Seite 4: Grafikkarten im Technik-Check - Vergleich: Geforce GTX 600 gegen Radeon HD 7000

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Übertakten

Mehr Leistung geht immer. Beim Übertakten gibt es mehrere Stellschrauben, in erster Linie den Chip- und den Speichertakt. Beide können Sie mit Programmen wie dem MSI Afterburner oder EVGA Precision X manipulieren. Sollte es zu Abstürzen kommen, gibt es zudem noch die Möglichkeit, die Spannung des Grafikchips zu steigern, um den erhöhten Strombedarf der Grafikkarte zu befriedigen. Im Rahmen unseres Tests verzichten wir allerdings auf diese Maßnahme und lassen die Spannung unangetastet, weil es sich hierbei um ein Verfahren handelt, dass die Wahrscheinlichkeit eines Defektes der Grafikkarte erhöht und deshalb nur von risikofreudigen Tüftlern eingesetzt werden sollte.

Unser Hauptaugenmerk gilt der Frage, wie stark sich eine einfache Taktsteigerung ohne Spezialwissen auf die Spieleleistung auswirkt. Wichtig: Jede einzelne Grafikkarte verkraftet unterschiedliche Taktfrequenzen. Unsere Ergebnisse lassen sich nicht automatisch auf andere Platinen des gleichen Typs übertragen. Zudem müssen Sie durchs Übertakten einen möglichen Verlust der Grafikkartengarantie in Kauf nehmen.

Radeon HD 7000 und Geforce GTX 600 setzen jedes Prozent Taktsteigerung fast 1:1 in Leistung um. Radeon HD 7000 und Geforce GTX 600 setzen jedes Prozent Taktsteigerung fast 1:1 in Leistung um.

Bei unserer Radeon HD 7970 konnten wir den Takt von 925/5.500 auf 1.080/6.300 MHz anheben. 16 Prozent mehr Chiptakt und 14 Prozent mehr Speichergeschwindigkeit resultieren in einer 16 Prozent höheren Leistung – besser geht’s kaum. Auch die Radeon HD 7850 übersetzt jedes Prozent mehr Takt in ein Prozent höhere Spieleleistung. Unsere Radeon HD 7850 lief im Test mit 1.020/6.000 MHz statt 860/4.800 MHz und erreicht damit ein Leistungsplus von sehr guten 14 Prozent. Nvidias Geforce GTX 680 zeigt sich im Test ebenfalls sehr übertaktungsfreudig.

Nvidia spendiert der Geforce-GTX-600-Baureihe zudem eine automatische Übertaktungsfunktion namens GPU Boost. Die erhöht abhängig vom Stromverbrauch und der Temperatur automatisch den Chiptakt. Unsere GTX 680 wird durch GPU Boost ohne Eingriffe unsererseits in jedem Benchmark von 1.006 auf 1.100 MHz beschleunigt. Im Test konnten wir den Chiptakt manuell auf 1.166 MHz anheben, GPU Boost beschleunigte die Karte dann nochmals um 79 MHz auf maximal 1.245 MHz. Den Speicher konnten wir auf effektiv 7.012 MHz hochtakten, er wird nicht von GPU Boost beeinflusst. Wie die HD 7970 liefert die GTX 680 bei rund 16 Prozent mehr Takt auch 16 Prozent mehr Leistung. Eine Leistungsspritze hat keine der Karten der aktuellen nötig, aber sie verkürzt den Vorsprung der teureren Modelle.

GPU Boost Standard GPU Boost erhöht bei Geforce-GTX-600-Modellen automatisch die Taktfrequenzen. Liegt die Standardeinstellung einer Geforce GTX 680 bei 1.006 MHz (zu erkennen an der blauen Markierung), ...

GPU Boost Standard ...hebt GPU Boost diesen abhängig vom momentanen Stromverbrauch in unserem Test auf bis zu 1.097 MHz an.

GPU Boost OC Wenn wir den Takt um 153 MHz auf 1.159 MHz anheben und der Karte einen 32 Prozent höheren Stromverbrauch gönnen,...

GPU Boost OC ...steigt der Maximaltakt der Geforce GTX 680 im Test auf 1.250 MHz.

Fazit: Unentschieden Sowohl die Geforce GTX 680 als auch die Radeon HD 7970 und HD 7850 lassen sich mit einfachen Mitteln zu mehr Megahertz überreden. Dabei setzen beide Karten die prozentuale Taktsteigerung praktisch vollständig in Spieleleistung um.

Leistung abseits von Spielen

Aktuelle Grafikkarten können mehr, als nur Spiele möglichst schnell zu berechnen, sie eignen sich auch für andere Anwendungen wie zum Umwandeln von Videos, zur Beschleunigung von Aufgaben bei der Bildbearbeitung oder zum extrem genauen, aber auch arbeitsintensiven Rendern per Raytracing. Bislang waren so genannte GPGPU- oder Compute-Anwendungen eher eine Nvidia-Domäne. Hat sich das Verhältnis mit der neuen Generation grundlegend gewandelt?

