KI kann uns in vielen Bereichen das Leben vereinfachen, das haben Tests und Studien bereits bewiesen. Sie hilft beim Entziffern alter Steintafeln, spart uns das Geld für ein Fotoshooting oder leitet kurzerhand ganze Firmen.
Britischen Forschern an der Cornell University ist es gelungen, eine KI zu entwickeln, die Tastenanschläge anhand ihres Klangs unterscheiden kann.
Wie funktioniert das?
Stellt euch folgendes Szenario vor: Ihr sitzt am Rechner, loggt euch in euer E-Mail-Postfach ein, um eine Nachricht zu schreiben, danach meldet ihr euch auf Thalia an, weil ihr ein Buch als Weihnachtsgeschenk bestellen wollt.
Was euch nicht klar ist: Durch die Mikrofone eures Handys lernt eine KI eure persönlichen Informationen, indem sie mithört und den Klang des Tippens ausliest.
Klingt wie aus einem Spionage-Thriller, ist dank der Forscher der Cornell University aber spielend heute schon möglich.
Wie eine namhafte Sportzeitung KI für seine Zwecke missbrauchte, lest ihr hier:
Eine Machbarkeitsstudie
Die KI namens CoAtNet wurde darauf trainiert, einzigartige Klänge zwischen den einzelnen Tasten zu erkennen und zu unterscheiden.
Und das hat sie mit einer 95-prozentigen Erfolgsrate geschafft. Für den Test wurde ein Smartphone 20 Zentimeter entfernt von einem Apple MacBook gelegt.
Dr. Ehsan Toreini, einer der Co-Autoren der Studie, geht davon aus, dass die Genauigkeit solcher KI-Modelle und entsprechende Attacken in Zukunft zunehmen werden.
Grund zur Beunruhigung?
Bevor ihr alle technischen Geräte aus dem Haus werft: Es gibt einige Einschränkungen Modells. CoAtNet muss auf jeden Tastaturtyp zugeschnitten werden, da die Klänge von Tastatur zu Tastatur unterschiedlich sind.
Beim Training wurde jede der 36 Tasten auf einem MacBook 25 Mal hintereinander mit verschiedenen Fingern und unterschiedlichen Druckstufen gedrückt. Außerdem verwechselt die KI Groß- und Kleinschreibung, Zahlen und Symbole.
Für Keyboard Modder interessant: Indem man den Klang durch Switches verändert, wird die KI mit einem Mal nutzlos. Wer also eine selbst zusammengebaute Tastatur verwendet, ist erst mal fein raus.
Das freut Tastatur-Aficionados wie Nils besonders.
Die Studie dient in erster Linie als Proof-of-Concept und wurde nicht zum tatsächlichen Knacken von Passwörtern oder in realen Umgebungen eingesetzt. Sie soll das Bewusstsein erhöhen, dass solche Angriffe mittlerweile theoretisch möglich wären.
Eine beliebte Fast-Food-Kette überlegt auf KI zu setzen, sodass das Burgerbestellen noch einfacher wird.
Eine KI, die Passwörter mittels Klang des Tastenanschlags ausliest, klingt nach Zukunftsmusik und ganz schön gefährlich. Zum Glück dient die Studie lediglich der Machbarkeit. Wie vorsichtig seid ihr bei euren Passwörtern? Was glaubt ihr, wie KI sich in Zukunft in unseren Alltag einbringen wird? Schreibt es gerne in die Kommentare.
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