nur wenige reden. »Der Erfolg hat viele Väter, aber der Misserfolg ist ein Waisenkind« - mit diesem Sprichwort beschreibt es einer von ihnen. Immerhin waren sie von der größten Pleite der deutschen Spieleindustrie betroffen.
Einer, der besser als die meisten anderen wissen muss, was damals wirklich passiert ist, möchte dann doch mit GameStar über die Vergangenheit sprechen: Firmengründer und Geschäftsführer Michele Pes selbst. Der sieht auch mit einem knappen Jahrzehnt Abstand vor allem das Potential in der gescheiterten Idee: »Die Rahmenparameter haben nicht gepasst, aber das heißt ja nicht, dass die Grundidee hinter 10tacle nicht gut war.«
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