Intellivision kehrt zurück. Die Konsole erschien 1980 über Mattel und war die erste ernsthafte Konkurrenz für das damals marktdominierende Atari 2600. Mattels Konsole war der von Atari technisch klar überlegen, was das Spielzeugunternehmen in den Werbespots stark betonte. Doch nach dem großen Videospielcrash, einer beispiellosen Krise der Branche im Jahr 1982, verkaufte Mattel die Marke 1984 an INTV.
Mit dem INTV System erschien ein geistiger Nachfolger, der jedoch 1990 eingestellt wurde. Gleichzeitig schloss auch die Firma. Zu diesem Zeitpunkt übernahm der einstige Gründer und Besitzer von Intellivision, Keith Robinson, die Marke. Nachdem Robinson 2017 starb, kaufte der Video-Games-Live-Produzent Tommy Tallarico Anteile am Unternehmen und will die Marke nun zurückbringen.
Die Zeit dafür scheint günstig, denn mit dem Erfolg der Nintendo Classic Minis, erhoffen sich momentan mehrere Hersteller, darunter Atari und Sega, Profit aus alten Konzepten schlagen zu können. Tallarico hat aktuell weder einen Namen noch ein Veröffentlichungsdatum zu präsentieren, doch seine Vorstellung vom neuen System scheint sehr präzise.
Innovationen für die Marktnische
Es solle die Tradition von Intellivision fortführen, als Innovator zu fungieren. So war das originale Intellivision die erste Videospielkonsole, die über eine Tastatur als Computer genutzt werden konnte. Sie war auch die erste Konsole mit der Möglichkeit Spiele zu pausieren und die erste, die über eine Art Kontrollscheibe 16 verschiedene Bewegungsrichtungen für die Spielfiguren ermöglichte. Sie war eine Art Vorreiter für das später von Nintendo eingeführte digitale Steuerkreuz.
Dass Intellivision künftig aber mit Nintendo, Microsoft und Sony konkurrieren wird, schließt Tallarico aus. Stattdessen will er mit dem neuen Gerät Familien vor dem Fernseher vereinen:
"Ich sehe eine riesige Marktlücke für Familien daheim. Wir werden uns [darauf] konzentrieren. Wir werden nicht versuchen, mit Sony, Microsoft und Nintendo zu konkurrieren. Das wäre verrückt und wir würden eine Milliarde Dollar benötigen."
Spieledownload wie in den 80ern
Stattdessen sollen günstige aber dennoch ansprechende Spiele für die ganze Familie erscheinen, die sich an alle richten, aber vor allem Non-Gamer ansprechen und ins Boot holen wollen. Zum Start sollen zehn Spiele fertig sein. Alle alten Intellivision-Titel sollen über einen eingebauten Emulator spielbar sein. Digitale Distribution wird über Wi-Fi und einen eigenen Store erfolgen.
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Damit kehrt die neue Konsole gewissermaßen zu ihren Wurzeln zurück. Das Intellivision aus den 80ern war die erse Konsole, für die Spiele über den Kabelanschluss heruntergeladen werden konnten. Zusatzfunktionen abseits des Gamings, wie Netflix, sollen nicht eingebaut werden. Das Konzept wird einfach und günstig sein, wie Tallarico anhand der Ursprungskonsole erklärt, die den Musiker und Spieleentwickler nach eigener Aussage in die Branche gebracht hatte:
"Damals spielte ich mit meiner Mutter, meinem Vater und meinem Bruder. Wir mussten keine Anleitungen lesen und haben keine 50 Stunden gebraucht, um ein Spiel zu beenden. Es war immer mein Lieblingssystem, denn die Spiele waren modern aber trotzdem spaßig und einfach zu spielen, so dass die ganze Familie zusammen Spaß haben konnte."
An der neuen Konsole arbeiten einige Verantwortliche des damaligen Erfolgs mit, wie der Vorsitzende von Intellivision Enterteinment, Steve Roney, und der Vizepräsident of Technology, Bill Fisher.
Am 1. Oktober 2018 will das Unternehmen die genauen Details und Infos zur neuen Konsole kommunizieren. Wer sich auf der offiziellen Webseite von Intellivision für den Newsletter anmeldet, der erhält die Chance auf den Kauf einer speziellen Limited Edition des Geräts, die so nicht in den Handel kommen wird.
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