Wer das Showbusiness nur halb so gut kennt wie wir GameStar-Redakteure, der weiß: ein glamouröser Name ist die halbe Miete auf dem Weg zum Ruhm. Einem »Fabian Siegismund« zum Beispiel ist die TV-Karriere praktisch in die Wiege gelegt, während ein »Christian Schmidt« gut daran tut, sich mit einem Schreibtischjob zu bescheiden.
In diesem Bewusstsein schicken wir unsere Sims schon mal mit klaren Anlagen in Late Night, das neue, dritte Addon zu Die Sims 3, in dem sie nun auch zu veritablen Showstars aufsteigen dürfen. Unserem struppigen El Toro Tasso bleibt schon namensmäßig keine andere Wahl, als eine Band zu gründen, seine rosastrahlende Mitbewohnerin Vanilla Mascarpone wird ohne Zweifel die Zierde jedes Filmplakats. Für Vanillas Verlobten dagegen fällt uns kein besserer Name ein als Schmonzo; und weil das allenfalls für halbseidene Videoproduktionen taugt (die es im familienfreundlichen Die Sims natürlich nicht gibt), darf er sein Geld in Zukunft mit der einzigen neuen Fertigkeit aus Late Night verdienen: als Cocktail-Mixer.
Bug-Warnung!
Die Sims 3: Late Night führt als neues Spielelement Aufzüge ein. Die leiden unter massiven Bugs, die bis zu Unspielbarkeit führen können. In unseren Testpartien kam es regelmäßig vor, dass Aufzüge unbenutzbar wurden. Da Aufzüge der einzige Weg aus Hochhäusern sind, bedeutet das, dass Sims unrettbar eingesperrt sein können (siehe Bilderstrecke unten). Besonders schlimm ist das, wenn der Aufzug der eigenen Wohnanlage einfriert. In dem Fall wird das Weiterspielen unmöglich, weil die Sims die eigene Wohnung nicht mehr betreten und verlassen können ...
... Vorbeugend hilft es, statt einer Luxuswohnung im Apartmentblock ein normales Haus ohne Aufzug als Wohnstätte auszuwählen. Das bedeutet aber, auf eines der neuen Spielelemente zu verzichten. Wenn ein Sim in einem fremden Haus (z.B. einen Club) feststeckt, hilft diese Notlösung: Öffnen Sie mit der Tastenkombination STRG + Shift + C die Cheatkonsole und tippen Sie »resetsim X Y« ein, wobei X für den Vor- und Y für den Nachnamen des Sims steht. Das teleportiert ihn zurück nach Hause.
Nicht nur in Aufzügen, auch in Sperrbereichen vor Clubs können Sims rettungslos steckenbleiben. Zudem stürzte Late Night im Test alle paar Stunden ab und warf uns zurück auf den Desktop. Weil diese Probleme den Spielspaß massiv beeinträchtigen, ziehen wir 10 Punkte von der Gesamtwertung ab und raten nachdrücklich dazu, vor dem Kauf des Addons auf einen Patch zu warten.
Mixen, Jammen, Schauspielern
Ganz richtig ist das mit dem Cocktail-Mixen als einzige neue Fertigkeit nicht, denn tatsächlich können Sims mit Late Night nun auch Schlagzeug, Klavier und Bass meistern. Das sind aber kaum mehr als Varianten der Gitarre. Bleiben also doch nur die Drinks als eigenständige Herausforderung. Mit zunehmendem Talent lassen die Sims nicht nur immer kunstvoller den Shaker kreiseln, sondern erstellen auch selbstkreierte Cocktails und Wässerchen, die nützliche Eigenschaften besitzen. Etwa einen Romantik-Trunk, der bei Anbandelungsversuchen Wunder wirkt.
Die Karriere-Neuerungen bleiben in Late Night zwar nominell dürftig, in der Praxis öffnen sich aber abseits der institutionalisierten Jobs frische Wege zum Bargeld. Mit genügend Mischmeisterschaft lässt sich als freischaffender Barkeeper in angesagten Clubs eine Menge, nun ja, Trinkgeld schaufeln. Genauso bekommen Musiker ohne Karriere-Korsett die Möglichkeit, mit talentierten Sim-Kollegen eine Band zu gründen und durch Auftritte Kies zu kassieren – quasi die Luxus-Variante des Um-Trinkgeld-Spielens. Beides fordert durchaus Einsatz und passt vor allem gut zum nächtlichen Leben als Vampir. Der einzige »richtige« neue Beruf ist in Late Night das Filmgeschäft. Immerhin spaltet sich die Laufbahn später zwischen Regie und Schauspiel auf.
Als Grupp' in den Club
Der eigentliche Fokus von Late Night liegt nicht unbedingt in zusätzlichen Standardelementen, sondern in Alternativen zum bisherigen Lebensalltag. Dabei spielt das Nachleben natürlich eine Rolle, birgt für Spieler von Die Sims 2: Nightlifeaber weder sonderliche Überraschungen noch Herausforderungen. Zwar darf man nun Gruppen gründen, indem man andere Sims formlos anruft oder anquatscht und dann gemeinsam um die Häuser zieht. Das bewirkt aber lediglich, dass die Kumpels automatisch mehr oder weniger beisammen bleiben und sich gegenseitig zu Schabernack überreden können.
So bringen wir zum Beispiel Vanilla dazu, El Toro zu küssen, was Schmonzo an die Decke treibt. Wenn sich alle prächtig amüsieren, gibt’s einen Launebonus. Aber außer dem (nicht zu verachtenden) Alles-mal-ausprobieren-Faktor fehlt dem Nachtleben eine langfristige Motivation, und so integriert es sich vor allem als Alternative zur Kontaktpflege in die Funktionspalette von Die Sims 3.
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