Mobile Grafikchips
Im Gegensatz zu Desktop-Grafikkarten sind Notebook-GPUs häufig fest verlötet und daher meist nicht wechselbar (mit Ausnahme der so genannten MXM-Module, die aber noch recht selten sind). Umso genauer sollten Sie beim Kauf auf die verwendete Grafiklösung achten. So werden Notebooks teilweise mit Gamer-GPUs beworben, die mit langsamen GDDR3-Speicherchips bestückt sind – ein potenzieller Flaschenhals gegenüber dem bei schnelleren GPUs üblichen GDDR5-Speicher. Effektiv bleibt bei gleichem Takt und gleicher Anbindung nämlich nur etwa die Hälfte an Speichergeschwindigkeit übrig.
Mit den Bezeichnungen der Desktop-Grafikchips hatten Notebook-GPUs in der Vergangenheit zudem nur bedingt zu tun. Eine mobile Nvidia GeForce GTX 970M verfügt beispielsweise über 1.280 Shader-Einheiten, während die GeForce GTX 970 für den Desktop 1.664 Shader nutzen kann. Zusätzlich ist auch das Speicher-Interface mit 192 statt 256 Bit schmaler. Erst die GTX 980 (Notebook) bringt die vollen 2.048 Shader der Desktop-GTX-980 auch ins Notebook.
Mit den neuen Pascal-GPUs geht Nvidia diesen Weg konsequent weiter - bei den mobilen GPUs verschwimmen die Unterschiede zwischen Desktop-Grafikkarte und Notebook-GPU. Alle von Nvidia neu vorgestellten Modelle der Pascal-Generation besitzen die volle Anzahl an Shader-Einheiten, auch die Größe des Speicher-Interfaces und die Taktung des Speichers ist identisch.
Gaming-Notebooks mit AMD-Grafikchips der gehobenen Leistungsklasse fanden sich lange Zeit nur selten. Das hat sich zwar bislang noch nicht geändert, mit der Ankündigung von Polaris für mobile Plattformen hat AMD aber bereits den Grundstein für ein erneutes Erstarken auf diesem Markt gelegt. So weist schon die Architektur von Polaris 10 (RX 460) einige Besonderheiten auf, die erst im Notebook wirklich wichtig werden. Dank einer besonders dünnen Bauweise des Chips sollen beispielsweise auch dünne Ultrabooks mit mehr Grafikleistung versehen werden können. Zudem lassen sich einzelne Shadergruppen dynamisch komplett abschalten, wenn sie nicht benötigt werden. Ansonsten soll eine mobile RX 460 über die gleichen technischen Daten wie das Desktop-Modell verfügen - nur der GPU-Takt wird etwas geringer ausfallen um niedrigere Spannungen zu realisieren und so Strom zu sparen.
Nvidias Notebook-GPU-Riege für den gehobenen Geldbeutel und mit Pascal-Innenleben ist bereits auf breiter Front erhältlich. Die 16nm-GPUs sind in Form der mobilen GeForce GTX 1060, GeForce GTX 1070 und GeForce GTX 1080 erschienen und werden in entsprechenden Notebooks beispielsweise von MSI, Asus oder Acer verbaut. Acers gigantisches »Schaut-was-wir-bauen-können-Vorzeigegerät namens Predator 21 setzt gar auf zwei GTX 1080 im SLI-Verbund, um sein 21 Zoll großes Curved-Display mit Bildern zu versorgen.
Abseits der Machbarkeitsstudien mit Höchstpreis etabliert sich die GTX 1060 als Nachfolger der GTX970M - zumindest preislich, denn Nvidia scheint auch bei Notebookherstellern höhere Preise für die GPUs durchgesetzt zu haben. Im Gegenzug stimmt aber auch die Leistung: Bereits die GTX 1060 übertrifft die GeForce GTX 980M um 30 Prozent und mehr in der Gesamtperformance.
Die mobile GTX 1070 schlägt problemlos die Desktop-980-Ti und damit auch die GTX 980 (für Notebooks aber ohne »M«-Suffix), das bisherige Spitzenmodell für mobile Geräte. Die mobile GTX 1080 hingegen reiht sich zwar hinter der Desktop-1080 ein, der Unterschied fällt aber vergleichsweise gering aus. Aufgrund der hohen Leistung der 16-nm-Neuzugänge gibt es allerdings aktuell kaum Anreize für die Hersteller, Notebooks mit Maxwell-Innenleben preiswerter anzubieten.
