Intel Roadmap geleakt: Wo bleibt der Ryzen-Killer?

Eine aktuell geleakte Intel-Roadmap lässt Tiger Lake, Rocket Lake und sogar neue HEDT-CPUs vermissen. Was bedeutet das für die Konkurrenz mit AMD Ryzen?

Die Daten der Roadmap stimmen nicht mit der Realität überein. Handelt es sich womöglich um Shipping Dates statt Launch-Termine? (Bildquelle: rog.asus.com) Die Daten der Roadmap stimmen nicht mit der Realität überein. Handelt es sich womöglich um Shipping Dates statt Launch-Termine? (Bildquelle: rog.asus.com)

Eine geleakte Roadmap (via rog.asus.com) von Intel für das Jahr 2020, die angeblich an die Channel-Partner gegangen sein soll, macht derzeit im Netz die Runde. Der Fahrplan zeigt allerdings nur sehr wenig und wirft daher viele Fragen auf: Wie sieht es mit neuen Prozessoren von Intel aus und werden sie AMD wieder vehementer die Stirn bieten?

Was zeigt die Roadmap?

Um es kurz zu sagen: Nichts, das wir nicht schon kennen. Weder Tiger Lake noch Rocket Lake sind auf der Roadmap (siehe das Bild oben) zu sehen. Die Prozessoren der S-Serie (Mainstream-Desktop) wurden bereits im Mai um die Core i 10000 Comet Lake-S erweitert, gleiches gilt für die High-End Notebook-Chips der H-Serie, die im April mit Comet Lake-H ein Update erfahren haben.

Wie es um die Leistung des Core i9 10900K im Vergleich zu AMD Ryzen und 9900K steht, erfahrt ihr in unserem großen Test:

Von neuen Prozessoren für die HEDT(High End Desktop, X-Serie)-Plattform fehlt ebenfalls jede Spur. Zuletzt wurde hierfür Ende 2019 Cascade Lake-X auf den Markt gebracht.

Syklake-Architektur am Limit

Es scheint, als habe Intel mit Comet Lake das Potenzial der 14-nm-Fertigung respektive der Skylake-Architektur mittlerweile weitgehend ausgeschöpft. Und obgleich es bereits erste 10-nm-Produkte in Form der Ice Lake-Prozessoren für Notebooks gibt, für den Desktop sind sie noch nicht in Sicht.

Comet Lake-S-Nachfolger mit neuer Architektur: Zu Rocket Lake-S (RKL) gibt es über die Roadmap hinaus jedoch einen aktuellen, geleakten Benchmark, der ein Engineering Sample eines Achtkerners (16 Threads) mit bis zu 4,3 GHz Taktrate zeigt:

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Die vergleichsweise niedrigen Taktraten - obwohl hier zu bedenken ist, dass es sich noch um ein frühes Vorserienmodell handelt - könnten aber durch eine deutlich gesteigerte Leistung pro Taktzyklus aufgefangen werden. RKL wird zwar wieder in einem 14-nm-Verfahren gefertigt werden, basiert aber auf der völlig neuen Willow-Cove-Architektur.

Ryzen 4000: AMD schläft allerdings nicht und will Ende des Jahres Ryzen 4000 auf Basis der Zen-3-Architektur auf den Markt bringen und selbst Zen 4 alias Ryzen 5000 oder 6000 soll im Zeitplan für 2021/22 liegen. Mit Blick auf die geleakte Roadmap deutet gleichzeitig jedoch nichts darauf hin, dass wir Rocket Lake-Prozessoren als Ryzen-Konkurrent noch 2020 zu Gesicht bekommen.

Alle Infos, Leaks und Gerüchte könnt ihr im folgenden Artikel nachlesen:

Rocket Lake-S-Release

Beim genauen Blick auf die Roadmap (siehe das Bild oben), fällt auf, dass sie offenbar nicht mit der Realität übereinstimmt. Comet Lake-S kam Ende Mai und Comet Lake-H im April. Laut der Roadmap hätten beide Launches ein bis zwei Monate früher stattgefunden, sofern sie überhaupt den Launch-Termin zeigt.

Wenn es sich nicht um einen Fehler oder eine Falschinformation handelt - wovon wir nicht ausgehen - scheint es wahrscheinlich, dass damit die sogenannten Shipping Dates gemeint sind, also der Zeitpunkt, zudem die Prozessoren ihren Weg zu den Händlern antreten.

Das berücksichtigt, könnte man argumentieren, dass Rocket Lake nicht Anfang 2021 erscheinen wird, sondern frühestens Ende des ersten Quartals.

Wir haben den Artikel an einigen Stellen überarbeitet, um Missverständnissen vorzubeugen.

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