Huawei P20 (Pro) - Smartphones cheaten auch bei Geekbench

Obwohl Benchmarks bei Smartphones kaum noch etwas mit der Nutzererfahrung zu tun haben, hat Huawei einige Modelle heimlich für Leistungstest optimiert - und wurde dabei erwischt.

Das Huawei P20 Pro erhöht seine Leistung in Benchmarks heimlich. Das Huawei P20 Pro erhöht seine Leistung in Benchmarks heimlich.

Update: Nachdem durch 3DMark schon klar war, dass Huawei Benchmark-Apps erkennt und dann die Leistung erhöht, lag der Verdacht nahe, dass das auch bei anderen Tests wie Geekbench der Fall sein könnte. Shrout Research berichtet nun, dass sich diese Vermutung bestätigt hat. Wie bei 3DMark erkennen Smartphones wie das P20 Pro die App wohl schlicht am Namen.

Wird eine nicht-öffentliche Version von Geekbench verwendet, ist die Leistung im Benchmark geringer. In Single-Core-Test sinkt die Leistung insgesamt um 6,5 Prozent und im Multi-Threaded-Test sogar um 16,7 Prozent. Das Problem ist laut dem Artikel nicht, dass die Huawei-Smartphones eine sehr hohe Leistung bieten können, sondern dass der Performance-Modus diese Leistung versteckt erbringt.

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Eine derart hohe Leistung verbraucht mehr Energie, sorgt für mehr Abwärme und könnte sich auch auf die Lebensdauer auswirken. Doch bei normalem Betrieb wird das nicht deutlich, sodass Huawei vortäusche, dass hohe Leistung und kühler Betrieb mit langer Akkulaufzeit gleichzeitig möglich seien.

Diese Erklärung für den Cheat-Vorwuirf liefert der Autor Ryan Shrout, weil es inzwischen durchaus auch Stimmen gibt, die es gut zu finden scheinen, wenn die Huawei-Smartphones nur dann auf hohe Leistung umschalten, wenn dies sinnvoll erscheint und so das wahre Potential präsentieren.

Originalmeldung: Einige der leistungsfähigsten Smartphones des Herstellers Huawei, der gerade mit seiner P20-Serie sehr erfolgreich ist, wurde bei einem Verstoß gegen die Regeln der Benchmark-App 3DMark erwischt. Die Webseite Anandtech hatte entdeckt, dass das Huawei P20 so programmiert wurde, dass das Smartphone beim Start von 3DMark die App erkennt und daraufhin die eigene Leistung für den Benchmark optimiert.

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Die Vorwürfe wurden von UL, früher als Futuremark bekannt, überprüft und führten nun dazu, dass die Huawei-Smartphones P20 Pro, P20, Nova 3 und Honor Play aus den Ergebnislisten von 3DMark gestrichen wurden. UL hat vor diesem Schritt die Smartphones mit der offiziell erhältlichen Version von 3DMark von Google Play und mit einer privaten Version, die auch Smartphone-Herstellern nicht zur Verfügung steht, getestet.

Dabei zeigte sich, dass die Benchmark-Ergebnisse der öffentlichen Version um bis zu 47 Prozent über denen der privaten Version lag, obwohl die eigentlichen Tests laut UL identisch sind. Das deutet laut UL darauf hin, dass die 3DMark-App über den Namen erkannt und in den Huawei-Smartphones dann ein versteckter Performance-Modus aktiviert wird, der die eingestellten Energie-Einstellungen ignoriert.

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Das eigentliche Problem dabei ist aber nicht der Performance-Modus mit seiner höheren Leistung, so UL, sondern die Tatsache, dass dieser versteckt ist und sich ohne Zustimmung des Nutzers aktiviert. Huawei hat gegenüber UL angekündigt, dass der Performance-Modus demnächst für den Nutzerzugriff freigegeben wird. Dann kann dieser von Hand für Benchmarks oder andere leistungshungrige Apps aktiviert werden. Laut UL verwenden andere Smartphone-Hersteller diesen Ansatz bereits und 3DMark-Ergebnisse, die so mit Nutzerzustimmung erzielt wurden, seien dann auch gültig.

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