Diablo 4: Systemanforderungen im Performance-Check - Eine große Sorge zum Release bleibt

Wir haben die Beta zu Diablo 4 angespielt und uns einen Eindruck der Performance verschafft. Wie Blizzard den neuesten Ableger der Hölle (bisher) serviert, erfahrt ihr hier.

Update vom 27. März: Wir haben uns am vergangenen Wochenende erneut in die Warteschlangen zum Tor der Hölle eingereiht und waren gespannt, wie sich Diablo 4 während der offenen Beta spielen wird. Tatsächlich haben wir mit ähnlichen Problemen zu kämpfen gehabt wie innerhalb der geschlossenen Beta. Allerdings sind wir bei weitem nicht von größeren Problemen betroffen gewesen, die derzeit durch das Netz kursieren.

Abseits von ärgerlichen Disconnects und UI-Fehlern, beschweren sich Spielerinnen und Spieler über kaputte Grafikkarten. Alles weitere zu diesem Thema erfahrt ihr hier:

Defekte Grafikkarten beim Spielen von Diablo 4: Blizzard äußert sich mit möglicher Hilfestellung

Nach rund 10 Spielstunden sind uns lediglich Probleme mit Rucklern und teils heftigen FPS-Drops untergekommen. Haben wir die Texturqualität oder das generelle Grafik-Preset auf »Niedrig« gesetzt, konnten wir fast ohne störende Ruckler die zwei weiteren Klassen - Druide und Totenbeschwörer - ausprobieren.

Bis zum voraussichtlichen Release am 06. Juni bleibt Blizzard noch Zeit, um die technischen Ungereimtheiten aus Sanktuario zu schaffen.

Ursprüngliche Meldung vom 21. März: Nach anfänglichen Error-Codes, die bei uns einen Flashback zurück in das Jahr 2012 zu Diablo 3 ausgelöst haben, schafften wir es am Freitag zum Beta-Start doch wieder ins Spiel und konnten unter anderem die Zauberin bis Level 25 frostblitzen.

Dabei haben wir uns für diesen Artikel vor allem einen guten Eindruck von der Performance und Technik verschafft, die Blizzard zur Closed Beta präsentierte.

Nach einigen Stunden in Sanktuario stimmen uns Grafik, Atmosphäre und die Sound-Kulisse positiv. Ein größeres Problem bleibt aber im Gedächtnis. Doch beginnen wir ganz am Anfang: bei den Optionen. Was hat Diablo 4 hier zu bieten, auch mit Blick auf mögliches Tuning?

Klage gegen Activision Blizzard Activision Blizzard sieht sich aktuell einer Klage wegen Sexismus und ungleicher Behandlung von weiblichen Mitarbeitern ausgesetzt. Falls die Missstände für eure Kaufentscheidung eine Rolle spielen, haben wir für euch alle Infos zur Sexismus-Klage in einem ausführlichen Artikel zusammengefasst. Unsere Haltung und Konsequenzen zu den Vorgängen könnt ihr in einem Leitartikel zum Blizzard-Skandal von GameStar-Chefredakteur Heiko Klinge nachlesen.

Diablo 4 Beta: Das sind die Grafikoptionen des Spiels

Blizzard bringt für den neuesten Ableger der Hölle allerlei Optionen mit, die sich an das jeweilige Setup und den Geschmack feinjustieren lassen. Wer eine schwächere Grafikkarte im Rechner installiert hat, kann sich entsprechend mit den Upscaling-Verfahren von Nvidia sowie AMD aushelfen, um eine höhere Bildrate zu erzielen (ausreichend aktuelle Hardware vorausgesetzt).

Unterstützt werden bislang DLSS 2.4 für Nvidia- sowie FSR 2.0 für AMD- und Intel-Grafikkarten. Wenig überraschend lohnt sich die Aktivierung dieser KI-gestützten Technologie auch für Diablo 4, dazu geben wir euch später im Text eine entsprechende Auswertung.

Seid ihr Besitzer der neuesten RTX-40-Reihe von Nvidia, dürft ihr euch zum Release am 06. Juni auf DLSS 3.0 freuen. Die Integration der neuesten Upscaling-Technologie wurde seitens Blizzard offiziell bestätigt, noch fehlt die Option aber.

Gleiches gilt für Raytracing. Allerdings soll dieses Feature ebenfalls noch seinen Weg in das Grafikmenü von Diablo 4 finden.