Die Anfang Januar 2017 erschienenen mobilen Varianten GeForce GTX 1050 und 1050 Ti runden Nvidias Notebook-Lineup im unteren Segment ab, besitzen 2,0 bis 4,0 GByte VRAM und ersetzen ältere auf Maxwell basierende GPUs (unterhalb der GTX 970M). Erste Notebooks sind bereits erhältlich, in den kommenden Wochen rechnen wir mit immer mehr Modellen.
Ashes of the Singularity
Detailstufe »Crazy«, DirecX 12
- 1920x1080
- 0,0
- 10,0
- 20,0
- 30,0
- 40,0
- 50,0
Preis-Tipp: Nvidia Geforce GTX 1050 (Ti)
Selbst preisbewussten Gaming-Einsteigern raten wir nicht zu einer APU im Notebook, die Leistung dieser CPU/GPU-Kombinationen liegt bestenfalls in der unteren Mittelklasse. Für aktuelle Spiele sollte es schon eine dedizierte Grafiklösung mit eigenem Speicher sein.
Viel Leistung bei wenig Energiebedarf – das versprechen Grafikchips in aktueller 14/16nm-Fertigung. Nvidias GTX 1050 basiert auf der Pascal-Architektur und nutzt den Grafik-Chip GP107. Sie besitzt die vollen 640 Shader-Einheiten des Desktop-Modells und auch die Anbindung per 128 Bit Speicher-Interface ist identisch. Sie gelangt mit 2,0 bis 4,0 GByte Speicher in den Handel und weist Taktraten zwischen 1354 und 1493 MHz (inklusive Boost, variierend nach Kühlsystem) auf.
Etwas teurer und rund 30 Prozent schneller ist die GTX 1050 Ti. Im Gegensatz zum Basis-Modell spendiert Nvidia 768 Shader-Einheiten (analog zum Desktop-Ableger) und höhere Taktraten von bis zu 1620 MHz.
Performance-Tipp: Nvidia GeForce GTX 1060 (Notebook)
Auch die Geforce GTX 1060 nutzt die vollen 1.280 Shadereinheiten des Desktop-Modells. Ihr zur Seite stehen 6,0 GByte GDDR-5-Speicher mit einem 192 Bit großen Speicher-Interface. Bei den GPU-Taktraten haben die Notebookhersteller noch etwas Handlungsspielraum, Nvidia gibt aber die Taktraten der Desktop-Karte als Basis vor.
Die Performance fällt erwartungsgemäß hervorragend aus - selbst das ehemalige Topmodell für mobile Rechner, die GTX 980, wird deklassiert. Ein Notebook mit GTX 1060 bietet, je nach Kühlsystem und damit erreichbarem Boost-Takt, im Idealfall die gleiche Leistung wie die Desktop-1060 und eignet sich damit uneingeschränkt für Spiele in Full HD und in den meisten Fällen auch in WQHD.
Leistungs-Tipp: Nvidia GeForce GTX 1080 (Notebook)
Maximale Leistung verspricht Nvidia mit der GTX 1080 für Notebooks. Und tatsächlich handelt es sich um die schnellste Notebook-GPU auf dem Markt. Als Ablöse der GTX 980 (Notebook) kommt sie zwar auf die gleiche TDP wie der Vorgänger, bietet dabei aber extrem viel mehr Leistung.
Die GP104-GPU bietet mit 2.560 Shadereinheiten die gleiche Bestückung wie das Desktop-Modell, allerdings fällt der Basistakt gut 50 MHz niedriger aus. Je nach Kühlsystem des Notebooks unterscheiden sich die Geräte primär in den maximalen Boost-Taktraten. Erstaunlich: Nicht einmal der Speicher wurde gegenüber der Desktop-Karte beschnitten, auch in Notebooks finden sich daher 8,0 Gigabyte GDDR5X-Speicher, angebunden mit 256 Bit.
Wenig erstaunlich liegt auch die Notebook-1080 nahe bei ihrem Desktop-Pendant - bei gleichzeitig deutlich geringerer TDP übrigens, was strenger Chip-Selektion bei Nvidia zu verdanken ist. Für Notebooks sucht das Unternehmen nur die GPUs heraus, die mit besonders geringer Spannung den gewünschten Takt erreichen. Das klingt teuer und ist es auch, Notebooks mit GTX 1080 sind keine Schnäppchen sondern gehören zu den teuersten Notebooks auf dem Markt. Steigern lässt sich das nur noch mit zwei GTX 1080 im SLI-Verbund.
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