2. Maximale Grafikdetails und Kantenglättung aktivieren
Die sonst beim PC üblichen Grafikeinstellungen werden mit Cloud Gaming verschwinden, da die Grafik gänzlich auf dem Server berechnet wird und pro Nutzer nur ein gewisses Maß an Rechenzeit zur Verfügung steht, dass allein aus Kostengründen keine maximalen Details hergibt. Schon jetzt dürfen Sie bei einigen gestreamten Demos von Gaikai lediglich die Helligkeit und die Auflösung einstellen – manchmal sind nicht einmal diese Optionen verfügbar. Die Freiheit, das Spiel an Ihre Wünsche und Ihre Hardware anzupassen, verschwindet beim Cloud Gaming komplett.
Entscheidend für das Bild, das Sie zu sehen bekommen, sind die Internetverbindung und die vom Anbieter festgelegten Parameter wie Auflösung und Datenrate des Videostreams. Sie selbst können nicht mehr entscheiden, ob Sie Bildverbesserungen wie Kantenglättung und anisotrope Filterung aktivieren und in welcher Stufe Sie diese nutzen möchten. Noch schlimmer als den Verlust der Einstellungsmöglichkeiten ist allerdings das Bild selbst. Denn nur durch starke Kompression ist es möglich, das Bild in HD nach Hause zu streamen. Spätestens im Vollbild wird die Darstellung wie bei einem stark komprimierten Film sehr matschig.
3. Hochklassig Multiplayer spielen
Beim Cloud Gaming wird das Spiel nicht auf dem eigenen Rechner ausgeführt, sondern auf einem Server, der im Idealfall nicht allzu weit vom Heimatort entfernt steht. Zu große Entfernungen bedeuten längere Latenzen, also Verzögerungen bei der Übertragung. Gaikai bietet seinen Dienst bereits in Europa an, wo genau die Server stehen, ist allerdings nicht bekannt. Onlive hat bisher nur in den USA und in Großbritannien Rechenzentren eingerichtet, Server auf dem europäischen Festland sollen aber demnächst folgen. Die Entfernung vom eigenen Standort zum Server entscheidet neben der bei Ihnen verfügbaren Internetgeschwindigkeit darüber, wie flüssig ein Spiel läuft. Die Eingaben, die Sie mit Tastatur und Maus beziehungsweise Gamepad durchführen werden zunächst zum Server geschickt, dort verarbeitet und das Resultat, also die im Bild zu sehende Aktion, wird anschließend berechnet und zurück gestreamt.
Selbst mit Glasfaserkabeln sind die Daten eine gewisse Zeit unterwegs. Laut Onlive sollte ein Rechenzentrum deshalb maximal 625 Kilometer vom eigenen Standort entfernt sein. In einigen Spielen ist die Verzögerung nur sehr gering zu spüren, bei schnellen Titeln merken Sie die Latenz hingegen deutlich. Beispielsweise Multiplayershooter werden so, auch wenn die Anbieter anderes behaupten, mehr oder weniger unspielbar. Im Test konnten wir schon eine deutliche Verzögerung in der Gaikai-Demo von Crysis 2 spüren. Ein einzelner Schuss löst sich hier erst nach einer gefühlten Sekunden nach Betätigen der Maustaste.
4. Multiplayer-Server aufsetzen und LAN-Partys ausrichten
Was bei aktuellen Multiplayershootern wie Battlefield 3 oder Call of Duty: Modern Warfare 3auch immer seltener wird, fällt mit Cloud Gaming unter Garantie komplett weg. Clans werden keine eigenen Server mehr betreiben können, egal ob das Spiel Dedicated Server unterstützt oder nicht. Auch LAN-Partys werden ein Ding der Unmöglichkeit, da jeder einzelne Rechner einen eigenen Stream braucht und die erforderliche Datenrate ins Unermessliche steigen würde, mal abgesehen von den Latenzen, die kompetiven Multiplayer ohnehin zuverlässig verhindern. Zwar spielen LAN-Partys keine so große Rolle mehr wie noch vor fünf Jahren, auch weil viele Spiele gar keinen LAN-Modus mehr unterstützen, aber nach wir vor finden große Netzwerkpartys statt. In einer durch Cloud Gaming dominierten Welt aber nicht mehr.
5. Offline spielen
Wo sich die Spielergemeinde bei Assassin‘s Creed 2beziehungsweise dem dabei erstmals verwendeten Ubisoft Game Launcher gegen den Zwang zur permanenten Internetverbindung echauffierte, gibt es in Zeiten von Cloud Computing gar keine offline spielbaren Titel mehr. Problematisch wird das für alle, die in Gebieten mit Internetverbindungen unter 5 MBit pro Sekunde leben. Auch in Ballungsgebieten kann es aufgrund von Flaschenhälsen bei der Leitungsverteilung zu erheblichen Problemen kommen, besonders dann, wenn das Bild in 1080p gestreamt werden soll. Das von den Cloud-Gaming-Anbietern vielfach propagierte Überall-Spielen ist nur theoretisch möglich. Zug- und Flugreisende dürften sich über dauernde Verbindungsabbrüche ärgern. Regelmäßiges Spielen mit dem Tablet oder dem Smartphone wird zudem die Volumengrenze sprengen, ab der die Übertragungsgeschwindigkeit vom Mobilfunkanbieter gedrosselt wird. Mit Cloud Gaming lässt sich also weder offline noch überall spielen.
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