Grafik-Menü #1 Auch HDR lässt sich in Diablo 4 einschalten, sofern vom Monitor unterstützt.

Grafik-Menü #2 Wer auf DLSS und FSR zurückgreifen kann, sollte diese Option auch einschalten.

Grafik-Menü #3 Die Einstellungen lassen sich auf das jeweilige System anpassen.

Grafik-Menü #4 Spezialeffekte lassen sich ebenfalls reduzieren, um weitere FPS einzusparen.

Wir sind Liliths Gegnerhorden sowohl in niedrigen als auch hohen Grafikeinstellungen gegenübergetreten. Bei hohen Einstellungen haben wir die Performance mit aktiviertem DLSS sowie das Temporal-AA (TAA) der Engine getestet.

Die Systemanforderungen und Performance von Diablo 4

Ein Blick in die Systemanforderungen für Diablo 4 verrät bereits moderate Ansprüche an die Rechnerleistung. Wir haben uns mit einem ausreichend potenten Rechner in den ersten spielbaren Akt gestürzt:

  • Grafikkarte: Geforce RTX 2080
  • CPU: Intel Core i7 9700KF
  • RAM: 16,0 GByte @ 3.000 MHz
  • SSD: 1,0 TByte NVMe (Samsung 970 EVO Plus)
  • Monitor-Auflösung: UWQHD (3440 × 1440)

Mit diesem System konnten wir gut in die Beta eintauchen. Im Schnitt beanspruchte das Spiel dabei rund 8,0 GByte des Arbeitsspeichers bei hohen Settings und 6,0 GByte bei niedrigen Grafikeinstellungen. Die Empfehlung der Hersteller von 16,0 GByte Arbeitsspeicher ist nach unserem Empfinden daher legitim - zumindest was die Closed Beta anbelangt.

Die Intel Core i7 9700KF kam indes ein wenig ins Schwitzen und bewegte sich laut unseren Messungen zwischen 70 und 80 Prozent der Auslastung.

Grundsätzlich stimmt uns die Performance des vierten Teils von Diablo dabei bislang positiv. Mit niedrigen Einstellungen kommen wir auf rund 112 FPS. Schalten wir DLSS dazu, sind es deutlich mehr.

Selbst wenn wir die Optionen auf Anschlag (ohne DLSS) hochdrehen, schnetzeln wir uns mit seichten 70 fps durch die Gegnerhorden. Schalten wir in diesem Preset DLSS hinzu, sind es weit über 100 Bilder in der Sekunde.

Unsere gemessene Bildrate zu Diablo 4 Unsere gemessene Bildrate zu Diablo 4

Einziger Wermutstropfen sind sporadische Schluckaufs gewesen, die das Spielgeschehen negativ beeinflusst haben. Das könnt ihr auch in den Benchmarks oben erkennen: Die minimalen FPS in Form der Werte 1% percentile FPS und 0.2% percentile FPS fallen klar niedriger als die durchschnittlichen Bilder pro Sekunde aus.

Sie geben jeweils den niedrigsten FPS-Wert an, ohne das letzte Prozent beziehungsweise die letzten 0,2 Prozent zu berücksichtigen, um (zu) vereinzelte Ausreißer bei der Bildberechnung herauszufiltern.

Wir sind mit dem Problem nicht allein

Diese Schluckaufs sind längst nicht nur auf unsere Spiele-Session gemünzt gewesen. Andere Spielerinnen und Spieler berichten von ähnlichen Rucklern, die das Spielgeschehen negativ beeinflussen.

Schrauben wir in den Einstellungen die Texturqualität auf »Niedrig«, treten derartige Lags deutlich seltener auf als mit der Option »Mittel«. Das spricht für Schwierigkeiten mit der Reservierung vom Videospeicher, die sich bei genauerem Hinsehen bestätigen.

Diablo 4 kämpft mit VRAM-Problemen

Auf unseren Rechner reserviert Diablo 4 stets die vollen 8 GByte an Grafikspeicher. Selbst wenn wir alle Einstellungen auf niedrig setzen, werden im Schnitt 7,5 GByte von 8 GByte zugeteilt.

