Ihr kennt es alle: Ein rotes Fass steht unschuldig in der Ecke eines Levels, ihr zielt, drückt ab und schon fliegen drum herum stehenden Gegner durch die Luft. Das explodierende Fass ist so tief in der DNA von Videospielen verankert, dass wir kaum hinterfragen, woher dieses Element eigentlich stammt.
Doch nicht etwa Doom oder andere bekannte Shooter haben das explosive Fass erfunden, sondern ein fast vergessenes Arcade-Rennspiel von Capcom aus dem Jahr 1986: The Speed Rumbler.
Die Geburtsstunde des explosiven Fasses
Wenn ihr an explodierende Fässer denkt, habt ihr vermutlich Bilder aus Half-Life, Far Cry oder Duke Nukem im Kopf. Doch tatsächlich müssen wir fast vier Jahrzehnte zurückblicken, um den wahren Ursprung zu finden.
The Speed Rumbler - in Japan als Rush & Crash bekannt - war 1986 ein Arcade-Rennspiel, in dem ihr ein gepanzertes Auto steuert. Und zum ersten Mal in der Videospielgeschichte konntet ihr hier auf rote Fässer schießen, die daraufhin explodierten.
Das Spielprinzip war denkbar einfach: Ihr steuert euer Fahrzeug durch eine postapokalyptische Welt, in der Terroristen die Kontrolle übernommen haben. Euer Auto ist mit Waffen ausgestattet, und ihr müsst euch durch verschiedene Strecken kämpfen.
Dabei stehen überall blaue und rote Fässer herum - und die roten explodieren bei Beschuss. Das mag heute banal klingen, doch 1986 war das ein komplett neues Spielelement.
Das Spiel von Capcom war kein durchschlagender Erfolg, und viele von euch haben vermutlich noch nie davon gehört. Doch sein Vermächtnis lebt in praktisch jedem modernen Actionspiel weiter.
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So haben sich Fässer in der Spielegeschichte weiterentwickelt
Doch die Geschichte von Fässern in Videospielen begann eigentlich schon früher. Bereits im Klassiker Donkey Kong von 1981 rollten Holzfässer als Hindernisse auf Mario zu, der damals noch »Jumpman« genannt wurde. Doch diese dienten lediglich als Hindernisse, nicht als Waffen oder interaktive Elemente.
Erst The Speed Rumbler führte das Konzept ein, dass Fässer bei Beschuss explodieren können. Von dort an verbreitete sich die Idee wie ein Lauffeuer durch die Spielelandschaft. Bald folgten weitere Titel wie P.O.W.: Prisoners of War (1988) von SNK, das ebenfalls explodierende Fässer enthielt.
Eine besonders wichtige Rolle spielten explodierende Fässer in Teenage Mutant Ninja Turtles (1989). Hier führte Konami sogar einen Timer für die Explosion ein – wenn ihr ein Fass einmal angegriffen habt, begann es zu rauchen und explodierte kurz darauf.
Bis heute ist dieses Prinzip fest in der Spiele-DNA verankert - ob Zischen, Flackern oder Brennen, explodierende Fässer warnen meist durch auffällige Effekte vor ihrem großen Knall.
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Fast vier Jahrzehnte nach ihrem unscheinbaren Debüt in The Speed Rumbler hat das explosive Fass immer noch seinen festen Platz in der Videospielgeschichte. Vielleicht könnt ihr das nächste Mal, wenn ihr in einem Shooter ein rotes Fass seht und darauf schießt, kurz an das vergessene Arcade-Rennspiel, mit dem alles begann, zurückdenken.
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