Der Anti-Hate-Speech-Algorithmus von Facebook soll dafür sorgen, dass Nutzer keine Hassreden auf der Social-Media-Plattform verbreiten können. Dass das aber beizeiten auch etwas schief gehen kann, zeigt ein aktuelles Beispiel aus den USA (via qz.com).
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Vor wenigen Tagen postete dort die texanische Lokalzeitung The Vindicator in Vorbereitung auf die Feierlichkeiten zum 4. Juli (Unabhängigkeitstag) Ausschnitte der US-amerikanischen Unabhängigkeitserklärung.
Kurze Zeit später waren große Teil des Posts allerdings von Facebook verschwunden. Der Grund: Der Algorithmus hatte den Post als Hate-Speech identifiziert und entsprechende Passagen kurzerhand entfernt.
Laut Casey Stinnett, Herausgeber der Zeitung The Vindicator, störte sich der Algorithmus vermutlich an einem Textabschnitt, der von den Beschwerden der Kolonisten über König George III. handelt. Hier ist die Rede von »Indian Savages« (etwa: »indianische Wilden«), deren »bekannte Regel des Krieges [...] die unterschiedslose Zerstörung [von Menschen] allen Alters, Geschlechts und Zustands« sei.
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Gegenüber Quartz Media bestätigte ein Facebook-Sprecher, dass die Phrase »Indian Savages« vermutlich für die Löschung des Posts verantwortlich gewesen sei. Facebook hat sich mittlerweile für die Maßnahme entschuldigt und den Post wiederhergestellt.
Die Webseite der besagten Zeitung ist derzeit übrigens aus dem europäischen Raum nicht erreichbar, was in Zusammenhang mit der neuen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) steht. Im Zuge der zahlreichen Berichte über den Fall der kurzzeitig gelöschten Ausschnitte aus der Unabhängigkeitserklärung erreichen die Zeitung viele Beschwerden darüber, wie sie in einem (auch aus der EU erreichbaren) Beitrag auf Facebook erklärt. Man habe nie gedacht, dass Nicht-Übereinstimmung mit der DSGVO je für eine so kleine Publikation zu einem Problem werden könne.
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