Trotzdem können wir mit niedrigen Settings eine deutliche Verbesserung der Performance feststellen, was zu weniger FPS-Einbrüchen und damit Ruckeln führt, wie die folgende Grafik eindrucksvoll aufzeigt:

Niedrig, ohne DLSS Niedrige Settings bleiben von Ausreißern nicht gefreit. Allerdings bewegen diese sich im angenehmen Rahmen - und das über längere Zeit.

Hoch, ohne DLSS Die wesentlich größeren Ausreißer bei hohen Grafikeinstellungen sind im Spiel deutlich bemerkbar, selbst nach wenigen Spielminuten.

Hoch, mit DLSS Mit DLSS und dem Grafik-Preset »Hoch« sind die Ausreißer noch deutlich hoch..

Dieses Problem beschränkt sich längst nicht nur auf ältere Grafikkarten wie die RTX 2080. Selbst die absolute High-End-Grafikkarte RTX 4090 hat laut Nutzerberichten (Beispiel) mit derartigen Speicherengpässen zu knabbern.

Dieser Speicher-Überlauf resultiert in Nachladerucklern und Texturaussetzern. Spielerinnen und Spieler, die Grafikkarten mit weniger VRAM im Rechner installiert haben, kämpfen wohl indes mit häufigeren Disconnects.

Auf unseren oben genannten Rechner haben wir am Samstag, den 18. März, lediglich einmal die Verbindung zur Hölle verloren - nach rund sechs Stunden Spielzeit am Stück. Innerhalb der Redaktion gibt es hier allerdings deutliche Abweichungen.

Unser bester Tuning-Tipp für die kommende Open Beta lautet daher wie folgt: Setzt entweder allgemein die Grafikeinstellungen auf »Niedrig« oder zumindest den Regler für die Texturqualität, um geschmeidig mit einer der fünf verfügbaren Klassen durch das triste Anfangsgebiet zu stolzieren.

Die Unterschiede zwischen hohen und niedrigen Grafik-Presets fallen nach unserem ersten Eindruck gering aus. Klar, höher ist immer besser (und schöner). Blizzard hat allerdings gute Arbeit geleistet, um Diablo 4 auf älteren Systemen noch ansehnlich spielen zu können.

Bedenkt: Es handelt sich aktuell um eine Beta-Version von Diablo 4. Das Spiel öffnet voraussichtlich die Pforten zur Hölle am 06. Juni für alle Spielerinnen und Spieler. Wir sind zuversichtlich, dass Blizzard die oben genannten Probleme bis zum Release in den Griff bekommt.

Das VRAM-Problem muss aber bis zum Release von der Bildfläche verschwinden.

Die Grafik und Atmosphäre von Diablo 4

Kommen wir nun zur positiven Nachricht: Die Grafik in Diablo 4 ist nach unserem ersten Eindruck durchweg gelungen! Die düstere und bedrückende Atmosphäre des Spiels wird stimmungsvoll eingefangen und mit Bedacht ausgeleuchtet.

Egal ob eisige Steppen, morbide Höhlen und Keller oder frostige Dungeons: Die Grafik präsentiert sich mit schönen Details und einem hohen Dynamikumfang.

Die Texturen sind größtenteils fein aufgelöst und Effekte sowie Animationen hübsch anzusehen. Im Spiel wechselt Diablo 4 zwischen der In-Game-Grafik und den vorgerenderten Videosequenzen.

Mit dem zusätzlichen HD-Paket für die teils brutalen Clips im Spiel wächst der Speicherhunger auf ganze 85 GByte an. Zwangsweise müsst ihr dieses Paket aber nicht mit installieren.

Beim Sound macht Diablo 4 ebenfalls eine gute Figur. Die Feuerbälle der Hydra hören sich wuchtig an und die Axthiebe des Barbaren schmettern ebenso kraftvoll in die Gegnermassen.

Wir haben die letzten Tage aus technischer Sicht unseren Spaß mit Diablo 4 gehabt, selbst wenn ein größeres Problem noch angegangen werden muss. Weitere Artikel zum vierten Teil von Diablo findet ihr hier:

Das war unser kurzer technischer Eindruck der Closed Beta von Diablo 4. Habt ihr die letzten Tage euer Unwesen in Sanktuario getrieben und gegen Dämonen-Horden gekämpft? Wie ist euer Eindruck zu Diablo 4? Habt ihr ebenfalls mit schweren Rucklern und häufigen Disconnects kämpfen müssen? Schreibt uns eure Eindrücke gerne in die Kommentare!_

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