Er hat vor 31 Jahren das Sicherheitssystem des Jurassic Park gehackt und heute wissen wir, was im Quellcode steht

Dennis Nedry hat in Jurassic Park von 1993 die Dinos losgelassen. Das Internet hat nun seinen Quellcode analysiert.

Dennis Nedry hat das Sicherheitssystem der Jurassic Park ausgehebelt. Doch wie gut ist er wirklich? (Bild: Universal) Dennis Nedry hat das Sicherheitssystem der Jurassic Park ausgehebelt. Doch wie gut ist er wirklich? (Bild: Universal)

Hacken in Filmen ist immer so eine Sache. Auch wenn wir aus dem Zeitalter raus sind, in dem böse Hacker mit Skimasken vor dem Rechner in die Tasten hauen, wird dennoch vieles falsch dargestellt.

Wie sieht es eigentlich im Fall von Jurassic Park aus? Immerhin hat der Chef-Programmierer des Parks, Dennis Nedry (gespielt von Wayne Knight) die Dinos freigelassen.

Sein Plan war es, mittels der Malware »Whte_rbt.obj« – eine Anspielung auf Alice im Wunderland – das Sicherheitssystem des Parks außer Kraft zu setzen, um an wertvolle Dinosaurier-Embryonen zu kommen.

Das Internet hat ihm auf den Bildschirm geschaut und seinen Quellcode analysiert. Die Diskussion in einem Entwickler-Forum nahm bereits vor Jahren ihren Anfang, im Zuge der wohl bald bevorstehenden Ankündigung von Jurassic World 4 wollten wir sie aber noch einmal für euch aufgreifen.

Das ist auf dem Display zu sehen

Die Diskussion rund um Nedrys Code begann vor Jahren im Forum von StackExchange. Dort haben sich die User den Bildschirm des Programmierers genau angesehen.

Viel Code, aber was steckt dahinter? (Bild: Universal) Viel Code, aber was steckt dahinter? (Bild: Universal)

Gehen wir der Reihe nach durch, was zu sehen ist.

Der Computer: Dabei handelt es sich um einen Macintosh Quadra 700. Der kam 1991 auf den Markt - also zwei Jahre, bevor der Film in den Kinos zu sehen war.

Das Programm: In drei Fenstern ist zu erkennen, dass Nedry Macintosh Programmer’s Workshop nutzt.

Der Inhalt: Am oberen linken Rand des Bildes steht ein interessanter Name: »NEDRYLAND :MPW:Examples«. MPW bezieht sich auf die oben genannte Entwicklungsumgebung.

In derselben Shell sehen wir die Funktion »NewHandle(GetHandleSize())«, die Teil der klassischen Mac-OS-API war, bevor Apple auf BSD/Unix umgesattelt ist.

Allerdings verbergen sich auch Hinweise zur Programmiersprache Pascal im Screenshot. Der Operator »:=« sowie die Syntax »if/else« sind laut den Foren-Usern Indizien dafür.

Das rechte Fenster zeigt ein Skript, das sich auf die Quellcode-Versionierung bezieht. Im StackExchange-Forum hat man die als MPW-Shell identifiziert, basierend auf der Unix-C-Shell-Sprache.

Am unteren Bildschirmrand im hintersten Fenster versteckt sich ein weiteres Skript. Das dient allerdings nur dazu, Bilder vom PICT-Format in Binärdateien umzuwandeln, wie es bei der Software-Entwicklung üblich ist.

Und kann man damit nun Dinos freilassen?

Der Dilophosaurus war Nedrys Ende im Film - und sah vermutlich gar nicht so aus. (Bild: Universal) Der Dilophosaurus war Nedrys Ende im Film - und sah vermutlich gar nicht so aus. (Bild: Universal)

Leider nein. Nedry entpuppt sich nicht als Super-Hacker. Alles, was in den Shells steht, ist nur Beispielcode, der mit der Version von MPW mitgeliefert wurde.

Auf den ersten Blick sehen die Fenster und deren Inhalte recht kompliziert aus, aber bei genauerem Hinsehen hätte der Bösewicht nicht mal annähernd das Sicherheitssystem bezwingen können.

Sein Ende fand Nedry übrigens später im Film durch einen Dilophosaurus - für dessen Fähigkeit zum Giftspucken wie auch seine Nackenkrause es bis heute keine wissenschaftlichen Anhaltspunkte gibt.

Wie Computer uns alte Filme auch kaputt machen können, zeigt dieses Beispiel:

Nils berichtete außerdem über ein verstecktes Easter Egg in Zusammenhang mit Nedry. Mein Kollege Patrick Poti hat drei verblüffende Filmeffekte unter die Lupe genommen.

Zu Jurassic Park gibt es einige weitere interessante Fakten: Wusstet ihr, dass die Geräusche, die die Dinos machen, teilweise von brünstigen Tieren stammen? Überhaupt sind bei der Laufzeit von 123 Minuten nur 15 Minuten lang Dinosaurier zu sehen. Und mit dem bekannten T-Rex gab’s auch allerhand Probleme, denn der musste aufgrund von Regen immer mal wieder von innen von Hand getrocknet werden.

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