Während die GTX 680 in Spielen deutlich schneller arbeitet als die Radeon-HD-7000-Phalanx, hinkt sie bei den GPGPU-Benchmarks (General purpose computing on graphics processing units, also der Berechnung von spielfernen Inhalten auf Grafikkarten) der Konkurrenz deutlich hinterher. Im Lux-Mark, der die Raytracing-Fähigkeiten von Grafikkarten überprüft, liegt die GTX 680 mit 283 Punkten noch unter dem Niveau der Radeon HD 7750 mit 318 Punkten. Die Radeon HD 7970 leistet in diesem Fall beeindruckende 350 Prozent mehr (990 Punkte). Deutlich niedriger fällt der Rückstand im Compute Mark aus, der die GPGPU-Fähigkeiten unter DirectX 11 testet. Hier liegt die Geforce GTX 680 mit 1.506 Punkten rund 13 Prozent hinter den 1.724 Punkten der Radeon HD 7970. Für Berechnungen abseits von Spielen eignet sich also momentan eines der vielen neuen Radeon-Modelle besser als die jeweils gleiche teure Geforce-Konkurrenz.

LuxMark-Anfang Der LuxMark testet die Raytracing-Fähigkeiten einer Grafikkarte. Wir prüfen die Leistung in den komplexesten Benchmark-Modus »Room«.

LuxMark - Ende Im LuxMark liegt die 500 Euro teure GTX 680 noch unter dem Niveau der 100-Euro-Karte Radeon HD 7750.

Fazit: Vorteil AMD Zum aktuellen Zeitpunkt liefern die Radeon-HD-7000-Modelle in Anwendungen abseits von Spielen mehr Leistung als die neue Geforce-Serie. Wer seine Grafikkarte auch dafür einsetzen möchte, fährt mit AMD zurzeit wesentlich besser.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Für preisbewusste Spieler ist die Radeon HD 7850 zu Preisen ab 210 Euro das derzeit beste Angebot aus der aktuellen 28-nm-Grafikkartengeneration. Für preisbewusste Spieler ist die Radeon HD 7850 zu Preisen ab 210 Euro das derzeit beste Angebot aus der aktuellen 28-nm-Grafikkartengeneration.

AMDs aktuelle Grafikkartengeneration gibt es bereits für weniger als 100 Euro, Nvidia hat bislang nur High-End-Modelle ab rund 400 Euro im Programm. Eine Aussage zum Preis-Leistungs-Verhältnis der neuen Grafikkartengeneration lässt sich momentan lediglich bei AMD treffen, da Nvidia bislang nur die teuren Karten Geforce GTX 670, Geforce GTX 680 und Geforce GTX 690 vorgestellt hat.

Am meisten Leistung fürs Geld liefert ohne Überraschung das günstigste Modell aus der aktuellen 28-nm-Generation, die Radeon HD 7750. Die kleinste Karte mit AMDs GCN-Architektur absolviert unsere Spiele-Benchmarks mit durchschnittlich 26,5 Bildern pro Sekunde und kostet nur 100 Euro. Allerdings sollten Sie sich nicht von dem guten Preis-Leistungs-Verhältnis blenden lassen, denn der Karte geht in vielen Spielen in Full HD bereits die Luft aus und schafft nur stotternde Bildwiederholraten. Wir empfehlen zumindest den Griff zur Radeon HD 7770 für 140 Euro. Die leistet im Schnitt fast 30 Prozent mehr und beschleunigt die meisten Titel zumindest ohne AA ausreichend schnell.

Wenn Sie jederzeit Kantenglättung nutzen wollen, dann lohnt sich der Griff zur 240 Euro teuren Radeon HD 7850. Gegenüber der HD 7770 müssen Sie rund 70 Prozent mehr investieren, erhalten im Gegenzug aber auch 60 Prozent mehr Leistung. Radeon HD 7870, HD 7950 und HD 7970 kosten im Vergleich zur HD 7850 unverhältnismäßig mehr. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Nvidia: Das derzeit günstigste Modell, die Geforce GTX 670 für rund 380 Euro, liegt beim Preis-Leistungs-Verhältnis zwar vor Radeon HD 7950 und HD 7970, kann sich aber mit den günstigeren AMD-Modellen nicht messen. Noch schlechter schneiden Geforce GTX 680 (0,183 fps/Euro) und Geforce GTX 690 (0,122 fps/Euro) ab.

Fazit: Vorteil AMD Nvidia dominiert mit der GTX 680 zwar das High-End-Segment, aber AMDs günstigere Modelle wie die Radeon HD 7850 bieten deutlich mehr Leistung fürs Geld. Noch preiswerter fahren Sie mit älteren, aber stromhungrigen Modellen: Geforce GTX 560 Ti und Radeon HD 6870 sind unsere Tipps.

Preis-Leistungsverhältnis

  • FPS / Euro
Radeon HD 7750 1.024 MByte
0,253
Radeon HD 7770 1.024 MByte
0,250
Radeon HD 7850 2.048 MByte
0,224
Geforce GTX 670 2.048 MByte
0,199
Radeon HD 7870 2.048 MByte
0,199
Geforce GTX 680 2.048 MByte
0,183
Radeon HD 7970 3.072 MByte
0,183
Radeon HD 7950 3.072 MByte
0,176
Geforce GTX 690 2x 2.048 MByte
0,122
  • 0,000
  • 0,060
  • 0,120
  • 0,180
  • 0,240
  • 0,300

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