Resident Evil 4 Remake: So läuft das Triple-A-Spiel auf iMac und iPhone

Resident Evil 4 Remake erscheint auf dem iPhone, iPad und dem Mac. Ich habe es ausprobiert und habe dazu meine ganz eigene Meinung.

Auf den vergangenen Events wollte uns Apple davon überzeugen, dass iPhone, iPad und Mac jetzt zu den besten Gaming-Geräten werden, die man sich vorstellen kann. Gut. Vielleicht nicht in diesem Wortlaut, aber man zeigte sich sehr überzeugt.

So holte man sogar Entwicklerlegende Hideo Kojima auf die WWDC 2023, um Death Stranding für den Mac anzukündigen. Während ich darauf warte, erscheint nun schon Resident Evil 4 Remake für die Apple-Geräte.

Ich konnte mich schon durch den Wald und ein spanisches Dorf kämpfen, um als Leon S. Kennedy nicht nur meine Mission zu erfüllen, sondern auch um zu überleben. Auf dem iPhone 15 Pro ist dies eine ganz besondere Erfahrung, die ich mit euch teilen möchte. Den ausführlichen Test von Christian zu Resident Evil 4 Remake findet ihr hier:

Resident Evil 4 Remake im Test: Ein Meisterwerk findet jetzt Vollendung

Vorab möchte ich auch den Neulingen unter euch eine Entwarnung aussprechen: Ich werde nicht auf die Story eingehen, auch wenn sie schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Vielmehr möchte ich euch von meinen Erlebnissen, der Performance sowie den Schwierigkeiten berichten, die ein großer Konsolen-Titel auf einem Smartphone mitbringt. 

Resident Evil 4 auf dem iPhone: Was müsst ihr mitbringen?

Die Antwort auf die Frage der Zwischenüberschrift: das richtige Gerät. Resident Evil 4 ist nämlich nicht für alle iOS- und iPadOS-Geräte sowie Macs verfügbar. Beim iPhone ist die Kompatibilität schnell erklärt:

Resident Evil 4 läuft nur auf dem iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max. Dies liegt am leistungsfähigen A17 Pro Chip, der die beste Leistung ermöglichen soll. Ich habe mein iPhone 15 Pro Max für diesen Test verwendet.

Am iPad und Mac ist es ähnlich Chip-gebunden. Ihr benötigt daher ein iPad Pro oder Air mit M1-Chip oder besser. Auch am Mac ist mindestens der M1-Chip notwendig. Modelle mit einem Intel-Prozessor schauen hier in die Röhre.

Resident Evil 4 Remake steht (also Demo) kostenlos im App Store sowie Mac App Store bereit und lässt euch die ersten 20 bis 30 Minuten des Spiels anzocken. Zudem handelt es sich hierbei um einen Titel, der Apples Crossbuy-Feature unterstützt, sodass ihn nur einmal kaufen müsst und auf allen drei Geräten spielen könnt.

Während dies am Mac unkompliziert im Hintergrund abläuft, müsst ihr am iPhone und iPad Geduld mitbringen. 

Die Touch-Bedienung überlädt das Display unweigerlich. Die Touch-Bedienung überlädt das Display unweigerlich.

Ihr ladet zunächst nur eine kleine App herunter und müsst dann darin die Spieldaten laden. Für den Anfang sind es rund 11 GByte. Schaltet ihr das gesamte Spiel frei, kommen weitere 17 GByte auf euch zu. In der Zwischenzeit dürft ihr die App weder beenden noch das Gerät ausschalten. Während des Downloads solltet ihr im WLAN bleiben. Ein Abbruch ist nicht schlimm, da ihr jederzeit fortsetzen könnt. 

Sobald diese erste Hürde gemeistert ist, kann es fast schon losgehen. Laut Capcom könnt ihr Resident Evil 4 mit einer Touch-Steuerung spielen, aber diese ist etwas überladen, was ihr auf dem Screenshot auch sehen könnt.

Es wird daher von Capcom und auch von mir empfohlen, einen Controller zu verwenden. Natürlich lässt sich der Controller eurer Spielkonsolen mit dem iPhone verbinden, aber es ist deutlich empfehlenswerter, separates Zubehör zu kaufen.

In meinem Test habe ich einen Backbone-Controller genutzt, der durch einen perfekten Halt und eine einfache Handhabung besticht. Wenn ihr weitere Details dazu erfahren wollt, könnt ihr gerne in Maxes Artikel oder Jans Test reinlesen.

Der Backbone-Controller kostet rund 120 Euro und ist sowohl als PlayStation als auch Xbox Edition erhältlich. Der Backbone-Controller kostet rund 120 Euro und ist sowohl als PlayStation als auch Xbox Edition erhältlich.

Wie gut läuft Resident Evil 4 auf dem iPhone?

Bereits die ersten Szenen lassen mich zwischen Wow! und Oje! hin und her springen. Die Zwischensequenzen wirken tatsächlich wie auf einer Spielkonsole, wenn auch eher auf PS4-Niveau. Für ein Smartphone ist das, was geboten wird, dennoch sehr beeindruckend.

