Mit dem Rauchen aufhören, Abnehmen, Meditieren: Es gibt eine Menge Apps, die uns helfen sollen, gesünder zu leben. Aber wusstet ihr, dass euch auch einige Apps von euren Krankenkassen bezahlt werden?
Wir haben bei der AOK, BARMER, Techniker und DAK angefragt und von allen eine positive Rückmeldung bekommen.
Hier erfahrt ihr, welche Apps potenziell gezahlt werden und was ihr dafür tun müsst.
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Apps sind Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA)
Krankenkassen zahlen nicht einfach alle Apps, aber sie bieten die Kostenübernahme für Apps aus der Liste der Digitalen Gesundheitsanwendungen
(DiGA) des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) an.
Die haben online einen umfassenden Leitfaden, was eine App so alles leisten muss, damit sie zur DiGA werden kann.
Die DiGA müssen laut BfArM Qualitätsstandards in folgenden Bereichen sicherstellen:
- Datenschutz und Datensicherheit, etwa Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sensibler Gesundheitsdaten.
- Interoperabilität, etwa der Export in die elektronische Patientenakte.
- Robustheit, etwa eine stabile Funktion auch bei schlechtem Netz oder App-Update.
- Verbraucherschutz, beispielsweise klare Nutzerinfos, keine versteckte Werbung.
- Nutzerfreundlichkeit, etwa barrierefreie Oberfläche und einfache Bedienung.
- Unterstützung von Leistungserbringenden, etwa Arztbericht als PDF aus der App.
- Qualität medizinischer Inhalte, beispielsweise basieren Inhalte auf wissenschaftlicher Evidenz.
- Patientensicherheit, deutlicher Warnhinweis etwa bei kritischen Symptomen.
So geht ihr vor, um euch eine App von der Krankenkasse erstatten zu lassen
Aktuell sind 69 Apps im DiGA-Verzeichnis gelistet. Es lohnt sich also vorbeizuschauen, ob vielleicht etwas für euch oder eure Verwandten und Bekannten dabei ist.
- Geht auf die DiGA-Seite des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte.
Hier sind bereits einige Kategorien aufgelistet, wie Herz-Kreislauf, Ohren oder Psyche. - Gebt oben in das Suchfeld ein Thema ein, für das euch grundsätzlich Apps interessieren.
In unserem Beispiel haben wir es etwa mitRauchen
versucht und zwei Treffer erhalten. - Guckt unter
Eigenschaften
, ob einevertragsärztliche Leistung
erforderlich ist.
Das bedeutet, dass die Benutzung der App zusätzlich von einem Arzt begleitet werden muss.
Wenn ihr eine App gefunden habt, die interessant für euch ist, dann habt ihr zwei Möglichkeiten, die Erstattung bei eurer Krankenkasse zu beantragen:
- Sucht euren Haus- oder einen entsprechenden Facharzt auf und lasst euch ein Rezept ausstellen.
Mit Rezept muss die Kasse die Kosten für die App übernehmen. - Ihr stellt ohne Rezept einen Antrag bei eurer Krankenkasse. Dann ist es Ermessenssache der Kasse, ob sie die Erstattung der App übernimmt. Allerdings können wir aus der Redaktion berichten, dass der Antrag auf Erstattung einer Rauchfrei-App durch die AOK Bayern ohne zusätzliches Rezept reibungslos funktioniert hat.
Wenn die Kasse die Kosten übernimmt, erhaltet ihr selbst kein Geld, sondern die Krankenkasse überweist direkt an den Anbieter der App.
Solche Apps können aber durchaus kostspielig sein: Das sind bei der oben gezeigten App, die helfen soll, mit dem Rauchen aufzuhören immerhin 389 Euro. Die liegt damit ungefähr im Mittelfeld.
levidex
etwa, eine App für Muliple-Sklerose-Patienten kostet über 2000 Euro. Doch auch bei der gilt: Mit Rezept muss die Kasse die vollen Kosten übernehmen.
Eure Krankenkassen zahlen euch noch mehr Apps
Auch wenn das DiGA-Angebot mit Apps von COPD bis Reizdarm euch etwas speziell erscheint: Behaltet das Angebot in Hinterkopf, es könnte euch oder euren Lieben noch nützen.
Die BARMER, die Techniker Krankenkasse und die DAK verweisen auf unsere Anfrage hin außerdem gesondert darauf, dass sie noch weitere Apps und Onlinekurse erstatten, die eher in Richtung Fitness und Wellness gehen.
Über die DiGA hinaus lohnt es sich also, bei eurer jeweiligen Krankenkasse auch für weniger spezifische Apps anzufragen. Die Kassen kämpfen um ihre Mitglieder und da haben die meisten schon längst einige Apps für sich entdeckt.
Was meint ihr dazu? Wusstet ihr bereits von dem Angebot oder ist es neu für euch? Oder verwendet ihr vielleicht sogar selbst eine DiGA oder kennt jemanden, der das tut? Und wenn ja, ist die spezifische App hilfreich? Schreibt uns eure Erfahrung in die Kommentare!
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