Vor gut einem Jahr war das Ende der Zeitumstellung ein großes Thema. Eine Umfrage sollte klären, wie die EU-Bürger zum halbjährlichen Wechsel zwischen Sommer- und Normalzeit stehen.
Eine überwältigende Mehrheit war für das Ende der Umstellung, doch bislang ist nichts geschehen - warum tut sich - zumindest in der Öffentlichkeit - nichts in Sachen Zeitumstellung?
Von Versprechungen und Sorgen
Am 16. August 2018 endete in Deutschland die Onlineumfrage der EU-Kommission zur Zeitumstellung. Rund zwei Wochen danach, am 31. August, wurden die Ergebnisse offiziell bekanntgegeben: von den 4,6 Millionen Teilnehmern stimmten 84 Prozent für die Abschaffung des halbjährlichen Wechsels.
Eine Mehrheit sprach sich für die ganzjährige Sommerzeit aus. »Die Menschen wollen das, wir machen das«, ist Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zu zitieren. Ein Jahr nach der EU-weiten Umfrage scheint das Projekt aber ins Stocken geraten zu sein.
Das Ende der Zeitumstellung - 2019 ist vielen EU-Ländern zu früh
Laut Heise sind die EU-Staaten das Hauptproblem und beruft sich dabei auf Aussagen aus Brüsseler Diplomatenkreisen. Kaum ein Land habe eine Position in der Frage der Zeitumstellung bezogen: es gebe die Sorge, dass die Auswirkungen nicht ausreichend erforscht und analysiert seien.
Die Befürchtungen gehen zudem dahin, dass das Aufbrechen der bisherigen Regelung mehr Schaden anrichten könnte, da die einzelnen Staaten künftig selbst entscheiden sollen, ob sie dauerhaft die Sommer- oder Normalzeit (Winterzeit) wollen.
Zeitumstellung - EU-Minister fordern teils Aufschub
Bereits jetzt ist die Europäische Union in Sachen Zeit uneins: Deutschland und 16 weitere EU-Staaten etwa gehören der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ) an.
Das Vereinigte Königreich, Irland und Portugal hingegen zählen zur Greenwich Mean Time (GMT), sind also eine Stunde zurück, während Finnland, Griechenland, Rumänien, Bulgarien und die baltischen Staaten wiederum Teil der Eastern European Standard Time (EET) und eine Stunde voraus sind.
Abschaffung beschlossene Sache?
Hinzu kommt, dass die Umfrage kaum als repräsentativ bezeichnet werden kann. Nicht einmal 1,0 Prozent der rund 513 Millionen EU-Bürger nahm daran Teil. Zudem stammen 3 Millionen der insgesamt 4,6 Millionen Stimmen aus Deutschland.
Noch ist aber ausreichend Zeit, um Änderungen umzusetzen, denn das Europaparlament bestätigte mehrheitlich das Ergebnis der Sondierung und votierte für eine Abschaffung der Zeitumstellung bis 2021.
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