Inkulinati: Dieses ausgefallene Mittelalterspiel begeistert sogar mich als Strategie-Muffel

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Inhaltsverzeichnis

1

Einleitung
Ich sitze ganz schön in der Tinte (und habe Spaß daran!)
Was ist toll an Inkulinati, was bleibt unklar?

2

Fazit

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Ich bin Ritter Godfrey und ich schlage eine verzweifelte Schlacht um lebende Tintenkleckse. Die berühmte Nonne Hildegard schickt mir ihre blutrünstigen Truppen entgegen, an vorderster Front steht ein schwertschwingender Kampfhase - halt, stopp, das ist keine sexistische Umschreibung für eine Kriegerin, sondern wörtlich gemeint!

Wir befinden uns nämlich in der Demo des neuen tintenbasierten Mittelalter-Strategiespiels Inkulinati. Und ich verspreche, gleich ergeben die wirren Sätze für euch Sinn.

Stephanie Schlottag

@ThePumpkini

Steffi liebt das Mittelalter von ganzen Herzen, Strategie dagegen nur in seltenen Fällen. Aber Inkulinati ist ihr vom ersten Trailer an ins Auge gesprungen. Als die Demo bei Steam aufploppte, hat sie sofort »Hier!« gebrüllt und sich mit Federkiel und Tintenfass bewaffnet in die Schlacht gestürzt. Tintenflecken bekommt man übrigens mit Salz oder Haarspray weg.

Ich sitze ganz schön in der Tinte (und habe Spaß daran!)

Also, was soll das Gerede von Tintenklecksen und Kampfhasen? Fürwahr, ich gelobe feierlich, dass ich nicht zu tief in den Bierhumpen geschaut habe. Inkulinati ist einfach ein extrem ausgefallenes Spiel. Kurz zusammengefasst geht es darum, dass wir nach bester Mittelaltermanier kleine Tiermonster zeichnen und die sich dann mit anderen Tiermonstern in rundenbasierten Schlachten über Pergamentseiten schubsen.

1:07 Inkulinati zeigt im Trailer, wie mittelalterliche Illustrationen lebendig werden

Was nicht nur simpel, sondern auch ziemlich bescheuert klingt, entpuppt sich beim Anspielen als erstaunlich komplexes und spaßiges Strategieerlebnis. Immer wieder grinse ich über den absichtlich dümmlichen Humor (unsere Kampfhasen können Gegner anpupsen und damit verwirren), nur um Sekunden später für meine Unaufmerksamkeit gestraft zu werden - und Godfrey landet mal wieder im Fegefeuer. Ups.

Illuminati demonstriert mit viel Augenzwinkern, dass das Mittelalter eine ganz schlimme Zeit war, in der Schubsen und Tricksen natürlich zum Alltag gehörten. Ich muss nicht nur meine gezeichneten Krieger sinnvoll einsetzen, sondern auch genau auf die Aufstellung des Schlachtfelds achten, sonst werde ich vom Gegner einfach über den Rand der Buchseite in die Niederlage gestoßen. Manchmal darf ich außerdem mit der behandschuhten Faust auf den virtuellen Spieltisch hauen und damit ordentlich Schaden austeilen.

Es würde viel zu weit führen, hier das vielschichtige Kampfsystem komplett zu erklären. So viel vorweg: Bevor ihr mit eurer Reise in Inkulinati loslegt, solltet ihr dringend das Tutor… ich meine natürlich die Akademie absolvieren. Ansonsten brennen euch nämlich vor lauter Handmanövern, Tintenkosten und Schlafphasen sofort die Synapsen durch. 

Die Schlachtlevel werden schnell immer komplexer und anspruchsvoller. Ich muss gestehen, dass ich als selbsterklärter Strategiedepp ziemlich bald überfordert bin und spätestens dann anfange zu weinen, wenn das Schlachtfeld mehrere Ebenen bekommt. Aber wenn man sich ausreichend Zeit nimmt, erklären optionale Hinweise in der Demo wirklich alles, was man über Tintenschlachten wissen muss. Und Spaß macht es auch, wenn ich mal wieder verliere und dann von Hasen in Rüstung charmant beleidigt werde.

Im fertigen Spiel wartet nicht nur eine Solo-Kampagne auf euch, in der ihr unter anderem Tintenkämpfe gegen Gevatter Tod höchstselbst spielt, sondern auch ein lokaler PvP-Modus. Der dürfte den Taktik-Fans unter euch viel Spaß bereiten!

Was ist toll an Inkulinati, was bleibt unklar?

Was mir in der Demo gefallen hat:

• Absolut stilsicher: Von der Musik über die Illustrationen bis zu den witzigen Animationen der kleinen Tintlinge - Inkulinati hat einen einzigartigen und wirklich coolen Mittelalter-Stil.
• Strategische Schlachten: Wenn euch rundenbasierte Kämpfe vor allem dann Spaß machen, wenn sie eure Gehirnwindungen in Knoten verschlingen, dann ist Inkulinati wahrscheinlich genau richtig für euch. Bis man reinkommt, dauert es ein bisschen,aber dann entfalten sich vielfältige Taktikmöglichkeiten.
• Viel Abwechslung: Die Entwickler hätten mit ihren Ideen wohl ganze Bücher füllen können. Langeweile wird in Inkulinati sicher nicht aufkommen. Kein Wunder, dass das Spiel bei der gamescom 2022 gleich zwei Awards abgeräumt hat (Bestes Indie-Spiel und Originellstes Spiel)!

Was noch Fragezeichen aufwirft:

• Überladene Kämpfe? In der Demo wirkt das Kampfsystem stellenweise sehr komplex, ihr müsst euch ordentlich einlesen. Die vielen verschiedenen Features wie Handmanöver, Tintenfiguren, Schadens-Minigame, zufällige Schlachtfeldereignisse und so weiter können einen ganz schön erschlagen. Im fertigen Spiel ist die Lernkurve hoffentlich ein bisschen flacher.
• Balancing? In einem komplexen Strategiespiel wie Inkulinati ist besonders wichtig, dass verschiedene Taktiken allesamt mit gleichwertigen Stärken und Schwächen daher kommen. Ich kann noch nicht einschätzen, ob manche Fähigkeiten übermächtig sind oder gewisse Einheiten sich als nutzlos entpuppen. 

Bis diese Fragen geklärt werden, dauert es zum Glück nicht mehr lange. Inkulinati soll noch im Winter 2022/23 erscheinen, ein genaues Release-Datum ist aktuell nicht bekannt. Die Demo könnt ihr noch mindestens bis zum 10. Oktober 2022 beim Steam Next Fest selbst ausprobieren. Und wenn ihr jetzt sofort eine ordentliche Dosis Mittelalter braucht: Hier geht’s zu unserer Liste der besten Mittelalterspiele 2022.