Cyberpunk für unterwegs: Handheld-PC verspricht AAA-Gaming mit 60 fps

PC-Gaming findet unterwegs bislang größtenteils auf Laptops statt. Könnte der GPD Win 3 eine Alternative im Formfaktor der Nintendo Switch darstellen?

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Der GPD Win 3 kann derzeit im Rahmen einer Indigogo-Kampagne erworben werden, soll danach aber auch als Retail-Fassung erhältlich sein. Der GPD Win 3 kann derzeit im Rahmen einer Indigogo-Kampagne erworben werden, soll danach aber auch als Retail-Fassung erhältlich sein.

Letztes Update: 14. Februar 2021
Letzte Änderung: Redaktionsmeinung ergänzt

Kaum ein Tag vergeht, ohne dass die schlechte Verfügbarkeit von (PC-)Hardware für negative Schlagzeilen sorgt. Hiobsbotschaften von Schwierigkeiten bei der Produktion sowie von Kryptominern, die sich im digitalen Goldrausch mittlerweile sogar auf Laptops stürzen sind so allgegenwärtig geworden, wie die damit einhergehenden Mondpreise von beinahe allem, was einen dedizierten Grafikbeschleuniger besitzt.

Dass AAA-Gaming aber auch ohne letzteren möglich ist, möchte jetzt der chinesische Hersteller GamePad Digital mit seinem neusten Handheld-PC unter Beweis stellen. Angetrieben von einem Intel-Prozessor der 11. Generation samt integrierter Iris-Xe-Grafikeinheit soll der GPD Win 3 für bis zu 60 FPS in modernen Spielen sorgen.

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Für etwa 660 Euro können sich Unterstützer der Indiegogo-Kampagne aktuell die Standardversion des Handheld sichern, bevor das Gerät später zu einem Aufpreis auch als Retail-Fassung erhältlich sein soll. Wer jetzt zuschlägt, könne sich laut GamePad Digital auf eine Auslieferung im März einstellen.

Ob und für wen sich der GPD Win 3 lohnen könnte, schauen wir uns anhand der Produktinformationen und erster Test-Videos in diesem Artikel genauer an. Darüber hinaus ordnen wir ein, was den Handheld-PC eigentlich von Konkurrenzprodukten wie dem Aya Neo abhebt, den wir euch an anderer Stelle schon einmal vorgestellt hatten:

Wer ist GamePad Digital?

GamePad Digital oder kurz GPD ist ein Hersteller, der sich mit mobilen sowie besonders kompakten Windows-PCs bereits in der Vergangenheit einen Namen gemacht hat. GPDs Produktkatalog unterteilt sich dabei hauptsächlich in äußerst kleine Laptops bzw. Ultrabooks aus der Pocket-Reihe und Handheld-PCs der WIN-Serie, die sich primär an Spieler richten.

Das Unternehmen greift zur Finanzierung seiner Produkte häufig auf Crowdfunding über Plattformen wie Indiegogo.com zurück. Obwohl Unterstützer der Projekte teils mit technischen Ungereimtheiten in frühen Produktrevisionen oder der Versanddauer zu kämpfen hatten (via reddit.com), scheint GPD insgesamt einen recht seriösen Ruf zu genießen, wenn es um Vertrauenswürdigkeit geht.

Risiken beim Crowdfunding
Grundsätzlich ist Vorsicht geboten, wenn es um Crowdfunding geht. Es gibt in der Regel keine Garantie dafür, dass die Unternehmen ihre Projekte erfolgreich umsetzen, dabei ihre Versprechen einhalten und am Ende auch ein Produkt zu euch nach Hause liefern. Um eine Fehlinvestition zu vermeiden, solltet ihr euch deshalb immer vorher über die Kampagne sowie das Unternehmen informieren und damit rechnen, dass ihr schlimmstenfalls buchstäblich Lehrgeld bezahlt.

Was hat der GPD Win 3 zu bieten?

Ziehen wir den Vergleich zum bereits erwähnten Aya Neo, fällt sofort auf, dass sich beide Geräte auf den ersten Blick relativ ähnlich sehen und optisch an die Nintendo Switch erinnern. Nach genauerer Betrachtung der zwei Handheld-PCs und derer jeweiligen Indiegogo-Seiten zeichnet sich jedoch ab, dass der GPD Win 3 etwas facettenreicher zu sein scheint.

Während GamePad Digital seinen Handheld primär als Konsole vermarktet, befindet sich dieser ironischerweise näher am vollen Funktionsumfang eines dedizierten PCs als z. B. das Aya Neo. Gleichzeitig sticht der GPD Win 3 aber auch mit Eigenschaften hervor, die bisher eher bei den gängigen Handheld-Konsolen von Nintendo und Co. zu finden waren.

Das Dock kann optional zusammen mit dem GPD Win 3 erworben werden. Das Dock kann optional zusammen mit dem GPD Win 3 erworben werden.

Zu den Besonderheiten des GPD Win 3 zählt beispielsweise eine integrierte Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung. Diese liegt unter dem Bildschirm des Geräts, der sich durch einen Mechanismus nach oben schieben lässt. Im Gegensatz zu anderen GPD-Produkten besteht die Tastatur aber nur aus einer ebenen Oberfläche, die haptisches Feedback lediglich durch Vibrationen des gesamten Geräts bietet.

Zwei analoge Trigger könnten Spieler*innen indes über die Kompromisse bei der Tastatur hinwegtrösten. Schließlich verfügt nicht einmal die Nintendo Switch über solche druckempfindlichen Schultertasten. Vor allem Rennspielenthusiast*innen dürften sich über diese Ergänzung freuen.

Optionales Dock: Nintendos Switch lässt grüßen

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist ein optionales Dock, das in seiner Funktionalität dem der Nintendo Switch ähnelt und aktuell im Set mit dem GPD Win 3 für rund 800 Euro zu haben ist - der Retail-Preis soll später allerdings ca. 1.000 Euro betragen.

Der maßgebliche Unterschied zum Switch-Pendant ist jedoch, dass das GPD-Dock HDMI 2.0b unterstützt und dadurch mehr Bandbreite für die Videoausgabe bietet. Somit können unter anderem auch HDR-Inhalte übertragen werden.

Mehr Leistung per externer Grafikkarte: Die USB-C-Schnittstelle am Handheld selbst unterstützt außerdem Thunderbolt 4 und ermöglicht somit den Einsatz einer eGPU, sollte euch die Iris-Xe-iGPU einmal nicht ausreichen - später mehr dazu.

Dank eines Core i5-1135G7 oder Core i7-1165G7 gepaart mit 16 Gigabyte LPDDR4x 4266 sowie einer (austauschbaren) NVMe-SSD, die via PCIe 4.0 angebunden ist, sollte besagter eGPU genug Leistung zur Verfügung stehen, um ihr volles Potenzial auch ausschöpfen zu können.

Im nächsten Abschnitt werfen wir insbesondere einen Blick auf die integrierte Grafikleistung des GPD Win 3. Die Testergebnisse fallen dabei etwas erfreulicher aus als im Falle von Intels Desktop-Variante. Mehr dazu erfahrt ihr im folgenden Artikel:

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