Im Spiel selbst ist die Grafik zwar etwas schlechter, aber immer noch erstaunlich gut. Interessant ist, dass man im Gegensatz zu Resident Evil Village keine Einstellungen für die Auflösung oder Grafikeffekte bereitstehen, sodass es bei allen Nutzern gleich laufen sollte.

Dabei stechen vor allem die Lichteffekte hervor, die sich nicht vor anderen Versionen verstecken müssen. Die Texturen könnten besser sein, wobei dies auf dem kleinen Display weniger ins Gewicht fällt. Anders sieht es hingegen bei der Kantenglättung aus, die immer wieder ins Auge springt – etwa bei Leons Haaren. 

Die Haare und Texturen können mitunter unschön wirken. Die Haare und Texturen können mitunter unschön wirken.

Besonders auffällig ist die Bildrate, die einbricht, sobald man sich zu schnell bewegt oder wenn zu viele Gegner gleichzeitig auf dem Bildschirm unterwegs sind. In dem Fall kommt es zu deutlichen Rucklern, die Capcom durch zukünftige Updates sicher noch reduzieren kann.

Ein Problem kann Capcom jedoch kaum ausbessern: Beim Spielen wird das iPhone 15 Pro (Max) sehr warm. Dies liegt daran, dass der Prozessor ordentlich ackern muss, um die Spieleperle in dieser hohen Qualität auf den kleinen Bildschirm zu zaubern.

Da kein aktives Kühlsystem wie an einem PC oder in einer Spielkonsole im iPhone vorhanden ist, werdet ihr die Leistung anhand der Wärme zu spüren bekommen. 

Die Beleuchtung wirkt unterdessen sehr stimmig. Die Beleuchtung wirkt unterdessen sehr stimmig.

Mit dem Backbone-Controller kann die Luft übrigens besser um das Smartphone herum zirkulieren und die Wärme kann besser abgeleitet werden, da ihr das iPhone nicht mit euren Händen umklammert.

Zocken auf dem Mac? Apples M-Chips machen es möglich

Am Mac sieht das Spiel natürlich nochmals besser aus.

Hier konnte ich Resident Evil 4 auf einem neuen iMac mit M3-Chip austesten und war auch hier von der Leistung überrascht. Auf dem Mac läuft das Spiel viel stabiler als auf dem iPhone und auch die Kantenglättung ist deutlich besser.

Grundsätzlich sieht Resident Evil 4 auf dem iPhone sehr gut aus. Grundsätzlich sieht Resident Evil 4 auf dem iPhone sehr gut aus.

Allerdings wird hier eine maximale Auflösung von 1080p bei 30 Bildern pro Sekunde empfohlen, um eine stabile Bildrate zu gewährleisten. Es ist daher anzuraten, dass ihr in den Einstellungen die ausbalancierte Darstellung auswählt, die als Vorlage bereit steht.

Erhöht ihr die Auflösung oder ändert Grafikeffekte, kann euch durchaus die Framerate einbrechen. Allerdings ist dies nicht unbedingt vom M3 Chip abhängig, sondern vom gekauften Arbeitsspeicher, da Apple auf ein System setzt, in dem sich Prozessor und Grafikeinheit diesen teilen.

Heruntergebrochen heißt das: Habt ihr mehr Arbeitsspeicher, kann auch mehr zwischen geladen werden und macht ein besseres Spielerlebnis möglich.

An dieser Stelle auch ein wichtiger Punkt anzumerken: Ihr könnt eure Speicherdaten zwischen dem iPhone, iPad und Mac via iCloud Drive austauschen und verwenden, sodass ihr nahtlos weiterspielen könnt.

Fazit der Redaktion

Benjamin Otterstein
@benotterstein

Apple meint es tatsächlich ernst und stellt den Spieleentwicklern neue Werkzeuge bereit, um ihre Titel schnell portieren zu können. Mit Resident Evil 4 zeigt uns Capcom als einer der ersten, wie die Gaming-Zukunft auf Apple-Geräten aussehen kann.

Der Titel macht optisch eine sehr gute Figur, wobei Auflösung und Bildraten noch etwas besser sein könnten. Dennoch macht Capcom bereits vieles richtig und zeigt anderen Unternehmen, wie es zu sein hat – mit Cross-Save und Cross-Buy-Feature.

Ich bin zwar nicht der größte Horror-Fan, aber Resident Evil 4 macht mir Hoffnung, dass mich zukünftig weitere gute Portierungen auf Mac und iPhone erwarten könnten, die sonst vielleicht nur auf PC oder Konsole erschienen wären.

Dazu interessiert mich eure Meinung. Wie sieht Resident Evil 4 für euch auf dem iPhone aus? Könnt ihr euch ansatzweise vorstellen, zukünftige Triple-A-Spiele auf dem Smartphone zu zocken? Oder bleibt PC und Konsole der heilige Gral? Welche möglichen Titel haltet ihr für das Smartphone vielversprechend? Schreibt es gerne unten in die Kommentare!

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