Seite 2: Datenschutz-Skandal - Facebook: "Wir wurden betrogen und sind unglaublich wütend"

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Cambridge Analytica weist Schuld von sich, suspendiert aber CEO

Cambridge Analytica behauptet, die Daten bereits gelöscht und nie für Donald Trumps Wahlkampf genutzt zu haben und widerspricht damit den Anschuldigungen von Whistleblower Wylie. Zuckerberg hat eine Firma angeheuert, um das zu überprüfen. Cambridge Analytica will nicht gewusst haben, dass Kogans Unternehmen GSR die Daten illegitim erlangt hatte.

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Trotzdem hat die Firma ihren CEO Alexander Nix temporär suspendiert. Reporter des britischen Kanals Channel 4 hatten sich ihm gegenüber als potenzielle Kunden ausgegeben, die eine Wahl in Sri Lanka manipulieren wollen - und das Gespräch heimlich gefilmt. Nix prahlte mit Wahlmanipulationen in aller Welt und vor allem in Amerika, bis hin zu schmutzigen Tricks. Um etwa kompromittierendes Material über einen Gegenkandidaten zu sammeln, könnte man einfach mal "ein paar Mädels zu seinem Haus schicken. Ukrainische Mädchen sind sehr schön, das klappt meiner Erfahrung nach sehr gut."

Facebook gegen Wahlmanipulation

Zuckerberg ist sicher, dass es nicht das letzte Mal sein wird, dass jemand versucht, Wahlen über Facebook zu beeinflussen. "Ich bin sicher, es gibt Version 2.0 der russischen Anstrengungen 2016, wie auch immer die aussahen." Facebook habe viel zu tun, um Staaten wie Russland an Wahlbeeinflussung zu hindern, "aber wir können das schaffen." Er betonte, dass Facebook sowohl an neuen KI-Algorithmen arbeite als auch neue Mitarbeiter anheuere, um Wahlmanipulationen entgegenzuwirken.

In der französischen Wahl 2016 hätte sich das bereits ausgezahlt. "Unsere KI hat 30.000 Fake-Accounts identifiziert, von denen wir glauben, dass sie Verbindungen zu russischen Quellen haben", sagte er der New York Times. In der Alabama-Wahl 2017 seien es mazedonische Accounts gewesen, die Facebook aber ebenfalls erfolgreich eliminiert habe. In einem Interview mit Recode erklärte Zuckerberg aber, dass er sich nicht wohl dabei fühlt, politische Entscheidungen zu treffen:

"Am liebsten würde ich einen Weg finden, unsere Richtlinien so zu gestalten, dass sie die Werte unserer Gemeinschaft widerspiegeln, sodass ich nicht derjenige bin, der diese Entscheidungen trifft. Ich fühle mich zutiefst unwohl, in einem Büro in Kalifornien zu sitzen und Inhaltsrichtlinien für Menschen auf der ganzen Welt festzulegen. Es wird Dinge geben, die wir nie erlauben, wie Terrorismus-Rekrutierung [...], aber wo ist die Grenze bei Hassreden? Ich meine, wer hat mich ausgewählt, das zu entscheiden? Ich muss, weil ich Facebook leite, aber ich würde es lieber nicht tun. "

Er habe nie damit gerechnet, einmal in dieser Position zu sein, erzählte er CNN. "Hättet ihr mir 2004, als ich mit Facebook loslegte, gesagt, dass ein großer Teil meiner Verantwortung heutzutage darin liegen wird, die Integrität von Wahlen gegen andere Regierungen zu schützen, hätte ich euch das nicht wirklich geglaubt."

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